Lass es endlich Liebe sein
abgeholt hatte.
Sie hingegen hatte ihr Kleid gegen Jeans, ein Top im Landhausstil und Flipflops eingetauscht, bevor sie ihre Tasche gepackt hatte.
Es wurde erzählt, dass Rafe drei Millionen Dollar für seine Wohnung ausgegeben hatte. Wie viel Geld und Besitztümer würde er wohl noch anhäufen müssen, bevor er erkannte, dass es ihn nicht glücklich machte? überlegte Sarah mit einer Mischung aus Mitleid und Frustration. Doch obwohl er schon öfter diese gemischten Gefühle in ihr wachgerufen hatte, war sie jetzt trotzdem bei ihm – und nicht bei ihrer Familie oder Margaret.
Nachdem die Fahrstuhltüren aufgeglitten waren, bat Rafe sie in die luxuriöse Wohnung, die ganz im mediterranen Stil eingerichtet war. Durch die Glastüren, die auf einen Balkon führten, hatte man einen traumhaften Blick aufs Meer.
Er warf seine Jacke über das Ledersofa vor dem Kamin. „Du schläfst in meinem Zimmer. Allein versteht sich.“ Er führte sie den Flur entlang. Wo war nur der Mann geblieben, mit dem sie vorhin so charmant während des Dinners geplaudert hatte und der so voller sinnlicher Versprechen gewesen zu sein schien?
„Das ist nett von dir, aber nicht nötig“, erwiderte Sarah und blieb vor einer Tür stehen, hinter der sie das Gästezimmer vermutete.
„Ich muss noch arbeiten und benutze das Gästezimmer als Büro. Dort gibt es auch ein Schlafsofa.“ Dann stieß er die Tür am Ende des Flures auf und gab somit den Blick auf ein riesiges Doppelbett frei. Ein Bett, das förmlich zu wildem, ungestümem Sex einzuladen schien.
Nachdem Rafe ihre Tasche auf einem Ledersessel neben den Schiebetüren abgestellt hatte, durch die man das gedämpfte Rauschen des Pazifiks vernahm, kam er auf Sarah zu. Ihre Haut begann zu kribbeln, und dieses Gefühl hatte rein gar nichts mit Furcht zu tun. Stattdessen verspürte sie eine erwartungsvolle Erregung. Pure Leidenschaft durchströmte sie, und gespannt wartete sie darauf, was Rafe als Nächstes tun würde. Würde er ihr einen Gutenachtkuss geben? Oder mehr von ihr wollen? Als er die Hand nach ihr ausstreckte, verharrte sie reglos vor lauter Verlangen. Doch er griff an ihr vorbei, um den Schalter für den elektrischen Kamin zu betätigen, und unmittelbar darauf erstrahlten die künstlichen Flammen.
Rafe ging zur Tür. „Träum von mir, Sarah“, sagte er zum Abschied und verließ das Zimmer.
Verdammt! Ihre Anspannung ließ nach, und Sarah setzte sich auf die Kante des Bettes. Sie schalt sich im Stillen dafür, beinahe dem sinnlichen Verlangen nachgegeben zu haben, weil sie sich hier bei ihm zu Hause befand, und alle Dinge um sie herum förmlich seine Aura auszustrahlen und von seinem Duft umgeben zu sein schienen.
Was fiel ihr eigentlich ein, sich vorzustellen, wie sie sich gemeinsam mit Rafe auf den Laken wälzte? Nachdem sie sich wieder ein wenig gefasst hatte, holte sie ihr Nachthemd aus der Tasche. Es war ein seltsames Gefühl zu wissen, dass sie sich bei Rafe befand – in seinem Schlafzimmer.
Was war heute Abend bloß in sie gefahren? Durch die geöffnete Balkontür schaute sie auf den nächtlichen aufgewühlten Ozean und dachte darüber nach, wie schnell sie vorhin am Strand fast dem Verlangen nachgegeben hätte. Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie das noch durchhielt – auch wenn sie ständig daran erinnert wurde, warum sie besser nicht zurück in Rafes Arme fliehen sollte.
Das drängende Verlangen pulsierte unvermindert zwischen ihren Schenkeln, und Sarah schloss die Augen. Wenn sie etwas Schlaf fand, würde sie vielleicht am Morgen wieder über mehr Selbstdisziplin verfügen. Sie wandte sich vom Fenster ab, denn der Blick aufs Meer erinnerte sie unentwegt an die sinnlichen Grenzen, die sie in Rafes Gegenwart immer wieder beinahe zu überschreiten bereit war. Sie löschte das Licht und kuschelte sich in die flauschige Decke. Es war auch keine Erleichterung, dass Rafes Duft sie umhüllte und ihr seine Abschiedsworte wieder ins Gedächtnis rief: Träum von mir, Sarah.
Und das tat sie auch prompt – und zwar von dem Abend, an dem Rafe sich heimlich in ihr Zimmer geschlichen hatte, während ihre Eltern ahnungslos schliefen …
… Sarah griff nach Rafes Hand und zog sie wieder unter ihrem Top hervor.
„Es reicht“, stieß sie heftig atmend aus und ließ sich wieder auf den Rücken fallen. „Wenn wir so weitermachen, weiß ich nicht, ob ich aufhören kann. Und ich bin noch nicht bereit dafür, okay?“
Schwer atmend rollte er sich auf die Seite und spielte
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