Lass es endlich Liebe sein
mit ihrem Haar, während er sehnsüchtig auf ihre Brüste starrte – wo er sie noch vor zwei Sekunden berührt und rasend vor Verlangen gemacht hatte. Sie presste die Oberschenkel zusammen, um das erregende Pulsieren abzuschwächen, das sie jedes Mal empfand, wenn sie mit Rafe zusammen war.
„Okay, deine Entscheidung.“
Zwar spielte er immer noch mit einer Haarsträhne, behielt aber ansonsten seine Hände bei sich. Sie wusste, wie viel Selbstbeherrschung ihn das kostete, denn sie war mindestens genauso erregt wie er.
Er betrachtete die Poster von den Rockstars an der Wand. „Eines Tages lade ich dich zu einem richtigen Urlaub ein. Ich nehme dich mit zu den besten Konzerten in den größten Städten. Wie wäre es mit London?“
„Ich wäre schon völlig zufrieden mit einem Tag am Strand.“
„Ich biete dir England an, und du willst trotzdem an den Strand von San Diego, wo wir schon tausendmal gewesen sind?“ Sanft zog er an ihrem Haar. „Hast du denn gar keinen Abenteuergeist?“
Sie stupste mit ihrem nackten Fuß an seinen. „Du bist schon mehr Abenteuer, als gut für mich ist.“
„Okay, noch einen Versuch. Wenn du dir irgendwo einen Urlaub aussuchen könntest, irgendwo außer in Kaliforniern“, beeilte er sich hinzuzufügen. „Wo würdest du dann hinwollen?“
Angestrengt dachte sie nach. So eine Möglichkeit lag ihrer Meinung nach noch in ferner Zukunft, doch da Rafe an diesem Spiel Gefallen fand, würde sie mitmachen. „Ich würde mir einen Ort aussuchen, wo wir beide allein und völlig ungestört wären.“
Er zog sie dichter an sich. „Allein hört sich gut an. Mach weiter.“
„Keine Arbeit oder sonstige Verpflichtungen“, fuhr sie fort und kuschelte sich an ihn, um seinen wunderbaren Duft einzuatmen. „Trotzdem muss man sich wie zu Hause fühlen. Ich will kein protziges Hotelzimmer.“
„Also ein Ferienhaus.“ Zärtlich strich er ihr mit den Fingerknöcheln über den Rücken. „Und wo soll es stehen?“
„Ein Ferienhaus? Ja, ich glaube, das würde gehen.“
„Und wo?“, hakte er nach.
„Irgendwo, wo es kälter ist, vielleicht. Und anders als hier – zum Strand kann ich ja jeden Tag.“ Sacht pustete sie gegen seinen Hals. „Vielleicht in den Bergen.“
„Erzähl weiter.“ Er ließ den Kopf auf das Kissen sinken.
„Nevada“, sagte sie, weil ihr gerade nichts Besseres einfiel und es auch nicht so weit weg war. „Eine geräumige, gemütliche Hütte mit hoher Decke und dicken Balken und Fenstern, die über die ganze Wand gehen.“
„Das geht klar.“
„Du bist vielleicht lustig.“ Sie küsste ihn aufs Kinn. „Ehrlich. Ich wünsche mir nur mehr Zeit mit dir. Wenn du achtzehn Stunden am Tag arbeitest, um uns so was zu kaufen, macht das doch keinen Sinn. Wir könnten den Luxus gar nicht zusammen genießen.“
Er schwieg, als sie ihr wohlbekanntes Argument in ihrer ewigen Diskussion um Geld anstatt einfache Freuden einbrachte. Irgendwie schien das immer ein Thema bei ihnen zu sein, ohne dass sie es zufriedenstellend klären konnten …
… Sarah schreckte hoch und sah sich verwirrt in dem fremden Raum um, bevor ihr wieder einfiel, dass sie sich in Rafes Schlafzimmer in seiner Luxuseigentumswohnung befand. Sie dachte an ihr Abendessen, den Einbruch, die Fahrt hierher – alle Eindrücke des ganzen verrückten Abends stürzten mit einem Mal auf sie ein und vermischten sich mit dem Traum von eben.
Der war weniger ein Traum, sondern vielmehr eine Erinnerung an eine Zeit gewesen, als sie und Rafe sich nahegestanden hatten. Der Gedanke an jene Nacht war so lebensecht gewesen, dass sie meinte, immer noch Rafes Hände auf ihrem Körper zu spüren.
Sie zog die Decke höher und lauschte dem Flackern der künstlichen Flammen im Kamin, der für eine beruhigende Atmosphäre sorgte. Durch die offene Balkontür vernahm sie das Rauschen eines herannahenden Sturms von der Seeseite. Auch wenn sie sich nicht viel aus Geld machte, lagen die Vorteile eines Schlafzimmers mit Seeblick offen auf der Hand, und sie genoss diesen Luxus.
Die kühle Brise umschmeichelte ihre nackten Arme. Fröstelnd schlang sie die Arme um den Oberkörper. Plötzlich schien die Luft sich stark abgekühlt zu haben … Warum wollte sie sich etwas vormachen? Es war doch klar, dass ihr Körper auf den Gedanken an Rafe reagierte. Alles, was sie für ihn empfunden hatte, stieg in ihr auf, und sie fühlte sich beinahe wieder wie die schwer verliebte Achtzehnjährige. In den Jahren, nachdem Rafe sie verlassen
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