Lass es endlich Liebe sein
Rafe das Wasser ab und sagte: „Wir müssen uns vor der Landung anziehen.“
Spielerisch zeichnete Sarah mit den Fingern eine Spur auf seiner Brust. „Das ist dein Flugzeug. Du kannst doch bestimmt den Piloten anweisen, dass er noch ein paar Runden drehen soll.“
Lachend ergriff er ihr Handgelenk, weil er befürchtete, dass sie ihn ansonsten noch länger vom Anziehen abhalten würde. „Sarah, glaub mir, dort, wo wir bald sein werden, gibt es ein noch viel besseres Bad.“
Er trat aus der Duschkabine auf den italienischen Marmorboden und griff nach den Handtüchern für sie beide. Obwohl er sehr gerne jeden Quadratzentimeter ihres göttlichen Körpers abgetrocknet hätte, konnte er es kaum erwarten, ihr die Überraschung zu zeigen, die keine Meile von der Landebahn entfernt auf sie wartete.
Also riss er den Blick von ihr los, schlüpfte in eine Kakihose und ein Hemd, bevor er in die Hauptkabine ging. Sarah folgte ihm und zog ihr feuchtes Haar unter den Trägern des langen Kleides im Flowerpowerstil hervor. Dazu trug sie Sandalen und ein Armband aus Holzperlen. Schon in der Highschool hatte Rafe ihre unbefangene Art sich zu kleiden gefallen.
„Okay, Rafe, Schluss mit der Geheimniskrämerei“, forderte sie ihn auf. Sie schlang sich ein Lederband um die Haare, die sie vorher zu einem Zopf zusammengefasst hatte. „Wo sind wir?“
„In Nevada.“ Er konnte den Blick nicht von ihren Händen abwenden, als sie das Lederband verknotete. Woher hätte er ahnen sollen, dass es fast genauso sexy war, ihr beim Anziehen zuzusehen wie beim Ausziehen? Die Vertrautheit des Moments ließ ihn an ihren längst vergangenen Trip an den Strand denken, an dem Sarah die Träger ihres Badeanzugs ebenfalls unbekümmert hochgezogen hatte. Nicht alle Erinnerungen an diese Zeit ohne Geld waren schlecht.
„Nevada?“, fragte sie erstaunt und sah aus dem Fenster. „Sieht aber gar nicht wie Las Vegas da draußen aus.“ Sie deutete auf die einsame Waldlandschaft, die sich zu beiden Seiten der Landebahn erstreckte.
Am liebsten hätte er sie wieder an sich gezogen, aber er war so neugierig auf ihre Reaktion, wenn er ihr die Überraschung zeigte. Also half er ihr lediglich beim Anlegen des Sicherheitsgurtes und wartete, bis der Jet nach der sanften Landung zum Stillstand gekommen war. Danach stiegen sie in den Mercedes Geländewagen, der draußen wartete, und fuhren zu dem Ferienhaus, das nur wenige Minuten von der privaten Landebahn entfernt lag. Wären sie bei Tageslicht hierhergekommen, hätte Sarah vielleicht schon aus der Luft einen Blick darauf werfen können, aber er wollte sie unbedingt überraschen und jeden Moment ihres Erstaunens genießen. Nie hätte er gedacht, dass ihm dieser Augenblick mit ihr vergönnt sein würde.
Er hielt vor dem umzäunten Grundstück, ließ das Fenster herunter, gab die Zahlenkombination in das Eingabegerät, das die Alarmanlage deaktivierte, und schaltete das Licht ein.
Überrascht holte Sarah Luft und starrte durch die Windschutzscheibe. „Eine geräumige, gemütliche Hütte mit hoher Decke und dicken Balken“, wiederholte sie die Worte, die sie vor vierzehn Jahren gesagt hatte, als sie ihren Wunschurlaubsort beschrieben hatte.
„Und ein Fenster, das über die ganze Wand geht“, ergänzte er, während sie fassungslos auf die Skihütte sah, die sich an den Berghang schmiegte.
Einen Augenblick lang befürchtete er, dass sie sich darüber ärgern könnte, dass er ihr Traumhaus ohne sie gebaut hatte. Vielleicht fragte sie sich auch, wie viele andere Frauen vor ihr hier gewesen waren. Doch dieses Haus war schon immer sein privater Zufluchtsort gewesen, zu dem niemand außer ihm und dem Reinigungspersonal Zutritt hatte. Er hatte das Anwesen auch noch nicht völlig fertiggestellt, da er keine Ahnung hatte, wie Sarah es sich weiter vorstellte. Gerade wollte er zu einer Erklärung ansetzen, als sie sich mit Tränen in den Augen zu ihm wandte.
„Du hast dieses Haus gebaut, weil wir uns vor vierzehn Jahren darüber unterhalten haben? Du hast dich daran erinnert?“
„Ich erinnere mich an alles, was du gesagt hast.“ Und er hatte hart dafür gearbeitet, um sie wissen zu lassen, dass er sie dieses Mal bei sich behalten wollte. Jetzt würde es viel leichter sein, weil er das Geld hatte, um ihre Träume wahr werden zu lassen. „Daran, dass du nicht in Hotels schlafen wolltest. Deswegen hatten wir uns für ein Ferienhaus entschieden.“
Sie ließ sich in den Sitz sinken und presste eine Hand auf
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