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Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Schweigen.
    Jordan blickte sie der Reihe nach verwundert an und wandte sich wieder dem Buch zu. Atemlose Stille senkte sich über den Club, selbst die Spieler legten ihre Karten beiseite. Einen Augenblick war sich Jordan sicher, hinter den Grund für die seltsam spannungsgeladene Atmosphäre gekommen zu sein: Seiten über Seiten enthielten unter den Monaten Mai und Juni Voraussagen darüber, welchem ihrer Verehrer - und davon gab es nicht wenige - Alexandra schließlich das Ja-Wort geben würde.
    Verärgert, aber kaum überrascht, schlug Jordan eine Seite um und entdeckte die Vielzahl der Wetten, die bereits darüber abgegeben worden waren, ob ihm Alexandra am Tag des Oueen’s Race ihr Band an den Ärmel heften würde oder nicht.
    Beim Überfliegen der Namen stellte er fest, daß die meisten von seinem Erfolg überzeugt zu sein schienen, doch unten auf der Seite befanden sich auch ein paar Namen, die da anders sahen. So hatte Carstairs beispielsweise heute darauf gewettet, daß ihm dieses Glück nicht beschieden war. Typisch.
    Die nächste Vorhersage entschied gleichfalls zu seinen Ungunsten. Es war eine hohe, eigentümliche Summe - zweitausendundsiebzehn Pfund und zwei Shillings —, die zwar von Carstairs eingesetzt worden war» aber im Namen von...
    Innerlich kochend vor Wut, aber äußerlich gelassen! wandte sich Jordan an seine Freunde. »Entschuldigen Sie mich, Gentlemen, aber mir ist gerade eingefallen, daß ich heute abend eine andere Verpflichtung habe.« Ohne ein weiteres Wort verließ er den Club.
    Die sechs Männer starrten einander hilflos an. »Er geht zu Carstairs«, erklärte John Camden düster, und alle nickten.
    Sie irrten sich.
    »Nach Hause!« rief Jordan dem Kutscher zu, warf sich in die Polster und dachte über eine beeindruckende Vielzahl von Methoden nach, seiner empörend unbotmäßigen, unberechenbaren und eigensinnigen Frau eine dringend notwendige und unvergeßliche Lektion zu erteilen.
    Nie zuvor in seinem Leben hatte er sich versucht gefühlt, eine Frau zu schlagen, aber jetzt konnte er sich nichts Verlockenderes vorstellen als die Aussicht, in Alexandras Zimmer zu stürmen, sie zu packen, übers Knie zu legen und zu versohlen, bis sie um Gnade wimmerte. Das wäre, beschloß er, die angemessene Bestrafung für ihren eminent kindischen Akt öffentlichen Widerstands!
    Und danach, beschloß er gleichfalls, würde er sie auf das Bett schleudern und dem Zweck unterwerfen, zu dem Gott sie erschaffen hatte.
    Und seine Stimmung war so, daß er durchaus dazu fähig gewesen wäre, beides auch zu tun — allerdings informierte ihn Higgins davon, daß Alexandra »nicht zu Hause« sei.
    Noch eine Sekunde zuvor hätte Jordan schwören können, den absoluten Höhepunkt seiner Erbitterung längst erreicht zu haben. Es wäre ein Meineid gewesen.  Die Tatsache, daß sich Alexandra ganz offen seinen Anordnungen widersetzt hatte, brachte sein Blut buchstäblich zum Kochen. »Holen Sie mir ihre Zofe«, sagte er mit einer Stimme zu Higgins, die diesen buchstäblich an die Wand drückte, bevor er eilends die Treppe hinaufhuschte.
    Fünf Minuten später, um halb elf, war Jordan auf dem Weg zu den Lindworthys.
    Dort verkündete zum gleichen Zeitpunkt der Butler die Ankunft »Ihrer Gnaden, der Duchess of Hawthorne«.    
    Ohne auf die Blicke zu achten, die sich ihr zuwandten, schritt Alexandra in der gewagtesten Robe, die sie je getragen hatte, die breite Treppe hinunter. Sie paßte perfekt zu ihrer Stimmung, und sie fühlte sich heute abend berauschend unabhängig und wagemutig.
    Auf halbem Weg überblickte sie das Meer der Köpfe in dem dichtgefüllten Ballsaal und suchte nach Roddy, Melanie oder der Herzoginwitwe. Diese erspähte sie zuerst. Sie stand inmitten einiger Freunde, und Alexandra ging auf sie zu: ein strahlendes, hinreißendes Bild von Jugend und Haltung. Ihre Augen funkelten wie ihre Juwelen, als sie dann und wann innehielt, um Bekannte mit einem anmutigen Kopfnicken zu grüßen.
    »Guten Abend, Euer Gnaden«, sagte Alexandra lächelnd und hauchte einen Kuß auf die Wange der Herzogin.
    »Wie ich sehe, bist du in glänzender Stimmung, liebes Kind«, erwiderte die Herzoginwitwe und drückte strahlend Alexandras Hand. »Und ähnlich froh bin ich, daß Hawthorne meinem Rat von heute morgen gefolgt ist und seine absurde Anordnung bezüglich deines Ausgehens aufgehoben hat.«
    Alexandra lächelte sie spitzbübisch an und erklärte mit einer unbeschwerten Handbewegung: »Nein» Ma’am, das hat er

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