Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
Vom Netzwerk:
die erlesensten Junggesellen Londons ihretwegen zum Narren machten, sich um sie stritten und Entführungspläne ausheckten...«
    Die Hand der Herzogin fuhr an ihre Kehle. »Das ist nicht dein Ernst!«
    »Mein voller Ernst.«
    »Großer Gott, warum?«
    »Weil es die Wahrheit ist«, erwiderte Anthony schmunzelnd. »Und weil er es ohnehin bald genug erfahren hätte.«
    »Dann wäre es immer noch Zeit genug gewesen.« 
    »Vielleicht, aber nicht annähernd so befriedigend.« Anthony grinste, und in diesem Moment hielt ihn Alexandra für den nettesten, liebenswertesten Mann unter der Sonne. »Weil er es dann von anderen erfahren hätte und mir seine Reaktion entgangen wäre«, fügte er hinzu.
    »Und wie hat er reagiert?« erkundigte sich Alexandra fast wider Willen.
    »Gar nicht«, erwiderte Tony schulterzuckend. »Aber so ist Hawk nun einmal. Zeigt doch nie, was er fühlt. Er ist doch für seine Beherrschung noch berüchtigter als für seine Flir...«
    »Das reicht, Anthony«, verfügte die Herzogin, stand auf und klingelte nach ihrem Mädchen.
    Auch Alexandra und Tony erhoben sich. »Wie wäre es mit einer kleinen Fechtpartie?« schlug er vor.
    Alexandra nickte. Das würde ihr helfen, sich auf angenehme Weise die Zeit bis zu dem Gespräch mit Jordan zu vertreiben.
    Kurz vor halb eins erschien Higgins mit einer Botschaft in Jordans Arbeitszimmer. Ein Gentleman aus der Bow Street fühlte sich nicht wohl und bedauerte, ihr vertrauliches Gespräch auf den folgenden Tag verschieben zu müssen.
    Jordan blickte den Butler an und entschied, sein Treffen mit Alexandra vorzuziehen. »Wo ist Ihre Herrin, Higgins?«
    »Im Ballsaal, Euer Gnaden. Sie liefert sich ein Degengefecht mit Lord Anthony.«
    Unbemerkt von den beiden Fechtern öffnete Jordan die Tür zu dem riesigen Ballsaal im zweiten Geschoß. Er lehnte sich an die Wand und sah zu, wie sich die beiden behende über das Parkett bewegten, klirrend die Klingen kreuzten, parierten, voneinander abließen und erneut gegeneinander vordrangen. Wie gebannt hing sein Blick an der geschmeidigen Gestalt in Männer-Breeches, die verführerisch knapp ihre Hüften und Schenkel umschmiegten. Sehr schnell wurde ihm bewußt, daß sie nicht nur die talentierte Fechterin war, für die er sie seit langem hielt, sondern eine brillante Könnerin mit tadellosem Zeitgefühl, blitzschnellen Reflexen und verblüffend exakten Bewegungen.
    Unvermittelt erklärte Alexandra die Partie für beendet. Atemlos lachend griff sie nach hinten, zog die Maske vom Gesicht und schüttelte den Kopf so heftig, daß ihr die mahagonifarbenen Locken wie ein Wasserfall über die Schultern fielen. »Du wirst langsam, Tony«, sagte sie, ihn neckend, löste den Brustschutz und ging in die Knie, um beides gegen die Wand zu lehnen. Anthony erwiderte etwas, und sie lächelte ihn über die Schulter hinweg an... Plötzlich sah Jordan ein bezauberndes, lockiges Mädchen vor sich, das auf einer Waldlichtung vor ihm zwischen bunten Blumen kniete, einen zappelnden Welpen im Arm hielt und mit unverhüllter Liebe in den Augen zu ihm aufblickte.
    Mit nostalgischem Schmerz machte sich Jordan bewußt, daß es dieses Mädchen nicht mehr gab.
    »Hawk«, rief Tony, der ihn endlich doch bemerkt hatte, »du glaubst doch hoffentlich nicht, daß es am Alter liegen könnte, daß ich angeblich langsamer werde?« Neben ihm fuhr Alexandra herum. Ihre Miene erstarrte.
    »Das will ich nicht hoffen«, gab Jordan trocken zurück. »Immerhin bin ich älter als du.« Dann wandte er sich an Alexandra. »Da einer meiner Besucher abgesagt hat, dachte ich, wir könnten unsere Unterhaltung vielleicht jetzt schon beginnen.«
    Im Gegensatz zum Vortag klang seine Stimme heute höflich, unpersönlich und sehr sachlich. Erleichtert, aber dennoch auf der Hut, blickte Alexandra an ihren Breeches hinab. »Ich würde mir zuvor lieber etwas anderes anziehen«, sagte sie in der irrigen Annahme, daß sich das knappsitzende Kleidungsstück während der Unterhaltung mit ihm für sie als nachteilig auswirken würde.
    »Das ist nicht nötig.«
    Da sie ihn nicht unnötig reizen wollte, indem sie über Banalitäten mit ihm stritt, begleitete Alexandra ihn schweigend hinunter in sein Arbeitszimmer und überdachte noch einmal, was sie Vorbringen wollte.
    Nachdem sich die Doppeltüren hinter ihnen geschlossen hatten, wartete Jordan, bis sie sich in einen der Sessel vor dem wuchtigen Eichenschreibtisch gesetzt hatte. Anstatt hinter dem Schreibtisch Platz zu nehmen, setzte er sich

Weitere Kostenlose Bücher