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Lass mich in Dein Herz

Lass mich in Dein Herz

Titel: Lass mich in Dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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einmal tief durch. Sie musste sich beruhigen, obwohl ihre Sorge um Andrea wuchs. »Ich finde das Ganze nicht gut«, sagte sie. »Es klingt nur nach einem: großem Ärger.«
    »Größerem, als ich ihn ohnehin schon habe? Das glaube ich kaum«, widersprach Andrea.
    »Und wenn einer der Nachbarn den Typen darauf anspricht, dass jemand nach ihm gefragt hat? Und dich beschreibt? Schon wissen Valentin und sein Komplize, was los ist. Und was dann?« Andrea war Richterin. Sie musste logischen Argumenten doch zugänglich sein!
    »Wie gesagt, dann ist es auch nicht schlimmer als jetzt.« Andrea ließ sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen.
    »Gut, dann komme ich mit«, sagte Gina kurzentschlossen.
    »Nein.« Andrea lehnte rigoros ab. »Auf keinen Fall. Ich will dich nicht dabeihaben. Und es hat keinen Zweck, darüber zu diskutieren. Ich gehe allein. Basta.«
    »Na toll!« Gina gab sich keine Mühe, ihren Ärger zu verbergen.
    »Entschuldige.« Andrea merkte selbst, dass sie sich im Ton vergriffen hatte. »Ich wollte nicht so ablehnend klingen. Aber ich kann durchaus selbst auf mich achtgeben. Du musst dir wirklich keine Sorgen machen. Wir sind hier nicht in Russland oder auf Sizilien. Wir haben es nicht mit der Mafia zu tun.«
    »Aber mit einem sehr gefährlichen Psychopathen«, erinnerte Gina sie. Doch langsam wurde ihr klar, dass sie mit ihrer Idee bei Andrea auf taube Ohren stieß. »Na gut«, lenkte sie ein. »Wie wäre es mit einem Kompromiss? Ich werde nicht mitkommen, dafür meldest du dich regelmäßig bei mir auf dem Handy. Sagen wir, wenn du losfährst und von da an jede halbe Stunde, bis du wieder sicher zu Hause bist.«
    »Hm . . . na gut«, willigte Andrea zögernd ein.
    Gina merkte, dass Andrea auch dieser Vorschlag nicht gefiel. Doch das war ihr egal. Andrea hatte bisher ihre Hilfe angenommen. Also musste sie sich auch ihre Sorge gefallen lassen.
    »Gibst du mir bitte Carmen?« bat Andrea.
    Gina winkte Carmen heran. Die hatte das Gespräch mitverfolgt, natürlich nur den Teil, den Gina sprach, konnte sich den Rest aber zusammenreimen. Auch Carmen versuchte, Andrea von ihrem Vorhaben abzubringen. Mit demselben Erfolg wie Gina.
    »Du bist stur wie ein Esel!« rief sie zum Schluss genervt und legte auf. An Gina gewandt meinte sie nur: »Was sie nicht hören will, das hört sie nicht.«
    »Immerhin hat sie zugestimmt, mich regelmäßig anzurufen, sobald sie losfährt.« Obwohl es nicht viel mehr als ein Strohhalm war, versuchte Gina sich an dieser Aussage festzuhalten, um sich zu beruhigen.
    »Hoffentlich ›vergisst‹ sie es im Eifer des Gefechtes nicht!« Carmen stieß einen unzufriedenen Laut aus.
    Gina runzelte die Stirn. »Du meinst . . . sie hat nur zugestimmt, um die Diskussion zu beenden?«
    Carmen zuckte mit den Schultern. Der vielsagende Ausdruck in ihrem Gesicht zeigte, dass sie genau das dachte.
~*~*~*~
    G ina saß in ihrem alten Ford Fiesta. Seit fast einer Stunde wartete sie, gut versteckt, in der Nähe von Andreas Wohnung. Hinter ihr lag eine sehr kurze Nacht. Lange hatte sie sich unruhig im Bett hin und her gewälzt. Schuld daran waren Carmens Worte im Anschluss an Andreas Anruf am gestrigen Abend.
    Würde Andrea sich melden oder nicht? Gina wusste, sie würde es nicht aushalten, stundenlang auf glühenden Kohlen zu sitzen, ohne eine Nachricht. Sie wusste aber auch, sie konnte nichts anderes tun als warten, wenn Andrea erst einmal unterwegs war und sich nicht wie verabredet meldete. Die Vorwürfe, die sie ihr hinterher machen konnte, halfen da nicht viel. Deshalb fasste Gina den Entschluss, vor Andreas Haustür zu warten. Nur so lange, bis sie anrufen würde. Und tat sie es nicht, blieb sie in ihrer Nähe. Natürlich unauffällig im Hintergrund.
    Jetzt trat Andrea aus der Haustür heraus und ging zu ihrem Wagen.
    Gina schüttelte ärgerlich den Kopf. Kein Anruf bisher. Andrea hielt sich tatsächlich nicht an ihre Vereinbarung, hatte wahrscheinlich nie die Absicht gehabt. Das erleichterte Gina jedenfalls die Rechtfertigung ihres Handelns. Wenn du glaubst, nur du hast einen Dickkopf, irrst du dich, meine Liebe!
    Andrea fuhr los. Gina, auf ausreichenden Abstand bedacht, folgte ihr. Die Fahrtrichtung ließ nach einigen Minuten vermuten, dass sie in den Ostteil der Stadt fuhren. Sie passierten die Bornholmer Brücke. Andrea bog in eine der Nebenstraßen ein und parkte ihren Wagen an deren Ende.
    Gina hielt an. Sie hatte Glück. Vor ihr parkte ein Wagen aus, und sie konnte in die frei gewordene

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