Lass mich kommen! Erotischer Roman
sich hier auf eine Sache eingelassen zu haben, aus der sie nicht mehr herauskam. Es war, als säße sie auf einem Schlitten, der mit zunehmendem Tempo talabwärts rauschte. Wegen der hohen Geschwindigkeit konnte sie nicht mehr von ihm abspringen, ohne sich sämtliche Knochen zu brechen, aber das verteufelte Ding raste immer schneller und schneller, was unmöglich lange gutgehen konnte.
Dienstag, 18. Mai 2010
»Frank und ich haben uns unterhalten«, sagte Rachel und setzte sich auf Sandras Schreibtisch. »Und wir sind zu dem Schluss gelangt, dass du in deine neue Rolle noch nicht völlig hineingefunden hast.«
Sandra hasste es, dass Rachel jetzt auch an ihrem Arbeitsplatz in ihr Leben einzudringen begann. Die Grenze, die sie für sich selbst ziehen wollte, wurde so immer durchlässiger. Aber was sollte sie machen? Rachel war eine ihrer Studentinnen, wie andere auch, und so konnte sie Sandra selbstverständlich zu den Sprechstunden besuchen. Wenigstens befand sich Professor Brown nicht in seinem Büro. Trotzdem gefiel Sandra der Gedanke überhaupt nicht, dass jemand etwas von ihren heiklen Gesprächen mit Rachel mitbekommen könnte. Aber zum Protestieren fühlte sie sich zu schwach. »Was meinen Sie damit?«, erkundigte sie sich, Böses ahnend.
»Tja«, begann Rachel, »wenn du in meiner Wohnung bist, halte ich dich entweder nackt oder du trägst diese heißen roten Strapse, die so gut zu einer Sklavenschlampe wie dir passen. Aber hier an der Uni ziehst du dich immer noch so spießig an, wie ich dich kennengelernt habe. Manchmal habe ich den Eindruck, für dich ist das, was du in meiner Wohnung darstellst, nur eine Art Rolle, und das, was du hier tust, ist dein wahres Leben. So, als ob du nur spielen würdest, meine Sklavin zu sein. Als wäre das eine perverse Art Hobby. Aber in Wirklichkeit hältst du dich immer noch für die korrekte, unnahbare Universitätsdozentin.«
Sandra war es während Rachels Worten heiß und kalt geworden. Sie fühlte sich auf bizarre Weise ertappt. Denn genau das hatte sie lange Zeit versucht, als seelische Stütze zu verwenden, in diesen Räumen, die für sie ein so wichtiges Refugium darstellten, wo alles unverändert geblieben war. Es hatte einen kleinen Riss in dieser Konstruktion gegeben, als Frank und Rachel sie hier vor wenigen Tagen in einer der Toiletten missbraucht hatten. Die Trennung der beiden Welten war für diesen einen Abend aufgehoben gewesen. Doch das, was Rachel nun im Sinn zu haben schien, hörte sich nach etwas wesentlich Endgültigerem an.
»Ich weiß nicht ganz, was Sie meinen«, versuchte Sandra sich aus der Situation herauszuwinden.
Aber bei Rachel hatte sie mit so etwas keine Chance. Die beugte sich plötzlich nach vorn, umfasste Sandras Kinn und sah ihr streng in die Augen. »Du bist meine Sklavin. Immer. Auch hier. Und ich möchte, dass das klar ist.«
Sandra begann zu schwitzen. Sie wusste nicht, was dieses Mädchen vorhatte, aber vermutlich würde es ihr nicht gefallen. »Ich ... Sie müssen das bitte verstehen. Ich kann ja nicht einfach tragen, was ich möchte. Oder, was Sie möchten.«
Rachel grinste. »Nun mach dir mal nicht ins Hemd, Kleine. Ich werde natürlich nicht von dir verlangen, dass du an der Uni nackt oder nur mit Halsband und Strapsen herumläufst. Dass das nicht funktioniert, ist mir auch klar. Aber wohl eine Garderobe, die ein bisschen mehr zu deiner Stellung passt.«
Sandra verstand nicht ganz, worauf Rachel hinaus wollte. Sie sah ihre Herrin stumm und fragend an.
Rachel zog ihr Portemonnaie hervor und nahm einen Zwanzig-Dollar-Schein heraus. Den drückte sie Sandra in die Hand. »Damit wirst du dich morgen im ›Plaza‹ völlig neu einkleiden. Such dir etwas Passendes aus der Young-Miss-Abteilung aus. Die zwanzig Dollar müssen reichen. Nur dein altes Paar Schuhe kannst du von mir aus anbehalten. In dieser Aufmachung stellst du dich mir heute Abend vor. Wenn sie mir gefällt, ist sie das, was du an den nächsten Tagen tragen wirst. Danach kannst du dir von deinem eigenen Geld einen neuen Satz Klamotten aussuchen. Wieder für zwanzig Dollar. Du wirst mir den Kassenbon mitbringen, damit ich das überprüfen kann. So kommst du nach und nach an eine Garderobe, die du hier tragen kannst und die trotzdem deiner Stellung entspricht.«
Sandra wurde unsicher. »Ich weiß nicht, was Professor Brown dazu sagen würde, wenn ich ...« Sie brach ab.
Rachel zuckte mit den Schultern. »Mit deinem Prof wirst du schon irgendwie zurechtkommen. Er
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