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Lass nur dein Herz entscheiden

Lass nur dein Herz entscheiden

Titel: Lass nur dein Herz entscheiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Brooks
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nicht einmal wusste?“
    „Ich gebe dir nicht die Schuld.“ Damals hatte sie es jedenfalls nicht getan. Erst nach Belinda hatte der Groll an ihr zu nagen begonnen. „Wahrscheinlich hätte ich es nie erwähnt, wenn du nicht vorgeschlagen hättest, dass ich zurück in die Wohnung ziehen soll.“
    Jays Miene verfinsterte sich noch mehr. „Das macht es schlimmer, nicht besser. Verdammt, was sonst wirfst du mir vor?“
    „Jetzt bist du unvernünftig.“
    „Ich? Du rückst damit heraus, dass du jede Minute in unserem Zuhause gehasst hast. Etwas, was du erfolgreich verheimlicht hast, solange du dort gewohnt hast. Und jetzt protestierst du, weil ich wissen möchte, was dir außerdem nicht gefallen hat? Von meinem Standpunkt aus ist das eine berechtigte Frage. Allmählich habe ich das Gefühl, dich überhaupt nicht zu kennen“, fügte Jay düster hinzu.
    Das tat weh. Fest entschlossen, es ihm nicht zu zeigen, blickte Miriam ihn ruhig an. „Dann erfährst du gerade am eigenen Leibe, was ich schon seit Weihnachten empfinde.“
    Jay fluchte, leise zwar, aber so etwas sah ihm gar nicht ähnlich. Er musste wirklich wütend sein. Na und? War das nicht nur von Vorteil? Wenn Jay sie nicht mehr wollte, würde er eher akzeptieren, dass sie die Scheidung verlangte.
    Unglücklich nahm Miriam Messer und Gabel und begann zu essen. Dieser Abend hatte sie endgültig davon überzeugt, dass ihre Ehe mit Jay vorbei war.

3. KAPITEL
    Einen Moment zuvor hatte der Kellner ihre leeren Teller abgeräumt.
    Jay betrachtete Miriam nachdenklich. „Du willst also nicht in die Wohnung zurückkehren. Wie wäre es dann, wenn ich zu dir in das Einzimmerapartment ziehe?“
    „Das ist unmöglich“, erwiderte sie energisch. Jay und sie in ihrem winzigen Heim? Auf ihrer Bettcouch? Was für eine Idee!
    „Warum?“
    „Es ist gerade groß genug für eine Person.“ Ihr wurde bewusst, dass ihre Antwort ihm zeigte, dass sie seinen verrückten Vorschlag ernst nahm. „Aber darum geht es nicht“, fügte sie daher schnell hinzu. „Ich will die Scheidung, Jay. Und nicht wieder mit dir zusammenleben.“
    „Ich weiß.“ Er trank einen Schluck Wein. „Nur dass ich die Scheidung einfach oder schwierig machen kann. Du kennst mich, Miriam. Ich spreche keine leeren Drohungen aus.“ Sein Blick war härter geworden.
    Wieder mit Jay zusammenzuleben wäre ihr Untergang. Sie durfte es nicht tun, ganz gleich, wie schwierig Jay die Sache machte.
    „Na schön, wie wäre es, wenn wir uns auf einen Kompromiss einigen?“, fragte er, als hätte er ihre Gedanken gelesen. „Du bleibst in deinem Apartment, und ich bleibe in meiner … unserer Wohnung“, verbesserte er sich mit einem gequälten Lächeln. „Aber dafür sehen wir uns in unserer Freizeit.“
    „Das ist unmöglich und lächerlich“, protestierte sie.
    „Unmöglich, lächerlich … Seit wann bist du so negativ, Miriam?“, spottete Jay.
    „Ich bin nicht negativ, sondern vernünftig.“
    „Du meinst, so vernünftig, wie wenn du im Winter ein Hemd unterziehst, dein Gemüse aufisst und jeden Abend um zehn im Bett bist?“
    „Nein.“ Ihre Stimme wurde schärfer. Jay stellte sie als todlangweilig hin. „Es hat schlicht keinen Sinn. Jeder würde das einsehen.“ Sie schluckte. „Jay, warum tust du das?“
    „Ich habe es dir doch gesagt. Ich will keine Scheidung. Was ich für eine perfekte Ehe gehalten habe, ist ein Trümmerhaufen, so viel ist mir inzwischen klar. Nicht zuletzt, weil meine Frau mich hasst und dazu unser Zuhause und wahrscheinlich alles andere, was wir zusammen hatten. Trotzdem bin ich nicht bereit, die Sache zu beenden. Ich möchte wenigstens den Versuch machen, die Probleme aus der Welt zu schaffen.“
    Die dunkle Beleuchtung ließ Jays Haar blauschwarz schimmern und seine klassisch markanten Gesichtszüge wie ein Kunstwerk wirken. Während Miriam ihn anblickte, kehrte die Verwunderung zurück, die sie von ihrer ersten Begegnung an nicht wieder losgeworden war. Nicht einmal, nachdem sie geheiratet hatten.
    Wie konnte ein Mann, der alles hatte – ein gutes Aussehen, Intelligenz, Ausstrahlung, Reichtum und einen großartigen Körper –, sie begehren?
    Nach der Trennung hatte ihre Freundin Angela ausgesprochen, was sicher viele Leute dachten. „Miriam, betrachte es doch einmal so: Jay ist außergewöhnlich. Wenn er jeden Abend zu dir nach Hause kommt, spielt es dann wirklich eine Rolle, wenn er gelegentlich fremdgeht? Ein Mann wie er … nun, du hast damit rechnen müssen. Und er hat

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