Lass und zaubern, Cowboy! (German Edition)
weil wir betrunken waren und der Alkohol eine heftige Nebenwirkung meines Medikaments ausgelöst hat.”
Er zog eine Spur von Küssen von ihrer Schulter zu ihren Wangen. “Ich habe mich schon früher betrunken und bin trotzdem nicht am nächsten Morgen mit einer Ehefrau aufgewacht.” Seine Lippen waren jetzt über ihren. “Ehrlich gesagt bist du die einzige Frau, mit der ich jemals eine ganze Nacht verbracht habe.”
Kristens noch immer nicht ganz waches Gehirn verarbeitete diese Information nur langsam. Aber wie hätte sie auch klar denken können, wenn Chad sie streichelte und sie mit seiner sanften, sexy Stimme verzauberte?
Dann lagen seine Lippen auf ihren, und sie hörte ganz auf zu denken. Ein Schauer der Erregung durchlief ihren Körper. Chads Umarmung wurde ein wenig fester, und Kristen registrierte, dass sie von ihrer sitzenden in eine liegende Position gebracht wurde. Chad legte sich neben sie und zog sie an sich. Einen Moment lang überlegte sie noch einmal, ihn aufzuhalten. Aber nur kurz. Mit der Zungenspitze zeichnete er die Konturen ihres Mundes nach, neckte und lockte sie, um jeglichen Protest zu ersticken. Der Kuss dieses Mannes weckte nur einen Wunsch in ihr – den Wunsch nach mehr von diesem süßen Wahnsinn.
Sie fuhr ihm mit ihren Fingern durch die Haare, obwohl sie wusste, dass sie das lieber nicht tun sollte. Doch sie wollte mehr. Viel mehr.
Sein Aufstöhnen verriet ihr, dass er irgendwann ihr die Kontrolle über den Kuss überlassen hatte. Er hatte ihr die Entscheidung über die Intensität des Kusses überlassen und darüber, wie weit sie gehen würden.
Dieses Gefühl der Macht erregte sie noch ein wenig stärker, und sie küsste ihn voller Leidenschaft und Verlangen. Sie war sich nicht sicher, was sie da eigentlich tat, doch die Laute, die Chad von sich gab, verrieten ihr, dass er nichts dagegen hatte. Sie spürte den Beweis seines Verlangens an ihrem Oberschenkel, und durch das Wissen, einen Mann so heftig erregen zu können, ohne sich besonders darum zu bemühen, fühlte sie sich so begehrt wie noch nie in ihrem Leben.
Langsam schob er seine Hand höher und umfasste ihre Brust. Sein Daumen vollführte kreisende Bewegungen auf der Seide, unter der sich ihre Knospen verbargen. Kristen erschauerte vor Lust.
Es dauerte eine ganze Weile, bis das Klingeln des Telefons zu ihr durchdrang. Abrupt stieß sie Chad von sich und hielt ihren Bademantel am Kragen zusammen. Was wäre noch alles geschehen, wenn sie nicht unterbrochen worden wären?
“Geht Sarah nicht an den Apparat?” Kristen erkannte ihre eigene Stimme kaum wieder.
Chad betrachtete sie einige Sekunden lang benommen. Dann sagte er: “Sarah ist nach Amarillo gefahren, nachdem sie das Frühstück zubereitet hat.” Er setzte sich auf, schwang die Beine aus dem Bett und nahm den Hörer ab. “Sundance Ranch.”
Kristen setzte sich ebenfalls auf und bemerkte, wie Chad zunächst erstaunt die Brauen hob, ehe seine Miene sich verdüsterte. Wer immer am anderen Ende der Leitung war, er überbrachte keine erfreulichen Neuigkeiten. Auch schien es niemand zu sein, mit dem Chad unbedingt sprechen wollte.
“Das stimmt”, knurrte er. “Wir haben vor drei Tagen geheiratet.”
“Wer ist da?”, flüsterte Kristen, obwohl sie bereits Schlimmes ahnte.
Chad formte mit den Lippen lautlos die Worte “Dein Vater”. Kristen wurde kreidebleich. Wie um alles in der Welt hatte Mike es herausgefunden? Als sie ihm den Bericht gefaxt hatte, hatte sie sorgfältig darauf geachtet, dass er nicht den Verdacht schöpfte, ihre Reise hierher könnte etwas anderes als ein Urlaub sein.
“Nein, das werde ich nicht.”
Mit jeder verstreichenden Sekunde wurde Chads Miene finsterer. Seine Wangenmuskeln zuckten.
“Wenn Kristen nach Dallas will, werde ich sie nicht aufhalten. Aber es ist ihre Entscheidung. Ich werde sie jedenfalls nicht zurückschicken, nur weil Sie es befehlen.” Er lauschte eine Minute und sagte dann: “Hören Sie zu, Lassiter, es ist mir völlig egal, was Sie wollen. Sie werden nicht eher mit meiner Frau sprechen, bis Sie sich beruhigt haben.”
Kristen schnappte nach Luft. Nur wenige Menschen besaßen den Mut, sich Mike zu widersetzen, ganz zu schweigen davon, in diesem Ton mit ihm zu reden. Sicher tobte er jetzt vor Wut.
Ihr Respekt vor Chad wuchs um einiges. Er würde ihr die Entscheidung überlassen. So etwas hatte sie von Mike bisher nie erwarten können.
“Tun Sie das”, zischte Chad und knallte den Hörer auf die Gabel.
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