Lass und zaubern, Cowboy! (German Edition)
sich auf den Weg ins Badezimmer. “Es ist wirklich besser, wenn du dich jetzt anziehst und verschwindest. Ich werde in der Zwischenzeit kalt duschen.”
Kristen klopfte an den Türrahmen, bevor sie das Arbeitszimmer betrat. Nachdem Chad geduscht hatte, war er nach unten gekommen und hatte sich sofort an eine Arbeit gemacht, über die er sich offenbar aufregte. Mehr als einmal hatte sie ihn fluchen hören.
Jetzt sah er vom Computer auf und lächelte. Der erleichterte Ausdruck auf seinem Gesicht verriet ihr, dass er über die Unterbrechung nicht im Mindesten verärgert war.
“Das Abendessen ist fertig, falls du dich von deiner Arbeit losreißen kannst.”
“Danke.” Langsam stand er auf und rieb sich den Nacken. “Ich habe ohnehin nicht viel geschafft.”
“Woran arbeitest du denn?” Sie kam um den Schreibtisch, um einen Blick auf den Monitor zu werfen.
“Ich versuche, die Sundance Ranch ins Technologiezeitalter zu führen. Aber dazu wäre es nicht schlecht, wenn ich wüsste, was ich da tue.”
Kristen sah auf den Stapel Papiere auf dem Schreibtisch, dann wieder auf den Bildschirm. “Für diesen Teil deines Unternehmens brauchst du statt eines Buchhaltungsprogramms ein Programm zur Inventaraufnahme.”
“Du kennst dich damit aus?” Er klang hoffnungsvoll.
Sie nickte und analysierte weiter die Daten auf dem Bildschirm. “Ich habe ein abgeschlossenes Wirtschaftsstudium.” Sie blätterte durch die Papiere. “Ich nehme an, du willst alles eingeben, was mit dem Betrieb zu tun hat, oder?”
Er deutete auf ein Buch auf dem Schreibtisch. “Der Kerl im Computergeschäft sagte, ich brauche das nur zu lesen und könnte anschließend problemlos meine Buchhaltung, die Zuchtlisten und alles andere eingeben.” Chad verzog angewidert das Gesicht. “Er hat gelogen.”
Kristen grinste. “Nein, nicht direkt. Du kannst all diese Dinge mit diesem Programm erledigen. Nur hat er dir verschwiegen, dass es nicht so benutzerfreundlich ist wie einige andere.”
“Welches Programm würdest du denn vorschlagen?” Er klang aufrichtig daran interessiert, was sie zu sagen hatte. “Falls du irgendwelche Ideen hast, wie ich mir diese Arbeit erleichtern kann, würde ich sie gern hören.”
Kristen starrte ihn verblüfft an. Chad bat sie um ihren Rat? Mike hörte nie zu, wenn sie etwas zum Unternehmen zu sagen hatte, und schon gar nicht fragte er sie nach ihrer Meinung. Anscheinend musste sie endlich aufhören, Chad mit Mike zu vergleichen. Zwischen den beiden Männern lagen Welten. Während Mike darauf bestand, dass Kristen die traditionelle Frauenrolle ausfüllte, ermutigte Chad sie, modern und fortschrittlich zu sein. Er fühlte sich durch ihre Fachkenntnis nicht im Mindesten bedroht.
Sie nannte ihm einige Programme, die ihrer Ansicht nach seinen Bedürfnissen besser gerecht wurden. “Die sind zwar teuer”, fügte sie hinzu, “aber ich finde, sie sind ihr Geld wert.”
Chad legte ihr den Arm um die Schultern. “Es ist mir ganz egal, was sie kosten. Wenn du sagst, dass das genau das Richtige für mich wäre, dann kaufe ich sie.”
Seine Worte freuten sie unbeschreiblich. Es war schön, einen Mann zu haben, der ihr zuhörte und ihren Rat ernst nahm.
Er drehte sie zu sich um, damit sie ihm ins Gesicht sah, und fragte: “Würdest du mir helfen, die Programme einzurichten und alles einzugeben?”
“Sehr gern”, erwiderte sie, begeistert von der Aussicht, endlich einmal ihre Studienkenntnisse anwenden zu können.
“Was hältst du davon, den Herd auszuschalten und eine Fahrt nach Amarillo zu machen? Dort können wir zu Abend essen, das Software-Geschäft im Einkaufszentrum besuchen und uns anschließend einen Film anschauen.”
“Bittest du mich etwa um ein Date, Mr Warren?”
“Nun ja, Mrs Warren”, sagte er, und seine tiefe, sexy Stimme sandte einen Schauer der Erregung durch ihren Körper. “Es sieht ganz so aus.”
Kristen schniefte, als sie und Chad das Kino verließen. “Das war so ein toller Film.”
Er führte sie über den Parkplatz zu seinem Pick-up. “Warum weinst du dann?”
“Ich weine nicht.”
“Doch, tust du.”
“Ich weine niemals.” Zumindest nicht, wenn es jeder sehen kann, fügte sie im Stillen hinzu.
“Klar.” Er wischte ihr mit dem Daumen eine Träne von der Wange. “Es braucht dir vor mir nicht peinlich zu sein.”
“Es ist mir auch nicht peinlich. Das liegt nur an der Nebenhöhleninfektion …”
“Die ist fast abgeklungen.”
Sie schniefte erneut. “Na schön.
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