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Lass uns unvernünftig sein: Roman (German Edition)

Lass uns unvernünftig sein: Roman (German Edition)

Titel: Lass uns unvernünftig sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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reinkommen?«
    »Saft.« Sie streckte ihre Ärmchen nach Gil aus, und Anabel glaubte fast, er würde auf der Stelle dahinschmelzen. Es amüsierte sie, dass eine so winzige Person eine solche Wirkung auf ihn hatte.
    Er löste den Sicherheitsgurt von Nickis Kindersitz und hob die Kleine heraus.
    Nicki legte einen Arm um seinen Nacken, beugte sich ein wenig zurück, um ihm stirnrunzelnd ins Gesicht zu sehen, und forderte dann noch einmal: »Saft!«
    Anabel lachte. »Geduld ist eine Tugend, kleines Monster. Lass uns erst mal reingehen, ja?«
    In dem Moment entdeckte Nicki ein paar Eichhörnchen, die in den mächtigen Ulmen in Gils Garten von Ast zu Ast huschten. Sie begann, auf Gils Arm auf und nieder zu hüpfen, und fuchtelte mit Armen und Beinchen. »Da! Da!«
    »Eichhörnchen«, erklärte Gil ihr mit einem breiten Lächeln. »Und viele Vögel und ein paar Rehe und manchmal auch ein Stinktier oder ein Opossum.«
    Anabel fing an, den Van auszuladen. Aber Gil nahm ihr die Wickeltasche aus der Hand. Mit sanfter Gewalt schob er Anabel Richtung Weg, der zum Haus führte. »Komm. Ich zeige euch erst alles, und dann packen wir aus.«
    Nicki hopste noch immer auf seinem Arm auf und ab und versuchte, nichts zu verpassen, während Anabel staunend die Ausmaße des imposanten Farmhauses in Augenschein nahm. »Meine Güte! Meinst du, es ist überhaupt genug Platz für uns?«
    »Sehr witzig. Dabei ist es eigentlich ziemlich bescheiden.«
    »Ah ja. So wie der Tadsch Mahal, stimmt’s?«
    Er lächelte. Es war ein schönes Lächeln, das einen dahinschmelzen ließ, und Anabel sehnte sich danach, diese Lippen zu schmecken. Zum Glück war Gil damit beschäftigt, ein lebhaftes Kleinkind zu bändigen, und bemerkte ihre Reaktion nicht. »Candace ist schon weg, aber sie hat das Zimmer für euch sicherlich vorbereitet.«
    »Danke.«
    »Das Untergeschoss ist ausgebaut: Es gibt einen Fitnessraum, einen Whirlpool und ein Heimkino. Ich werde wohl ein Schloss an der Tür anbringen müssen, damit Nicole nicht versucht, die Treppe runterzuklettern.«
    »Gute Idee.« Schon jetzt zeigte er, dass er bereit war, sich an die neue Situation anzupassen, und in Anabel wuchs die Hoffnung, dass es doch noch funktionierte. »Für gewöhnlich sitzt sie auf dem Boden und rutscht auf ihrem Popo voran, aber wegen der Treppen mache ich mir tatsächlich Sorgen. Und weil ich ja nicht wusste, was du für ein Haus hast, habe ich ein paar Utensilien mitgebracht, mit denen man die Wohnung kindersicher machen kann. Absperrvorrichtungen, Gitter fürs Bett, Kindersicherungen für die Steckdosen … solche Dinge eben.«
    Gil hob Nicki auf dem Arm ein bisschen höher, schloss die Eingangstür auf und schob sie auf. »Ist sie denn so neugierig?«
    »Das kann man wohl sagen.« Anabel machte zwei Schritte ins Haus hinein und erstarrte. »Heilige Sch…« Sie warf einen kurzen Blick auf Nicki, die sie mit großen Augen beobachtete. »Äh … wow. Ich fürchte, alles können wir hier nicht kindersicher machen.«
    Gil zuckte nur die Schultern. »Ich würde auch umräumen – ganz wie du es für richtig hältst.«
    Durch den großen Flur, der mit Fliesen ausgelegt war, konnte Anabel in das Wohn- und Esszimmer schauen. Die Räume waren einfach riesig, mit dreieinhalb Meter hohen Decken. Das alles war so beeindruckend, dass sie sich nur mühsam ein anerkennendes Pfeifen verkneifen konnte.
    Gils Tische waren aus schwerem Marmor mit scharfen Kanten und Glasplatten. Das Bild wurde vervollständigt durch schneeweiße Teppiche, Vorhänge und Wände.
    Weiß, dachte Anabel mit einem unguten Gefühl: Sie sah all die Flecken und den verschütteten Saft und die unzähligen Fingerabdrücke schon vor sich, die bald alles zieren würden.
    Seine Möbel waren – dem Himmel sei Dank – aus grauem Leder und somit vermutlich dem Terror einer Zweijährigen ein bisschen besser gewachsen.
    Aber alles in allem sah sein Haus so aus, wie Anabel es sich vorgestellt hatte: eine exklusiv und teuer eingerichtete Junggesellenbude, die nicht im Entferntesten für Kinder geeignet war.
    Nicki wollte runtergelassen werden, und Gil, der es nicht besser wusste, gab ihrem Drängen nach. In dem Augenblick, als ihre Füße den Boden berührten, war sie auch schon wie der Blitz davongesaust, wackelte hierhin und dorthin und schlingerte gefährlich nah an scharfen Ecken vorbei. Sie schien immer kurz davorzustehen, ihr Gleichgewicht zu verlieren, hielt sich aber dennoch auf den Beinen.
    »Ups!« Anabel rannte der

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