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Lassie bei den Rangers - Schneestürme

Lassie bei den Rangers - Schneestürme

Titel: Lassie bei den Rangers - Schneestürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Frazee
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großen Hund.“
    „Waren die
Schlitten blau?“
    „Richtig“,
nickte der Mann. „Blau.“
    In aller Eile
machte Corey seinen Schlitten fertig und brummte los. Es ging durch ein enges
Tal, dessen bewaldeten Hänge zu beiden Seiten ziemlich schroff emporstiegen.
Noch vor der Höhe bogen die Fahrspuren von der Straße ab und führten nach
rechts ins Gehölz hinein.
    Genau aufs
Lawinengelände zu! Waren die Kerle denn total verrückt?
    Gespannt
folgte Corey den Spuren, und fünfhundert Meter weiter öffnete sich vor ihm das
Gelände. Er hielt an und beobachtete die Gegend. Ganz deutlich erkannte er die
vorspringende Schneedecke und die beschneiten Steilhänge. Und plötzlich
winselte Lassie vernehmlich: Sie hatte den Hund erblickt, der hinter zwei
blauen Motorschlitten herlief. Kreuz und quer zogen sich die Fahrspuren über
den weißen Hang.
    Corey sprang
auf und brüllte aus Leibeskräften:
    „Macht, daß
ihr fortkommt!“
    Doch im
gleichen Augenblick machte er sich klar, daß die Schnee-Zwillinge und der
dritte Junge ihn kaum hören konnten. Zu laut brummten die Gefährte.
    Am andern
Ende des Hanges hielten sie an. Sofort brüllte Corey erneut, doch auch diesmal
hörten sie ihn nicht. Nur Chinook wandte kurz den Blick. Sofort bellte Lassie.
Und dies schienen die Jungen gehört zu haben. Denn sie wandten die Blicke —
allerdings in die falsche Richtung. Sie suchten die Ursache im Norden und Osten,
auf der Skipiste!
    Nur eines
konnte Corey tun: losfahren und die Jungen aus der Gefahrenzone scheuchen.
Diese Jungen! Zornig gab er Gas und brauste los. Seine Stimmung wurde nicht
besser, als er feststellen mußte, daß die Fahrspuren der Zwillinge haarscharf
an den Tafeln, auf denen vor Lawinen ausdrücklich gewarnt wurde, vorbeiführten.
    Die
Schlitten kamen Corey entgegen. Der erste, in dem nur ein Fahrer saß, bahnte
sich eine neue Spur ziemlich hoch am Hang. Der zweite, in dem sich die
Zwillinge befanden hielt sich auf der bei der Hinfahrt gezogenen Spur. Chinook
hoppelte hinterher.

    Der Westwind
wehte weiße Schleier über den Grat. Plötzlich fiel Corey auf, daß die
Schneeflocken nicht mehr waagerecht im Winde trieben, sondern senkrecht zu
Boden fielen!
    Corey wollte
aufschreien. Hilflos mußte er zuschauen, wie ein gewaltiges Stück des Hanges,
mindestens hundert Meter breit, sich einfach löste und abzurutschen begann!
    Das eben
noch unbewegte Schneefeld schien zu erzittern. Es donnerte dumpf, Coreys Ohren
sausten, und dann riß die makellos weiße Decke in Stücke. Sie setzte sich in
Bewegung, der Schnee wallte auf, bildete dicke Massen, riß von neuem auf,
setzte sich in Bewegung, Nichts war zu hören als das berstende Seufzen der
Massen, die sich vom Hange lösten.
    Dem
Motorschlitten, der unten am Hang entlanggefahren war, drohte kaum Gefahr. Der
obere aber wendete kurz und kam mit voller Kraft den Hang heruntergebraust,
unmittelbar vor den abstürzenden Schneemassen her.
    Plötzlich
aber war nichts mehr zu sehen. Feiner Pulverschnee stob in dicken Wolken auf,
unter dem Beben der berstenden Schneedecke. Wo waren die blauen Schlitten
geblieben?
    Corey hatte
sein Fahrzeug ganz unbewußt angehalten. Lassie winselte aufgeregt, schaute bald
auf dieser, bald auf jener Seite aus dem Anhänger, als wolle sie
hinausspringen. Dann aber fiel ihr ein, daß sie dabei schon einmal im tiefen
Schnee versunken war.
    Corey
schaltete das Funkgerät ein. Doch er befand sich im toten Winkel, die
UKW-Strahlen drangen nicht durch den dazwischenliegenden Bergrücken. Das
Forstrevier antwortete nicht.
    Plötzlich
vernahm er Rufe aus den stiebenden Schneewolken. Mindestens zwei Stimmen waren
es.
    „Alles in
Ordnung?“ brüllte er.
    Wieder gaben
beide Stimmen Antwort, doch Corey verstand sie nicht. Allmählich aber lichtete
sich die Wolke, und bald erkannte Corey zwei schneebedeckte Gestalten neben
einem blauen Schlitten.
    Noch immer
bekam er keine Funkverbindung. In seiner Verzweiflung griff er zu dem Apparat,
den der Sheriff ihm mitgegeben hatte. Seine Reichweite war geringer.
    „Gateway,
hier ruft 1-2-3-6!“
    Dreimal
versuchte er es, ohne Antwort zu bekommen. Der Bergrücken ließ die Wellen nicht
durch.
    Noch einmal
versuchte er es. Und diesmal kam Antwort — der Schneepflug oben am Hang meldete
sich.
    „Wir geben
Ihre Meldung weiter, 1-2-3-6.“
    Inzwischen konnte
Corey wieder den Hang überblicken. Kahl gähnte das Gestein ihn an. Die
Schneemassen waren größtenteils im Walde verschwunden, hatten am Rand einen
hohen

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