Lasst die Spiele beginnen: Roman (German Edition)
Feuer! Banal, aber wirkungsvoll, da kann man nicht meckern. Bei solchen Gelegenheiten sollten wir ihn viel öfter holen, er versteht es, das Publikum zu fesseln.«
Fabrizio grinste zufrieden und sah Alice an, die amüsiert gluckste. Besser ging es nicht! Da knutschte er mit einer Art intellektuellem Model, und gleichzeitig bekam er ein überschwängliches Lob vom König seines Verlags.
Er berührte ihre Klitoris. Sie erschauerte und hauchte ihm ins Ohr. »Langsam … langsaaam … Sonst muss ich schreieeeen …«
Sein Schwanz hatte sich in einen Block Stahlbeton verwandelt.
»Aber jetzt mal ernsthaft … Wie weit ist Ciba eigentlich mit seinem neuen Roman?«
»Schwer zu sagen … Nach den paar Seiten, die ich gelesen habe …« Offenbar fehlten Pennacchini die Worte. Es passierte ihm häufig, dass er mitten im Satz stecken blieb, so als hätte man ihm plötzlich den Strom abgedreht.
»Was denn, Pennacchini? Was hast du gelesen?«
»Das wirkt alles irgendwie, na ja, irgendwie vage … eher … wie soll ich sagen … wie ein unbeholfener Schreibversuch, nicht wie eine echte Erzählung …«
Fabrizio, der inzwischen damit beschäftigt war, seinen Gürtel zu öffnen, erstarrte.
»Also ein Scheiß, verstehe. So wie das letzte da … Nestors Traum . Damit bin ich überhaupt nicht zufrieden … Auch wenn es einigermaßen läuft. Aber von einem, der es schon auf anderthalb Millionen verkaufte Exemplare gebracht hat, hätte ich mir, ehrlich gesagt, mehr erwartet. Bei dem Riesenwerbeaufwand. Hast du die Zahlen vom letzten Halbjahr gesehen? Wenn die Löwengrube nicht wäre …«
Mit einem gekonnten Ruck befreite Alice seine Erektion und begann zu reiben.
»… Beim nächsten Buch müssen wir über die Vertragsbedingungen noch einmal reden. Seine Agentin spinnt. Sie verlangt eine absurde Summe. Wir müssen uns das gut überlegen, bevor wir unterschreiben. Wir dürfen uns nicht knebeln lassen von einem, der im Grunde nicht besser geht als Adele Raffa, die uns aber nur exakt die Hälfte kostet.«
Ciba glaubte, in Ohnmacht zu fallen. Dieser Hurensohn stellte ihn doch tatsächlich auf eine Stufe mit einer fetten, Kochbücher-schreibenden Nonne! Und dann die Story mit der Neuverhandlung eines Vertrags, was sollte das? Und ein Lügner war er obendrein. Immerhin hatte er Nestors Traum als notwendiges Buch bezeichnet, als Roman seiner Reife.
Unterdessen war Alice so beschäftigt, dass sie nicht mehr zuhörte, sie massierte seinen Schwanz, mit einer präzisen Drehung des Handgelenks gegen den Uhrzeigersinn, doch zu ihrer großen Überraschung trug die Operation keine Früchte, im Gegenteil. Das Ding erschlaffte in ihrer Hand, im wahrsten Sinn des Wortes. Sie sah ihn verlegen an. Der Schriftsteller war am Boden zerstört. »Was ist los? Kommt er hierher?«
»Sei doch still … bitte … sei einen Augenblick still.«
Alice hörte einen panischen Unterton in seiner Stimme, ließ den schlappen Schwanz los und lauschte.
»… Der läuft uns ja nicht weg! Wohin denn auch? Kein Verlag ist bereit, ihm so viel zu zahlen wie wir. Nicht mal die Hälfte. Für wen hält der sich eigentlich? Für Grisham? Im Übrigen habe ich gehört, dass seine Fernsehsendung fürs nächste Jahr noch nicht verlängert wurde. Wenn sie die absetzen, ist Ciba geliefert. Wir müssen ihm einen Dämpfer verpassen, damit er nicht zu übermütig wird. Und zwar sofort, für nächste Woche setzt du, Achille, ein Treffen mit Modica und Malagò an, und dann überlegen wir, wie wir vorgehen … Der schreibt doch sowieso kein neues Buch mehr. Der ist ausgebrannt.« Ein Augenblick Stille. »Ahh!! Das war’s. Endlich, ich musste schon seit dem Flug.« Dann Schritte und das Knirschen von Kies.
Ciba, unfähig zu reagieren, hing hilflos in der Luft, dann stürzte er ab, in den Schlamm des Planeten Erde, oder besser auf die Frau, in deren Vagina sein Mittelfinger steckte. Dazu noch eine, die er gerade erst kennengelernt hatte. Und die in derselben Branche arbeitete. Eine Wildfremde. Ein potenzieller Spitzel.
Mit hochrotem Kopf und dem Blick eines Psychopathen stand er auf.
Sie bedeckte ihre Brust mit der Bluse und zog eine undefinierbare Grimasse.
Mitleid! Sie hat Mitleid mit mir! , begriff Fabrizio schlagartig. Er zog den Finger heraus und wischte ihn an der Jacke ab. Was zum Teufel machte er hier? War er denn verrückt? Wie ein geiler Jugendlicher hatte er sich auf eine Fremde geschmissen, während man in seinem Verlag ein Komplott gegen ihn
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