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Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Handtasche.
    »Tante Tempe?«
    »Hallo, Kit.«
    Ich war erleichtert und verärgert zugleich, als ich seine Stimme hörte. Obwohl ich seit meinem Abflug mehrmals angerufen hatte, hatte Kit sich kein einziges Mal gemeldet.
    »Hast du meine Nachrichten bekommen?«
    »Ja. Schlechtes Timing. Ich war unterwegs, und als ich heimkam, bin ich gleich ins Bett. Ich dachte, du willst nicht, dass ich noch so spät anrufe.«
    Ich wartete.
    »Ich war mit Lyle zusammen.«
    »Zwei Tage lang?«
    »Der Typ ist okay.«
    »Okay?«
    »Wir waren in diesem Motorradladen. Mann, er hat wirklich nicht übertrieben. Die haben mehr Zeug als die Scheiß-Harley-Fabrik selber. Ups. ‘tschuldigung.«
    »Mhm.«
    Ich stellte die Aktentasche neben die Sporttasche und ließ die Schulter kreisen, um eine Verspannung zu lösen. Hip-Hop dröhnte aus einem Caravan auf der gegenüberliegenden Seite der Parthenais. Der Fahrer saß zur Seite gedreht da, einen Arm hatte er um das Lenkrad gelegt, mit der anderen Hand trommelte er auf die Rückenlehne.
    »Ich bin um sechs zu Hause«, sagte ich zu Kit. »Sag mir, was du magst, und ich zaubere uns was zum Abendessen.«
    »Das ist der Grund, warum ich anrufe. Lyle hat versprochen, er nimmt mich heute Abend ins Fernsehstudio mit, damit ich mir anschauen kann, wie sie die Show machen.«
    Ein Mann trat aus einem Wohnblock auf der gegenüberliegenden Straßenseite und schlich, eine Zigarette im Mundwinkel, die Stufen hinunter. Seine Haare sahen aus, als wäre er einer Explosion zu nahe gekommen. Einige standen in Büscheln ab, andere klebten strähnig an seinem Kopf. Er trug eine Jeansweste, die so heftig tätowierte Arme freiließ, dass sie aus der Entfernung blau wirkten.
    Der Mann nahm einen tiefen Zug, während er die Straße absuchte. Sein Blick fiel auf mich, und er kniff die Augen zusammen wie ein Terrier, der eine Ratte ins Visier nimmt. Zwei Rauchschwaden quollen aus seiner Nase, dann schnippte er die Kippe weg, ging über den Bürgersteig und stieg zu dem Musikfreund in den Caravan. Als die beiden davonfuhren, fröstelte ich trotz der wärmenden Nachmittagssonne.
    »– jemals selber gesehen?«
    »Was?«
    »Die Nachrichten? Warst du schon einmal dabei, wenn sie so eine Sendung machen?«
    »Ja. Das ist sehr interessant.«
    »Also wenn du nichts dagegen hast, würde ich wirklich gern hingehen.«
    »Klar. Das wird bestimmt lustig. Und ich bin sowieso ziemlich fertig.«
    »Hast du herausgefunden, wer sie ist?«
    Bei dem Gedankensprung kam ich nicht mit.
    »Das Mädchen? War sie die, die du dachtest?«
    »Ja.«
    »Cool. Kann ich es Lyle erzählen?«
    »Es ist noch nicht offiziell. Warte lieber, bis der Coroner ihren Namen veröffentlicht.«
    »Kein Problem. Dann bis später.«
    »Okay.«
    »Bist du sicher?«
    »Kit, es ist wirklich in Ordnung. Ich habe schon von tafferen Männern als dir einen Korb gekriegt.«
    »Autsch. Schlag mich, wo’s wehtut.«
    »Bis dann.«
    Lyle Crease. Hatte dieser Bastard vor, meinen Neffen zu benutzen, um an Informationen zu kommen, die er von mir nicht erhielt?
     
    Oben in meinem Büro verstaute ich Savannahs Überreste in meinem Indizienschrank und gab Denis, dem Histologietechniker, einen Satz Knochenproben. Mit einem Mikrotom würde er Scheibchen von weniger als hundert Mikron Stärke abschneiden, sie einfärben und für die Analyse auf Objektträger legen.
    Den andern Satz brachte ich in die DNS-Abteilung. Weil ich schon einmal dort war, erkundigte ich mich nach dem Augapfel. Während ich wartete, spürte ich, wie die Verspannung mir langsam den Hinterkopf hochwanderte, und ich rieb mir den Nacken.
    »Kopfweh?«, fragte die Technikerin, als sie zurückkam.
    »Ein bisschen.«
    Die Ergebnisse lagen noch nicht vor.
    Als Nächstes ging ich zu LaManche. Er unterbrach mich nicht, als ich ihm von meinem Treffen mit Kate berichtete und ihm die Fotos und Kopien der Krankenhausberichte zeigte.
    Als ich fertig war, nahm er seine Brille ab und massierte sich die beiden roten Ovale auf seinem Nasenrücken. Als er sich schließlich zurücklehnte, zeigte sein Gesicht keine der Emotionen, die die Konfrontation mit dem Tod normalerweise hervorruft.
    »Ich rufe das Büro des Coroners an.«
    »Danke.«
    »Haben Sie die Sache schon mit den Carcajou-Leuten besprochen?«
    »Ich habe es Quickwater gesagt, aber im Augenblick sind alle zu sehr mit dem Desjardins-Mord beschäftigt.«
    Das war eine Untertreibung. Als ich es Quickwater im Auto berichtet hatte, hatte er kaum zugehört.
    »Ich rede morgen mit

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