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Last Date

Last Date

Titel: Last Date Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Andreas Siebert
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gleich anfangen?”
    Patricia nickte und sah auf den Bildschirm, auf dem gerade ein Video über die verschiedenen Merkmale eines Gesichtes lief.
    Bockermann holte eine kleine Fernbedienung mit sechs Tasten, kam um den Tisch herum und setzte sich neben Patricia. Er erklärte ihr in kurzen Schritten die Bedienung des Programms und lud die Datei mit den Fotos aller männlichen Patienten, die in den letzten zehn Jahren im Kreis Kassel, Göttingen oder Fulda ein Auge verloren und gleichzeitig eine Narbe im Gesicht hatten. Er schob Patricia die Fernbedienung hin. „Es tut mir leid, dass es so viele sind, aber ich hatte noch keine weiteren Einschränkungen, wie Alter, Größe oder Ähnliches mitgeteilt bekommen. Deshalb würde ich Sie auch bitten, das Programm selbst zu bedienen. Das geht wesentlich schneller.”
    Patricia sah ihn erstaunt an. „Ich soll was?”
     
    Bockermann lachte kurz, als er ihre Unsicherheit wahrnahm. „Es sind nur diese beiden Tasten hier.”
    Er drückte sie abwechselnd und schaute zum Monitor. Patricia folgte seinem Blick und sah zwei Gesichter auf dem Bildschirm, die sich gegenseitig immer wieder zu den gegenüberliegenden Seiten herausschoben. Bei beiden Gesichtern sah man sofort, dass sie nur ein Auge hatten und eine Narbe wies jeweils auf eine Verletzung hin. Allerdings waren bei beiden Gesichtern die Narben nicht an der Stelle, wo sie der als Polizist verkleidete Mörder getragen hatte. Patricia legte ihre rechte Hand an die Fernbedienung und drückte eine der beiden gezeigten Tasten. Ein drittes Gesicht erschien. Sie tippte die Taste erneut an, wieder und wieder, immer schneller und sah erstaunt auf den Bildschirm, wie schnell sie die Bilder überfliegen konnte, die überhaupt keine Ähnlichkeit mit dem Gesuchten hatten. Immer wenn sie sich nicht ganz sicher war, konnte sie mit der anderen Taste ein oder zwei Bilder zurückgehen und sich diese nochmals in Ruhe ansehen. Zufrieden nickte Bockermann ihr zu und ging ins Nachbarbüro, um von dort zwei Kaffee zu holen.

Kassel
Mittwoch, 21:05 Uhr
    „ Hast du die Seite?”
    Jansen saß vor Katharinas Laptop und telefonierte mit einem Kollegen im Präsidium. Er hatte Katharinas Profil bei triffmich.net geöffnet und ihm den Pfad durchgegeben, damit die Seiten auf der Dienststelle ausgedruckt werden konnten. Sein Kollege bestätigte ihm, die richtige Seite gefunden zu haben und Jansen gab ihm das Pseudonym für Adrians Profil durch. Kurz bevor er auflegen wollte, erinnerte er sich an die Akte Doreen Winter und deren Profil bei einer Singlebörse. Er bat seinen Kollegen auch bei Doreen und bei den anderen drei bislang bekannten Fällen, nach deren Profil bei dieser Seite zu suchen, diese ebenfalls auszudrucken, sollte er sie finden, und ihm alles auf den Schreibtisch zu legen. Nachdem er aufgelegt hatte, ließ er Leon den Laptop ausschalten und ging zu Berner und Joachim in die Küche. Er wollte seinem Vorgesetzten gerade mitteilen, dass er mit dem Rechner so weit fertig war, als dessen Telefon klingelte.
    Berner erkannte sofort Bockermanns Telefonnummer auf dem Display, meldete sich kurz, holte einen Notizblock aus seiner Hosentasche und klemmte sich das Handy zwischen Ohr und Schulter. „Schießen Sie los.”
    Er machte sich ein paar Notizen und nahm dann sein Telefon wieder in die Hand. „Danke, gute Arbeit. Ich melde mich später.” Er legte auf, sah Jansen an und hielt ihm triumphierend seine Notizen hin. „Wir haben seine Adresse!”
    Jansen ging einen Meter weiter auf Berner zu und las sie vom Block ab. „Hier in Kassel!” Er zog den Wagenschlüssel aus seiner Tasche. „Dann nichts wie hin!”
    Berner nickte und drehte sich anschließend zu Joachim. „Wollen Sie auch mit?”
     
    Joachim zögerte einen kleinen Moment, wollte seinen Freund nicht allein zurück lassen. „Was ist mit Leon? Er kann ebenfalls mit, oder?”
    Als Berner sich ohne zu antworten wieder zu Jansen drehte, sah Joachim zwischen den beiden Beamten hin und her und blieb dann bei Berner hängen. „Hey, was soll das? Ohne seinen Kontakt zu Adrian und seine Informationen wären wir jetzt nicht hier, sondern würden bei Ihnen Spaghetti essen.”
    Berner sah über seine Schulter zu Joachim und nickte mit dem Kopf Richtung Tür. Als Joachim zwischen ihm und dem Tisch durchgehen wollte, um Leon zu holen, hielt Berner ihn am Arm fest. „Aber keiner nimmt Kontakt zu Richter auf, bevor wir nicht hundert Prozent sicher sind, dass der Gesuchte auch wirklich der Mörder ist.

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