Last Date
zugleich. Er wusste , was zu tun war und suchte erneut seine Umhängetasche mit dem Rasiermesser. Allein bei dem Gedanken daran, wie er mit der scharfen Klinge zwischen ihren Beinen wüten würde, schoss ihm das Blut sofort wieder in seine Männlichkeit. Er blickte an sich herab und lächelte zufrieden. Dann sah er sich weiter um, konnte seine Tasche aber nirgends entdecken. Ohne weiter auf Katharina zu achten, ging er wieder hinaus ins Wohnzimmer, um dort weiterzusuchen. Dann fiel es ihm ein. Er schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn, dass es laut klatschte. Er hatte seine Tasche vorhin in der Garage stehenlassen, da er zu sehr mit seiner wertvollen Fracht in der Holzkiste beschäftigt gewesen war. Verärgert ging er ins Schlafzimmer, überprüfte kurz alle Fesseln und den Knebel bei Katharina, zog sich anschließend ein frisches T-Shirt und eine Hose über, nahm die Transportkarre und verließ mit der großen Holzkiste die Wohnung.
Kassel
Mittwoch, 21:25 Uhr
Jansen öffnete die Beifahrertür bereits, bevor Berner den Audi neben dem älteren Herrn im blauen Kittel zum Stehen brachte. Er sprang aus dem Wagen und eilte zu dem Hausmeister, der, wie zuvor telefonisch besprochen, an der nur wenige hundert Meter von der entsprechenden Wohnung entfernten Kreuzung wartete. Berner ließ den Motor laufen bis Jansen mit einem schweren Schlüsselbund wieder einstieg.
„ Weißt du, welcher Schlüssel passt?”
Jansen hielt einen der Schlüssel hoch. „Ja, er hat mir gleich den richtigen gezeigt. Der Mann wartet hier, bis wir ihm die Schlüssel wiederbringen.”
Berner trat aufs Gas pedal, fuhr zu der gesuchten Adresse, stellte den Wagen zwei Häuser vorher am Fahrbandrand ab und drehte sich nach hinten. „Sie bleiben bitte beide im Wagen, bis wir Ihnen Bescheid geben.”
Joachim und Leon nickten, sahen sich kurz an und beobachteten anschließend die beiden Kommissare, die so unauffällig wie möglich der Adresse des vermeintlichen Mörders näherten. Vor dem Haus blieben sie einen Augenblick stehen und gaben einem weiter hinter dem Haus geparkten Wagen ein Zeichen, auf welches hin zwei weitere Zivilbeamte ausstiegen und zu ihnen eilten. Zu viert verschwanden sie im Haus.
Jansen hatte sich vom Hausmeister kurz den Grundriss der Wohnung zeigen lassen und ging, dicht gefolgt von den anderen, den Flur entlang. Als er vor der Wohnung angekommen war, zeigte er auf die Tür und stellte sich seitlich daneben mit dem Rücken an die Wand. Berner blieb kurz vor der Tür stehen und gab den beiden anderen ein Zeichen zum Warten. Alle vier zogen ihre Waffen und entsicherten sie. Vorsichtig und so leise wie möglich, öffnete Jansen mit dem Schlüssel die Wohnungstür. Behutsam schob er die Tür auf und schlich in die Wohnung. Berner wartete auf sein Zeichen und folgte Jansen mit nach vorn gerichteter Waffe. Jansen schob die halb offenstehende Tür zum Wohnzimmer weiter auf. Berner winkte die beiden anderen Beamten zu sich. Jansen schob mehrmals kurz seinen Kopf vorsichtig ins Wohnzimmer, um sich einen Überblick zu verschaffen und nachzusehen, ob sich der Gesuchte in Sichtweite befand, konnte ihn aber nicht entdecken und ging mit der Waffe voraus ins Wohnzimmer, wo er sich sofort mit dem Rücken an die seitliche Wand stellte und abwechselnd die beiden Türen zum Schlafzimmer und zur Küche im Auge behielt. Berner folgte ihm und sicherte die rechte Tür, die, halb geöffnet, den Teil eines Bettes erkennen ließ. Während Jansen in die Küche ging, schlich Berner vorsichtig zum Schlafzimmer. Er stellte sich seitlich in die Tür und sah sich in dem Bereich um, den er von hier aus einsehen konnte. Einen Augenblick später kam Jansen wieder aus der Küche und zeigte ihm mit einer kurzen Handbewegung, dass dieser Bereich sicher war. Er wartete noch kurz, bis Jansen die Tür des Badezimmers geöffnet und hineingesehen hatte. Der Gesuchte konnte sich nur noch im Schlafzimmer befinden, sollte er überhaupt in der Wohnung sein. Berner stieß die Tür auf und sprang in den Raum. Blitzschnell drehte er sich, die Waffe nach vorn gerichtet um 180 Grad herum und zielte auf den Bereich hinter der Tür Er hatte zwar die auf dem Bett gefesselte Frau gesehen, die panisch ihren Kopf hin und her warf, konnte den Gesuchten aber nicht entdecken. Berner rief Jansen zu sich. Als dieser den Raum betrat und den zuckenden Körper Katharinas vor sich liegen sah, war er wie gelähmt und hielt sich vor Entsetzen die Hand vor den Mund.
Berner öffnete den
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