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Last Date

Last Date

Titel: Last Date Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Andreas Siebert
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Verbindung stehen musste. Zum ersten Mal an diesem Tag machten die Tränen der Verzweiflung, des Schmerzes und der Wut denen der Enttäuschung Platz. Verschwommen sah sie den Sanitäter vor sich, wie er zusehends ernster wurde und dann in einer Welle der Gewalt auf ihr explodierte. Während er andauernd das gleiche vor sich hin schrie, ließ er das Rasiermesser in immer kürzeren Abständen, an immer mehr Stellen ihres Körpers tief in ihre weiche Haut eindringen: „Nur mit mir darfst du es machen Schwesterchen. Das weißt du.“
    Schnitt –Schnitt – Schnitt.
    „Du weißt das genau. Nur mit mir darfst du es machen.“
    Schnitt – Schnitt – Schnitt.
    „Nur mit mir . Nur mit mir, Schwesterchen.“
    Doreen konnte ihn kaum noch erkennen, spürte auch fast nichts mehr. Sie lag einfach nur da und fragte sich, warum Adrian ihr das angetan hatte.
    „Du weißt das .“
    Schnitt – Schnitt – Schnitt
     
    Eine Leere fing an sich in Doreen breitzumachen, und sie ließ es geschehen, ja genoss es förmlich, da ihr zu diesem Zeitpunkt bereits klar war, dass es keine Rettung mehr für sie gab. Als sie die Schnitte, die er ihr zufügte, kaum noch wahrnahm, konzentrierte sie sich auf die Ruhe, die sie plötzlich überkam und schloss ihre Augen ein letztes Mal.

Kassel
Freitag, 17:55 Uhr
    Adrian nahm die Blumen, die er gerade im Blumengeschäft gegenüber gekauft hatte, und suchte auf den Klingelschildern Doreens Namen, fand ihn aber nicht. Verwundert ging er einen Schritt zurück und überprüfte die Hausnummer. Die Adresse stimmte. Er vergewisserte sich nochmals, dass er ihren Namen nicht übersehen hatte und ging ein paar Schritte zurück, um nach oben zu sehen und nach ihr Ausschau zu halten. Er überlegte, ob sie etwas von einer Mitbewohnerin erzählt hatte und Doreens Name eventuell deshalb nicht auf einem der Klingelschilder zu sehen war, konnte sich aber nicht an etwas in dieser Richtung erinnern. Adrian sah die Straße in beide Richtungen ab und erblickte den blauen Ford Fiesta in einer Parkbucht am Straßenrand, was ihn noch unsicherer machte. Er ärgerte sich darüber, nicht auf ihre Handynummer oder Festnetznummer bestanden zu haben, damit er wenigstens versuchen könnte, sie telefonisch zu erreichen und sah auf seine Uhr. Es war kurz vor 18:00 Uhr. Verunsichert ging er zu seiner Ducati zurück, legte die Blumen auf den Sitz und zog einen Druckbleistift und die gerade gegenüber erhaltene Quittung aus seiner Jackeninnentasche. Den Hauseingang von Doreens Adresse im Blick, setzte er sich auf seine Maschine und wartete. Nervös drehte er den Stift in seiner Hand und überlegte, welche Nachricht er ihr notieren würde, sollte sie nicht in den nächsten Minuten auftauchen.
    Fünfundzwanzig Minuten waren vergangen , als Adrian mit der Quittung, auf deren Rückseite er lediglich seinen Namen und Handynummer notiert hatte, wieder zum Hauseingang ging. Er überlegte, wie er ihr die Nachricht am besten zukommen lassen sollte, zog aber in Erwägung, dass sie hier eventuell wirklich nicht wohnte, und ging die paar Meter zu ihrem Auto. Hier würde sie den Zettel auf jeden Fall finden. Als er gerade den Scheibenwischer anhob, hörte er eine laute Stimme hinter sich.
    „Hey, Arschloch ! Finger weg!“
    Adrian drehte sich um und sah direkt hinter sich einen großen, gut gebauten, jungen Mann auf sich zukommen. Adrian sah ihn beschwichtigend an und sagte mit ruhiger Stimme: „Ist schon gut, ich will nur einer Freundin eine Nachricht an den Scheibenwischer stecken.“
    Er drehte sich wieder zum Auto und hob den Scheibenwischer erneut an, um den Zettel endlich darunter zu platzieren, als er mit einem Ruck nach hinten gezogen wurde, über das ausgestreckte Bein des jungen Mannes stolperte und der Länge nach auf dem Gehweg hinschlug. Blitzschnell stand er wieder auf den Beinen auf und sah die Quittung gerade so am äußersten Zipfel unter dem Scheibenwischer klemmen. Adrian ging auf den Mann zu, der sich, böse dreinblickend, zwischen ihn und das Fahrzeug gestellt hatte und wollte ihm die Situation erklären und den Zettel ein wenig höher schieben, damit er nicht von einem Windstoß losgerissen werden konnte. „Hören Sie, ich wollte nur ...“
    Wieder schubste der Mann ihn mit beachtlicher Wucht nach hinten, schaffte es aber nicht, ihn erneut zu Fall zu bringen. Adrians Kiefermuskulatur spannte sich an, und er ballte seine Fäuste, als der Mann erneut auf ihn zukam und ihn ein weiteres Mal zu Boden werfen wollte. Adrian wich

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