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Last Date

Last Date

Titel: Last Date Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Andreas Siebert
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zur Seite aus und schlug seinem Gegenüber die rechte Faust mit voller Wucht seitlich an seinen Kiefer. Durch seinen eigenen Schwung und Adrians Faustschlag stolperte der Mann unbeholfen an Adrian vorbei, stürzte anschließend zu Boden und schlug dabei mit dem Kopf an die Hauswand. Benommen richtete er sich ein wenig auf. Dann fasste sich, noch am Boden kniend, prüfend an sein Kinn und war erschrocken über das Blut, das zwischen seinen Fingern durchtropfte.
    Adrian rückte, ohne weiter auf den Niedergeschlagenen zu achten, seine Nachricht am Fiesta zurecht, ging an einigen Schaulustigen, die sich bereits um sie herum versammelt hatten, vorbei zu seinem Motorrad und zog seinen Helm auf. Noch bevor er den Motor seiner Ducati gestartet hatte, hörte er , wie der bereits wieder aufrecht stehende Mann ihn beschimpfte und Adrian nachrief, dass er ihn anzeigen würde. Adrian kümmerte sich nicht weiter darum, sondern fuhr in die entgegengesetzte Richtung davon, wütend über sich selbst, dass er sich so leicht hatte provozieren lassen und sofort ohne weitere Vorwarnungen so hart zugeschlagen hatte. Er drehte nochmal eine kleine Runde um den Block und fuhr dann langsam wieder am gleichen Haus vorbei, um noch ein letztes Mal nach Doreen Ausschau zu halten. In dem Moment, als er den Gashahn aufdrehte, um seine Maschine weiter zu beschleunigen, fiel ihm ein weiterer blauer Ford Fiesta auf, der nur sechs oder sieben Parkplätze weiter vorn stand, und er überlegte, ob das erste Fahrzeug eventuell doch dem Mann gehörte, fühlte sich aber dennoch mit seinem Schlag im Recht, da er sich wegen eines Zettels am Scheibenwischer nicht umhauen lassen musste. Er zögerte nicht weiter und fuhr, wütend über den Verlauf der letzten Stunde, nach Hause, um Doreen eine E-Mail zu schreiben, in deren Antwort sie ihm das Ganze erklären sollte.

Kassel
Samstag, 11:38 Uhr
    Das Summen des kleinen Ventilators verstummte und der Bildschirm seines Laptops verdunkelte sich. Adrian saß noch einen Augenblick nachdenklich davor, bevor er ihn zuklappte und in der passenden Tragetasche verstaute. Immer noch unsicher, ob Doreen ihm absichtlich die falsche Adresse gegeben hatte, und er sich doch so sehr in ihr getäuscht hatte, überlegte er, wie er mit ihr Kontakt aufnehmen könnte. Er hatte zuvor vergeblich in seinem E-Mail-Postfach nach ihrer Antwort auf seine gestrige Nachricht gesehen und auch versucht, über die Auskunft ihre Adresse zu überprüfen, aber sie hatte nur die Telefonnummer ihres Festnetzanschlusses eintragen lassen, ohne Anschrift. Adrian nahm sein Handy aus der Tasche und wählte ihre Nummer.
    Nach dem siebten Freizeichen legte Adrian auf und speicherte die Rufnummer in seinem Handy. Er sah auf die Uhr und fuhr hoch. „Mist.“
    Er brauchte zwar nur ein paar Minuten mit dem Motorrad zum Fitnessstudio, hatte aber dort um 12:00 Uhr einen ersten Einweisungstermin mit einer jungen Ärztin ausgemacht, die er schon seit einiger Zeit beim Lauftraining betreute. Er schnappte sich seine Lederjacke und seinen Helm vom Garderobenständer und schaute vor dem Schließen der Tür noch mal in seine Wohnung. An den Couchtisch gelehnt sah er durch die offen stehende Wohnzimmertür seinen Laptop stehen. Er dachte kurz darüber nach, ob er sich eventuell heute Abend mit Leon treffen könnte. Damit rechnend, dass sich Leon, angesichts der Probleme die Adrian hatte, mit Sicherheit für ihn Zeit nehmen würde, ging er nochmals hinein, nahm den Laptop aus seiner Tasche und steckte ihn in seinen Rucksack. Bei Leon hätte er so die Möglichkeit ihm die Nachrichten von Doreen zu zeigen und könnte dort auch sein E-Mail-Postfach noch mal abfragen, ohne an Leons Rechner zu müssen, den sowieso Jana meistens in Beschlag hatte. Eilig zog er sich seine Jacke an, schnallte sich den Rucksack um und verließ seine Wohnung, um zu seinem Einweisungstermin zu fahren.
    Nur zwei Minuten nach Zwölf kam er vor dem Fitnesscenter an. Mit dem Gedanken, sich erst einmal für seine Verspätung zu entschuldigen und der jungen Ärztin zum Aufwärmen den Ergometer einzustellen, um dann sein Motorrad auf den ungefähr 200 Meter entfernten Parkplatz für die Mitarbeiter zu bringen, parkte er auf dem Bürgersteig, direkt neben der Eingangstür. Er ging zügig hinein direkt auf die Theke zu. Katharina stand dahinter und winkte ihn bereits erwartungsvoll zu sich heran. „Hi Adrian, Kaffee?
    „Hallo Katharina. Nein danke, jetzt nicht. Ich bin spät dran. Weißt du, ob Frau Schnock

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