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Last Date

Last Date

Titel: Last Date Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Andreas Siebert
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Göttingen und dem leitenden Kommissar in Fulda aus. Aber ich bin dabei.“
    Dieter war bereits aufgestanden und drehte sich auf dem Weg zur Tür noch einmal mit einem breiten Grinsen im Gesicht zu Klaus herum. „Aaaaaa, Nachtigall ick hör dir trapsen.“
    Klaus stand auf und äffte mit übertri eben nachgemachter Gestik seinem jüngeren Kollegen nach. „Aaaa, Nachtigall ick hör dir auch gleich mal trapsen.“
    Er zeigte mit ausgestrecktem Arm und Zeigefinger lächelnd zur Tür. „Ich bin glücklich verheiratet. Und jetzt raus hier, du Nachtigall.“

Kassel
Samstag, 17:00 Uhr
    Das junge Mädchen im Bikini sprang so hoch sie konnte, erreichte den Ball aber nicht mehr und musste zusehen, wie dieser den Mann auf der Parkbank von hinten am Kopf traf. Erschrocken drehte sich Adrian zu ihr um . In ihren Augen spiegelte sich Verunsicherung und Entschuldigung gleichzeitig wieder. Schräg hinter ihr konnte er ihre beiden Freundinnen sehen, die sich vor Lachen ihre Hände vor den Mund hielten. Er beugte sich nach vorn, hob den Ball auf und warf ihn ihr wieder zu, was sie ihm mit einem dankbaren Lächeln quittierte und dabei ihre feste Zahnspange in der Sonne funkeln ließ.
    Adrian saß auf der gleichen Bank, auf der er am Montag mit Doreen den Abend verbracht hatte und überlegte , was er als nächstes tun sollte. Er war nach dem Anruf von Katharina eine Weile kreuz und quer durch die Stadt gefahren und hatte dann daran gedacht, kurz in seiner Wohnung vorbeizuschauen. Seine Ducati stellte er vorsichtshalber zwei Straßen von seiner Adresse entfernt ab und legte den Rest des Weges zu Fuß zurück, was sich für ihn in dem Moment als richtig herausgestellt hatte, als er wenige Meter von seiner Haustür entfernt einen VW-Passat sehen konnte. Der Fahrer hatte im Auto gesessen, während sich der Beifahrer, neben dem Fahrzeug stehend, eine Zigarette angezündet hatte. Da der Beifahrer keine Jacke trug, war Adrian sofort die im Halfter steckende Waffe aufgefallen, und er war ohne zu zögern umgekehrt und zurück zu seinem Motorrad gegangen, mit der Gewissheit, dass seine Wohnung für ihn die nächste Zeit nicht erreichbar war. An der nächsten Tankstelle angehalten, hatte er erst einmal vollgetankt und beim Bezahlen noch eine Fanta, eine Packung Zigaretten und ein Einwegfeuerzeug gekauft. Von dort war er direkt hierher gefahren und hatte in den letzten drei Stunden vier Mal vergeblich Doreens Nummer gewählt und auch Leon nicht auf seinem Handy erreichen können.
    Er holte die Fanta und die Zigaretten aus seiner Jackentasche und öffnete die Dose um einen großen Schluck der mittlerweile warm gewordenen Limonade zu nehmen. Aus der Zigarettenschachtel nahm er eine Zigarette heraus und zündete sie sich an. Ihm schoss durch den Kopf, wie schwer es ihm vor sieben Jahren gefallen, war dieses Laster aufzugeben, konnte aber in diesem Augenblick nicht darauf verzichten. Nach wenigen Zügen spürte er das einsetzende Schwindelgefühl. Er sah die Zigarette mit angewidertem Blick an, schnippte sie zu Boden und warf anschließend die Schachtel mit dem restlichen Inhalt in den neben der Bank stehenden Metallmülleimer.
    Adrian nahm sein Handy und wählte erneut die Nummer seines besten Freundes. Nach dem ersten Klingeln hörte er Leons aufgeregte Stimme.
    „Hi Adrian. Was ist passiert? Wo steckst du gerade? Alles in Ordnung mit dir?“
    Erleichtert, ihn endlich erreicht zu haben, antwortete er: „Hi Leon. Schön dich zu hören. Momentan geht es mir noch gut, aber ich weiß nicht, was ich machen soll. Kann ich zu dir kommen? Ich brauche jemanden zum Reden.“
    „Klar. Ich bin gerade aus dem Studio raus. Ich konnte dich nicht anrufen , weil die Polizisten eben nach dir gefragt haben. Mann, in was für eine Sache bist du denn da rein geraten?“
    Adrian zögerte. „Ich weiß auch nicht, warum die so ein Theater darum machen. Ich erklär es dir gleich, wenn ich bei dir bin.“
    „Alles klar. Bis gleich.“
     
    Adrian beendete die Verbindung, ging zurück zu seinem Motorrad und fuhr in gemütlichem Tempo die wenig befahrene Straße bis zur Autobahn. Durch die Stadt wäre die Strecke zu Leon zwar wesentlich kürzer gewesen, hätte ihm aber nicht die Befriedigung verschaffen können, die er dabei erlebte, mit weit über zweihundert Sachen die wenigen Kilometer bis zur Autobahnabfahrt Kassel-Kaufungen zu rasen.

Kassel
Samstag, 17:25 Uhr
    Ping.
    Als er das Geräusch hinter sich hörte, nahm er sofort seine Beine vom Sofa, stand eilig auf und

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