Last Date
klar.“ Klaus legte auf und ging in das unbesetzte Büro seiner Sachbearbeiterinnen, um ein Pad in die Kaffeemaschine zu stecken und kurz darauf mit einem Kaffee in der Hand wieder zurück in sein Büro zu kommen. Es dauerte keine zwei Minuten bis Dieter kurz anklopfte und ohne eine Bestätigung abzuwarten, eintrat. Klaus zeigte auf den freien Stuhl gegenüber seines Schreibtischs. „Setz dich.“
Dieter nickte nur kurz und drehte den Stuhl um hundertachtzig Grad herum. Dann setzte er sich mit dem Bauch zur Rückenlehne darauf, zog sich an den Schreibtisch heran und legte seinem Vorgesetzten drei Schnellhefter vor . Nach kurzem Schweigen erklärte er: „Alter Schwede, das sieht nach einer richtigen Hausnummer aus. In dem oberen Ordner findest du alles über den dir bekannten Fall der ermordeten Doreen Hansen. In der zweiten Mappe findest du die heute Morgen eingetroffenen Berichte über einen Mord an einer Bianca Lange, der am Montagabend in Göttingen verübt wurde. Achtung, jetzt kommt’s. In der dritten Mappe findest du die eben per Fax eingetroffenen Unterlagen über eine Shanaya Schwarz, die vorgestern, also am Mittwochabend in ihrer Wohnung in Fulda ermordet worden ist.“
Klaus hatte die drei Ordner nebeneinander auf seinen Schreibtisch gelegt und fing an in dem ersten zu blättern.
„Übereinstimmungen?“, fragte er gelassen.
„Machst du Witze? Das war eindeutig derselbe Täter. Du kannst dir die Bilder online ansehen. Die vom Fuldaer Mord habe ich schon gesehen. Mit der Hauptkommissarin in Göttingen habe ich gerade telefoniert und mir den Fall soweit es ging am Telefon erklären lassen. Sie hat mir aber zugesagt, dass uns in ein paar Minuten die Daten im Netz zu Verfügung stehen.“
Klaus sah von den Mappen auf. „Wen hattest du in Göttingen dran? Hauptkommissarin Wolf?“
Jansen antwortete mit einer Gegenfrage: „Kennst du sie?“
Berner grinste und zögerte einen Moment. „Ja. Aber das ist schon eine ganze Weile her.“
„ Aaahhh. Du solltest dir Gedanken machen, warum sie nicht nach dir gefragt hat.“
Berner winkte ab. „Ich glaube sie hat kein Privatleben. Ihre Karriere ist ihr Leben. Deswegen sind wir auch nicht mehr zusammen.“
Dieter zog seine Augenbrauen nach oben und hob den ausgestreckten Zeigefinger seiner rechten Hand vor sich hoch. „Ihr wart also sogar mal zusammen. Das erklärt dann auch ihren rauen Tonfall.“
Klaus schnaufte kurz lächelnd, während er sich im Intranet der Polizei einloggte. „Wer hat dich denn gefragt? Zurück zum Thema. Wie weit sind die beiden anderen Teams mit den Ermittlungen?“
„Die Göttinger wollen ihren in U-Haft sitzenden Verdächtigen Montag wieder freilassen, da sie die Übereinstimmungen im Fuldaer Fall sehen und sich ihr Mann zum Zeitpunkt des zweiten Mordes bereits in Haft befand. Die Mannschaft in Fulda hat erst heute von unserem Fall erfahren und kann nur bestätigen, dass ihr in U-Haft sitzender Verdächtiger bereits seit Donnerstag nicht mehr unterwegs ist.“
Klaus wich ein wenig vom Bildschirm zurück und kniff angewidert seine Augen zusammen, als sich die Tatortfotos von Shanaya vor ihm öffneten. „Buah. Moment Dieter. Ich muss mir erst mal einen Überblick verschaffen. Mann, das ist ja grausam.“
Dieter stand auf und drehte seinen Stuhl wieder in die richtige Position. „Ich hole mir kurz einen Kaffee.“
Klaus zeigte zum Nebenzimmer. „Da ist so ein Pad-Automat drin.“
Dieter nickte kurz und ging durch die Tür um sich den Kaffee zu holen. Er ließ sich absichtlich Zeit, damit Klaus sich in Ruhe die fürchterlichen Bilder und die dazugehörigen Berichte ansehen konnte. Als er den Raum wieder betrat, ging er zurück zu seinem Stuhl und setzte sich in normaler Position darauf. „Heftig, stimmt’s?“
„ Ja, heftig trifft es ganz gut.“ Klaus massierte sich mit den Fingerkuppen die Schläfen. Nach kurzer Pause blätterte er eine der Ordnungsmappen durch und suchte nach etwas. „Wie ich hier eben irgendwo gelesen habe, hat er kein Auto, sondern nur ein Motorrad angemeldet. Habt ihr das entsprechende Kennzeichen schon?“
Dieter blätterte in der Mappe zwei Seiten weiter und zeigte auf den oberen Absatz.
„Er fährt ein schwarzes Motorrad. Eine Ducati. Kennzeichen steht auch da irgendwo. Alles schon raus.“
„Na dann ist es nur noch eine Frage der Zeit. Ich sehe mal zu , wie schnell ich die Genehmigung bekomme, sein Mobiltelefon zu orten. Und du machst bitte einen Termin mit der guten Frau Wolf in
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