Last Date
sind hinter mir her.“
Joachim fing herzlich an zu lachen. Erst nach einiger Zeit merkte er, dass die beiden anderen nicht mit einstimmten und beruhigte sich wieder. „Du machst Scherze. Wegen was denn?“
„Das wüsste ich auch gerne. Ich bin von einem Missverständnis mit einem Mann ausgegangen, das gestern passiert ist und von mir mit einem Faustschlag in sein Gesicht beendet wurde. Leon dagegen hat etwas von Mord gehört. Jetzt dachte ich, dass du mir vielleicht etwas mehr sagen könntest, bevor ich zu dir auf die Wache komme und wir dort das Ganze aufklären können.“
Joachims Stimme klang jetzt sachlicher. „Moment. Mord? Missverständnis? Ich verstehe nur Bahnhof. Du Adrian, ich bin seit drei Tagen damit beschäftigt, Umzugskisten erst ein – und dann wieder auszuräumen und war deswegen nicht im Dienst. Bleib erst mal, wo du bist. Ich kläre das kurz und rufe dich gleich wieder an. Okay?“
„Ja. Na klar. Danke dir. Bis gleich.“ Adrian beendete die Verbindung und hörte Jana hinter sich, die, mit der versprochenen Tasse Kaffee in der Hand, in der offenen Terrassentür stand und die letzten Sätze des Telefonats mit bekommen hatte.
„Wollt ihr Joachim verarschen, oder wirst du wirklich gesucht?“ , fragte sie und sah dabei verunsichert zwischen den beiden Freunden hin und her-
Adrian stand auf, nahm Jana den Kaffee aus der Hand und umarmte sie kurz zur Begrüßung. „Nein. Keine Verarsche. Die suchen mich anscheinend wirklich.“
Sie sah Adrian mit großen Augen an und spürte die in der Luft liegende Spannung. „Na, dann lass ich euch wohl lieber noch einen Augenblick allein. Ich hab sowieso noch was zu tun. Wenn ich irgendwie helfen kann, dann lasst es mich wissen.“ Nach kurzem Warten, ohne Reaktion der beiden, drehte sie sich ohne weitere Worte um und schob beim Hineingehen die Terrassentür wieder zu.
Adrians Handy klingelte.
Er drückte die Annahmetaste und stellte sofort wieder auf Lautsprecher.
„Adrian?“ Joachims Stimme klang besorgt.
„Ja, ich bin noch hier.“
„Wo seid ihr gerade? Nein, sag es mir besser nicht. Ich habe eben gerade mit meinen Kollegen auf der Wache gesprochen, die wiederum von der Kripo benachrichtigt w orden sind. Kennst du eine Doreen Hansen?“
Adrian war durcheinander. Er spürte an der Stimme seines Freundes , dass irgendetwas nicht in Ordnung sein musste. In Gedanken sah er Doreen bei ihrem ersten Date auf sich zukommen und musste ein wenig lächeln. Mit Blick auf das vor ihm liegende Telefon war er plötzlich wieder vor dem Haus, bei dem er vergeblich nach ihrem Klingelschild gesucht hatte. „Ja. Was ist mit ihr?“
Joachim zögerte keinen Augenblick. „Dann kannst du mir ja bestimmt auch verraten, wo du gestern Abend zwischen siebzehn und neunzehn Uhr gewesen bist, oder?“
Adrian spürte ein leichtes Schwindelgefühl und seine ständig steigende Pulsfrequenz. Schweiß trat ihm auf die Stirn , als er daran denken musste, dass Leon in ihm einen Mordverdächtigen sah. Er wollte überhaupt nicht weiterdenken, bekam aber eine leise Ahnung von dem, was Joachim hier gerade andeutete. „Geht es ihr gut?“
„Beantworte doch erst mal meine Frage Adrian.“
Adrian wurde lauter. „Was ist mit Doreen. Ist ihr etwas zugestoßen?“
„Adrian. Sag mir bitte erst mal ...“
Leon war bereits aufgestanden und neben Adrian in die Hocke gegangen. Er legte seine rechte Hand auf Adrians linken Unterarm und unterbrach die Unterhaltung zwischen den beiden in ernstem Tonfall. „So kommen wir hier nicht weiter Joachim. Merkst du nicht, dass Adrian aufgeregt ist. Sag ihm doch erst einmal, was überhaupt passiert ist, oder hast du Angst, dass er dich danach anlügt? Ey, wir kennen uns schon so lange. Ich denke du weißt, wie ehrlich er ist.“
Alle drei schwiegen einen Augenblick, bis Joachim die Stille unterbrach. „Doreen Hansen wurde heute Morgen tot in ihrer Wohnung gefunden.“
Wie in Zeitlupe schloss Adrian seine Augen, senkte den Kopf und nahm beide Hände vor sein Gesicht. Erneut erinnerte er sich daran, wie Doreen im Kino auf ihn zukam. Leon nahm seine Hand und legte sie seitlich auf Adrians Nacken um ihn zu beruhigen. Unbewusst begann er leicht ihn zu massieren.
„Seid ihr noch da?“, ertönte es aus dem Telefon.
Leon antwortete: „Ja, natürlich wir sind noch da.“
„Also. Doreen wurde in ihrer Wohnung auf bestialische Weise umgebracht. Der Mörder muss ...“
Leon hatte gespürt, wie sich Adrian aufgrund der genaueren
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