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Last Date

Last Date

Titel: Last Date Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Andreas Siebert
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gelesene Nachricht soweit es ginge unschädlich machen könne und veränderte die Endung von Adrians E-Mail-Adresse. Sollte die Empfängerin sich nicht mehr an die komplette Adresse erinnern und selbst, oder die Polizei, versuchen über die Nachricht an den Absender zu kommen, würden sie entweder auf einen anderen Adrian Richter stoßen, oder kurze Zeit später feststellen, dass diese E-Mail-Adresse nicht existiere.
    Direkt danach suchte er sich wahllos eine bei triffmich.net angemeldete Frau aus Kassel aus, loggte sich in ihr Profil ein und schrieb von ihrem Account aus eine Nachricht an Adrians Postfach bei triffmich.net .
     
    Hallo Adrian,
    du hast meiner Freundin eine Nachricht zukommen lassen, in der du sie vor dieser Seite gewarnt hast. Da sie glaubt mit dem von dir angedeuteten Mörder in Kontakt gewesen zu sein, konnte ich sie davon überzeugen , sich mit dir zu treffen (ich wäre dann zur Sicherheit auch mit dabei). Sende mir bitte eine E-Mail, ob und wann wir uns treffen können. Super wäre irgendwann morgen Nachmittag, vor dem Café am Friedrichsplatz in der Kasseler Innenstadt.
    Ich hoffe, du liest diese Nachricht in Kürze und antwortest recht bald.
     
    Bis dahin,
    Gruß Judith
     
    Er drückte die Taste zum Absenden seines Köders.
    „ So, dann wollen wir doch mal sehen, wer hier wen jagt”, murmelte er dabei leise vor sich hin.
    Zufrieden lächelnd richtete er in Judiths Einstellungen den SMS-Mitteilungsdienst bei einkommenden Nachrichten ein, wobei er ihre angegebene Mobilfunknummer mit seiner eigenen ersetzte.
     
    Die zweite der beiden nicht von Adrian gesendeten Mails, und somit die letzte elektronische Post für diesen Abend, ließ ihn endlich wieder Hoffnung schöpfen, dass er nicht mehr allzu lange warten müsste, um ein neues Opfer zu finden. Die aus der Favoritenliste seiner Meinung nach seiner Schwester am ähnlichsten sehende Anja hatte endlich einem Treffen mit Frank zugestimmt, mit dem sie schon seit mehr als zwei Wochen einen sehr erotischen E-Mail-Wechsel hatte. Er schloss das Bildschirmfenster und öffnete seinen Ordner mit ihren Bildern, die er nach dem ersten Betrachten sofort gespeichert hatte.
    Nach einigen Klicks war er bei seinem Lieblingsfoto angekommen. Er konnte Anja mit geschlossenen Augen, scheinbar schlafend, auf dem Rücken in einem Bett liegen sehen. Ihre Beine waren so weit geöffnet, dass sie gerade so die Sicht auf die wesentlichste Stelle ihres Körpers freigaben. Er hatte sich bei den vielen Bildern schon häufiger gefragt, was für ihn den besonderen Reiz ausmachte, bis er irgendwann dahinter gekommen war, dass es die geschlossenen Augen waren. Bei Fotos von Frauen mit Blick in die Kamera und einem Lächeln im Gesicht, und das war auf fast allen so, hatte er immer das Gefühl, sie würden ihn erst dabei beobachten, wie er ihre Körper mit seinem Auge regelrecht abtastete um ihn dann anschließend auszulachen. Er stellte sich vor, wie er mit der Kamera in der Hand vor ihrem Bett stand, um genau dieses Foto zu schießen und fragte sich dabei, wem Anja wohl erlaubt hatte, diesen Moment festzuhalten. War es ein männlicher Fotograf oder ihre beste Freundin? Wenn es ihre Freundin war, hatte die Situation dann eine von ihnen, oder sogar beide erregt?
    Er hatte sich schon vor einigen Tagen die Adresse des Arztes, bei dem sie als Sprechstundenhilfe arbeitete, herausgeschrieben und öffnete die Nachricht erneut, um sich kurz die Zeit zu notieren, zu der sich Anja mit Frank in einem Eiscafé verabredet hatte. Da Anja gegen 18:00 Uhr Feierabend hatte, so richtig pünktlich kam sie laut ihren E-Mails an Frank aber wohl selten aus der Praxis, das Treffen aber erst um 20:00 Uhr stattfinden sollte, ging er davon aus, dass sie in der dazwischenliegenden Zeit noch einmal in ihre Wohnung fahren würde, um sich ein wenig frisch zu machen. Er dachte einen Augenblick darüber nach, wie er Frank für den morgigen Abend ablenken könnte, ohne dass dieser ein Alibi für den von ihm benötigten Zeitraum hätte, verwarf den Gedanken aber in dem Moment wieder, als ihm einfiel, dass dies unnötig sei, da es für die Polizei sowieso klar sein würde, dass nur Adrian der Täter sein könnte. Allerdings würde das Ganze nur funktionieren, wenn Adrian, wie erwartet, auf die an ihn gerichtete E-Mail reagierte. Ansonsten müsste das Treffen mit Anja verschoben werden. Er grinste die Bilder auf seinem Monitor an. Ohne dass sie es ahnte, hing jetzt also Anjas Lebenserwartung von der Intelligenz

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