Last Date
gegen die immer stärker werdenden Bewegungen ihres Beckens drückte. Sie hätte am liebsten vor Freude laut losgeschrien, als Adrian sie wenige Sekunden später immer fester umklammerte, ein wenig hochhob und tief atmend in sie eindrang.
Einige Minuten vergingen, bis sie nur ganz entfernt das Klopfen Patricias hörten, die ihnen Bescheid gab, dass das Essen fertig sei, aber nur Katharina gelang es mit einigermaßen normal klingender Stimme zu antworten. „Moment noch, wir kommen gleich.”
Fünfzehn Minuten später saßen alle drei grinsend am Küchentisch und aßen Nudeln mit Bolognesesoße. Nachdem Adrian seinen Teller geleert hatte, schob er ihn ein wenig zurück und unterbrach das Schweigen. „Das war wirklich lecker. Bessere Spaghetti habe ich noch nicht einmal bei Mutter bekommen. Und das soll schon was heißen.”
In diesem Moment musste er daran denken, dass seine Mutter sicherlich von der Suche nach ihm etwas mitbekommen und Sorge um ihn hatte. Schuldbewusst dachte er darüber nach, wie er sie von seinem Wohlbefinden informieren könnte. Bei dem Aufwand , den die Polizei betrieb um ihn aufzuspüren, würde es ihn nicht wundern, wenn sie ihr Telefon angezapft hätten. Er entschuldigte sich kurz und ging ins Bad, holte Leons Handy aus seiner Hose und rief ihn an. Als dieser sich nach wenigen Freizeichen meldete und als erstes nach den Terminen in Göttingen und Fulda fragte ging er zurück in die Küche. „Warte kurz Leon, ich gehe kurz rüber zu Katharina, dann brauche ich nicht alles zweimal erzählen.”
Wieder bei den beiden Frauen am Küchentisch sitzend, berichtete er ihm von Martins luftleeren Reifen und von Christophs vergeblichen Warten in der Fuldaer Fußgängerzone.
Adrian inbegriffen hatten alle drei ihre Termine mit den Opfern über die Nachrichtenfunktion von triffmich.net oder per E-Mail gemacht. Zusammen mit der gefälschten Hausnummer Doreens waren sich alle einig, dass der Mörder Zugang zu den versendeten Daten hatte, diese unbemerkt manipulieren konnte und sich dann den erarbeiteten Vorteil zunutze machte, um die Frauen allein zu treffen. Während Katharina ihren Laptop einschaltete, um eventuelle Nachrichten an sie oder Adrian einzusehen, versprach Adrian seinem Freund, sich sofort zu melden, sollte es etwas Neues geben. Nachdem er das Gespräch beendet hatte, wählte er die Rufnummer seiner Mutter. Mit schlechtem Gewissen, er hätte sich viel eher bei ihr melden sollen, berichtete er ihr von den Geschehnissen aus seiner Sicht. Eigentlich hatte er es nicht anders erwartet, war aber dennoch froh, mit welchem Einfühlungsvermögen sie seine Vorgehensweise guthieß, trotz ihrer Sorge um ihn.
Plötzlich sah Katharina zu Adrian hoch und unterbrach ihn. „Du hast eine Nachricht in deinem Postfach. Da möchte sich eine junge Frau morgen Nachmittag mit dir treffen. Sie hat anscheinend wichtige Informationen über den Mörder.”
Adrian hielt, erfreut über die schnelle Resonanz seiner Warnungen, den rechten Daumen hoch, bat Katharina das Treffen gleich zu bestätigen und versprach seiner Mutter vorsichtig zu sein.
Kassel
Dienstag, 09:44 Uhr
In einer Hand einen fast völlig zerrissenen Kuschelbären, in der anderen eine mit Wasser gefüllte Spritzpistole auf ihn gerichtet, stand der kleine Knirps ihm direkt gegenüber hinter dem Bistrotisch, auf dem er neben seinen Unterlagen nur noch das fast geleerte Glas Eiskaffee stehen hatte. So langsam nervte dieser Zwerg. Zweimal hatte er schon Wasser abbekommen und ihn dafür mit seinem bösesten Blick bedacht, was den Kleinen aber nicht im Geringsten zu beeindrucken schien. Wieder sah er sich nach den Eltern dieses Monsters um, konnte aber auf der Terrasse des Eiscafés niemanden entdecken, zu dem der Kleine gehören könnte.
Eigentlich wollte er sich mit Adrian nach der Arbeit treffen, hatte aber dann doch seinen Vorgesetzten angerufen und einen Tag Urlaub genommen , damit er in aller Ruhe nach Anja sehen konnte. Er hatte sich vorgenommen, hier in Ruhe ein paar Vordrucke ausfüllen, die seine Glaubwürdigkeit unterstützen würden, wenn er gleich in der schräg gegenüberliegenden Praxis eine Umfrage machte. Unter normalen Umständen hätte er schon längst die Spritzpistole des Kleinen einkassiert und auf die Eltern dieses verzogenen Lümmels gewartet, um ihnen mal richtig seine Meinung zu sagen, aber hier und jetzt wollte er so wenig wie möglich auffallen. Er sah ihn wieder nur grimmig an und sagte gerade so laut, dass nur er ihn
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