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Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Titel: Last days on Earth: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian Frost
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Der Druck der Pistole trieb Karla ins Zimmer.
    »Und wenn Sie das getan haben, werden Sie mich erschießen?«
    »Möglicherweise. Wenn mir nichts anderes übrig bleibt.«
    Karla spürte, dass ihre Knie weich wurden. »Sie haben auf Raoul geschossen«, sagte sie leise.
    »Das habe ich.«
    In einem verzweifelten Anfall von Todesverachtung duckte Karla sich und versuchte, den Arm mit der Waffe zu packen. Aber noch bevor sie das Handgelenk der Großmeisterin zu fassen bekam, traf sie ein harter Schlag gegen den Kopf, der sie in schwarze Bewusstlosigkeit schickte.

 

    12. 19. 19. 17. 18.
     
    Raoul hockte vor der Tür und hielt sich den Kopf. Ihm war übel, sein Schädel wummerte – wahrscheinlich hatte es Brad wieder mal grauenhaft übertrieben.
    Er richtete sich auf und versuchte, seinen verschwimmenden Blick zu fokussieren. Wo war er? Ein dunkler Korridor, eine Tür, eine Treppe. Er saß vor Karlas Wohnung auf dem Boden und zitterte vor Kälte.
    »Brad?« Nicht, dass er mit einer Antwort gerechnet hätte. Raoul ächzte und zog sich am Treppengeländer in die Höhe. An was konnte er sich erinnern? Wie lange trieb Brad schon wieder sein Spielchen mit ihm?
    Er lehnte sich an das Geländer und schloss die Augen. Es war … Dezember. Karla reiste mit ihrem Vampirliebhaber durch die Weltgeschichte. Quass war für niemanden zu sprechen. Er selbst hatte noch versucht, herauszufinden, wer … was …
    Raoul rieb sich über die Augen. Er konnte sich nicht erinnern. Etwas war geschehen, und danach hatte Brad ihn für eine längere Periode aus dem Verkehr gezogen. Es hatte mit Tora zu tun, aber sein Gedächtnis lieferte nur Bruchstücke, die er nicht einordnen konnte.
    Er schrak hoch, als jemand seinen Namen rief. »Brad? Raoul?«
    Er beugte sich über das Treppengeländer und krächzte: »Hier. Wer ist da … Karla? Ich dachte, du bist irgendwo in Asien.«
    Er hörte, wie seine Wohnungstür zufiel. Jemand kam mit energischen Schritten die Treppe hinauf. Karlas blasses, entschlossenes Gesicht hob sich, um ihn anzusehen. Sie runzelte die Stirn. »Ich hatte Brad doch angewiesen, auf dich aufzupassen.«
    Raoul war selbst überrascht über die Erleichterung, die ihn bei Karlas Anblick durchströmte. Jetzt wurde alles gut. Er lächelte sie an, und mit einer kleinen, verwirrten Verzögerung erwiderte sie sein Lächeln und reichte ihm die Hand.
    »Du warst schon einmal hier«, sagte er. Ein verschwommenes Bild, wie sie auf ihm kniete. Er hatte sie für einen seiner Verfolger gehalten und dann … und dann …
    »Streng dich nicht an, Raoul«, sagte sie leise. Sie legte kurz den Arm um seine Taille und drückte ihn an sich. Er sah die dunkle Verfärbung auf ihrem Wangenknochen. Jemand hatte sie geschlagen?
    »Nichts von Bedeutung«, wehrte sie ab. »Raoul, konzentriere dich. Wir müssen die Speichertür öffnen. Hast du einen Schlüssel?«
    Er blinzelte verwirrt. »Zu dieser Tür?« Wenn sein Kopf nicht so schrecklich schmerzen würde, es fiel ihm ungeheuer schwer, sich zu konzentrieren. »Nein«, sagte er langsam. »Nein, ich fürchte, ich weiß nicht, wo der Schlüssel sein könnte.«
    Karla hatte sich schon vor die Tür gekniet und versuchte, durch das Schlüsselloch zu blicken. »Zugeklebt«, murmelte sie. Sie legte die Hände auf das Türblatt und schloss die Augen. »Magisch versiegelt«, sagte sie nach einer Weile und blickte auf. Raoul erwiderte ihren Blick hilflos.
    »Komm her, Langer«, sagte sie sanft. »Ich weiß, wie du dich fühlst. Es wird alles gut, das verspreche ich dir. Komm jetzt, ich brauche deine Fähigkeiten.«
    Er kniete sich neben sie. Wie gerne hätte er sie umarmt, sein Gesicht in ihrem Haar vergraben und über nichts mehr nachgedacht …
    »Verdammt, konzentriere dich!«, rief Karla. »Wie kann ich diesen Zauber hier lösen?«
    Raoul spürte dem Bann nach. Es war ein kompliziert gestricktes Netzwerk aus Chaosmagie, Runenzauber und ineinander verschränkten quantenmagischen Strömen. Das Bravourstück eines Meistermagiers. »Dazu reichen meine Fähigkeiten nicht aus.«
    Karla ließ ein unterdrücktes Schnauben hören. »Langer, wenn du wüsstest …«, sagte sie. »Kannst du den Urheber erkennen?«
    Raoul versenkte sich tief in den Zauber. Die Signatur war deutlich zu erkennen und ergab keinen Sinn. Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Wer auch immer das gewirkt hat, er hat meine Signatur gefälscht. Man sollte denken, dass ich meinen Speicher gut gesichert habe.« Er sah Karla fragend an. Sie

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