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Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Titel: Last days on Earth: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian Frost
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dieser Baupläne.«
    Der Generator war wirklich so einfach konstruiert, wie Horace es angekündigt hatte. Karla verglich den Bauplan mit der Maschine, die in der Kammer stand, und lauschte geistesabwesend dem leisen Summen des Gerätes. Sie markierte zwei Anschlussstellen auf dem Plan mit einem Fragezeichen und kroch dann hinter den Generator, um den Stromanschluss zu kontrollieren. Es überraschte sie nicht, als sie nichts dergleichen fand.
    »Horace, Sie kommen gerade recht«, sagte sie und klopfte ihre Knie ab.
    Der Butler stellte einen handtellergroßen Kubus auf den Tisch und hob fragend eine Braue.
    »Wie wird der Generator angetrieben? Ich habe auf dem Plan nichts gefunden, was mir Aufschluss darüber gibt.«
    Horace hockte sich neben sie und nahm mit zwei Handgriffen die vordere Blende des Generators ab. »Hier«, sagte er. »Das ist der Kollektor. Wenn er in Betrieb ist, lädt der Generator sich selbst auf.«
    »Umgebungsenergie«, murmelte Karla. »Das ist genial. Selbst wenn das Sheldrake-Feld zu schwach wäre, reicht die morphische Resonanz wahrscheinlich vollkommen aus, um eine Energieschaukel zu erzeugen, die wiederum die Feldstärke ansteigen lässt.« Sie klopfte mit dem Zeigefinger an ihre Schneidezähne. »Wie stellt man das Ding ab?«
    Horace schüttelte den Kopf. »Ich habe die strikte Anweisung, den Generator laufen zu lassen, egal, was passiert.«
    Karla stemmte die Hände in die Hüften und musterte den Butler streng. »Ich glaube, dass dieser Generator in Verbindung mit der ungewöhnlich starken Sheldrake-Energie, die über dieser Stadt hängt, Ihren Herrn in den Wahnsinn treibt. Wenn Sie wollen, dass er wieder zu klarem Verstand kommt, würde ich an Ihrer Stelle das Gerät zu Kleinholz verarbeiten.«
    Horace sah unsicher aus. »Was lässt Sie zu diesem Schluss kommen?«, fragte er.
    »Ich hatte die Gelegenheit, mit einem Drachen Essentia auszutauschen«, erwiderte Karla. »Dieser Generator erzeugt eine ähnliche Wellenstruktur, aber sie hat durch die Wechselwirkung mit dem ungewöhnlich starken morphischen Feld eine Verzerrung erfahren, die möglicherweise die Systeme eines Drachen nicht verarbeiten können. Es ist eine Form der Vergiftung – als würden Sie Distickstoffmonoxid statt Sauerstoff atmen.«
    Horace nickte langsam. »Das ist Ihre Vermutung.«
    Karla hob die Hände. »Ich habe im Moment nichts anderes als Vermutungen. Aber als Ermittlerin habe ich gelernt, auch auf meine Intuition zu hören – und die schreit: Abschalten!«
    Horace beugte sich vor und griff in das Innere des Gerätes.
    »Warten Sie«, sagte Karla. »Zeigen Sie mir, was Sie da machen, damit ich es nötigenfalls wiederholen kann.«
    Sie kniete sich neben den Butler und folgte aufmerksam seinen Handgriffen. Horace trennte zwei Leitungen von ihren Anschlüssen und legte dann einen Schalter um. Eine kleine Kontrolllampe blinkte hektisch auf. Der Generator summte immer noch gleichmäßig vor sich hin. Horace runzelte die Stirn.
    »Das müsste jetzt eigentlich tot sein«, murmelte er und griff tief ins Innere der Maschine.
    Karla studierte die Pläne. »Wenn der Generator wirklich die Resonanzschaukel benutzt …«, dachte sie laut.
    Der Generator gab ein knirschendes Geräusch von sich und verstummte. Karla spürte, wie der Druck auf ihren Schläfen nachließ.
    Horace stand auf. »Danke«, sagte er. »Der Hinweis war goldrichtig.« Er lachte und klopfte Karla auf die Schulter, dann deutete er eine peinlich berührte Verbeugung an. »Verzeihung. Das ist mir so herausgerutscht … Entschuldigen Sie!«
    »Schon gut«, sagte Karla und grinste. »Wir sind ein Team. Kommen Sie, Horace. Bringen Sie mich zu Herrn von Deyen. Ich möchte sehen, wie es ihm geht.«
    Der Butler führte Karla zu einer geschlossenen Tür. Er klopfte an und rief: »Herr von Deyen? Hier ist Besuch für Sie. Frau van Zomeren.«
    Es blieb still. Der Butler sah Karla besorgt an und öffnete die Tür. Im Kamin verglomm rötlich der Rest eines Feuers, sonst war es dunkel. Horace betrat die Bibliothek und sagte: »Ich lege Holz nach, Herr von Deyen.«
    Karla folgte dem Butler kurz entschlossen. »Herr von Deyen?«, sagte sie. »Entschuldigen Sie mein Eindringen …«
    Feuer sprang vor ihren Augen aus der Dunkelheit. Sie riss unwillkürlich die Hände hoch und formte einen magischen Schild. Das Feuer brandete mit lautem Zischen gegen den Schutzwall. Sie hörte Horace rufen.
    Karla zog sich schrittweise zurück, geblendet von der plötzlichen Helligkeit,

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