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Last days on Earth

Last days on Earth

Titel: Last days on Earth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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kochen.
    Â»Ja, danke«, erwiderte Karla und ließ sich auf den angebotenen Stuhl
fallen.
    Â»Also, was haben Sie zu berichten?«
    Karla zögerte kurz. Dann zuckte sie die Achseln und ging ohne Umweg
aufs Ziel los. »Die Unterlagen waren unvollständig.«
    Korngold sah auf, offensichtlich verblüfft. »Bitte?«
    Karla erwiderte seinen Blick nicht weniger erstaunt. »Die Raubsache,
mit der Sie mich betraut haben.«
    Korngolds Gesichtsausdruck änderte sich nur unwesentlich. »Ich weiß,
welchen Fall Sie bearbeiten«, blaffte er. »Was meinen Sie mit › unvollständig‹?«
    Karla bemühte sich um einen neutralen Ton. »Die beiden Morde«,
erwiderte sie geduldig. »Der Wachmann im Schloss Riebenberg und der Wächter in
der Staatlichen Bibliothek.«
    Korngold starrte sie an, als hätte sie plötzlich Mandarin zu
sprechen begonnen. »Morde«, wiederholte er dann. Er stand auf, um Kaffee in
zwei angestoßene Becher zu gießen.
    Karla stellte das Gebräu, das in Farbe, Geruch und Konsistenz
kochendem Teer glich, auf den Tisch und sah den Obermagister fragend an. Der
trank in grimmigem Schweigen seinen Kaffee und starrte auf seine Unterlagen
hinab, als wären sie das Necronomicon persönlich.
    Â»Wir wissen nichts von irgendwelchen Morden«, sagte er. »Magister
Beck und die Spurensicherung waren in beiden Fällen vor Ort und haben einen
Einbruch aufgenommen. Keine Leichen, Magistra van Zomeren.«
    Â»Wir haben mit der Kuratorin selbst gesprochen«, gab Karla scharf
zurück. »Wollen Sie sagen, sie lügt?«
    Â»Natürlich nicht!« Korngold stellte den Becher so heftig ab, dass
Kaffee auf die Tischplatte spritzte. »Aber ich befürchte, dass jemand ihre
Erinnerung manipuliert hat. Sie ist unbega… magisch benachteiligt?«
    Â»Das ist sie.« Karla runzelte die Stirn. »Aus welchem Grund sollte
jemand zwei Morde simulieren?«
    Â»Es hat keine Morde gegeben, Magistra. Nur zwei simple Einbrüche,
die allein dadurch interessant werden, dass es keinerlei Spuren gibt.«
    Â»Und warum hat der Schwarze Zweig dann Kenntnis von den Morden?«
    Â»Der Schwarze Zweig hat einen Scheißdreck!«, fuhr Korngold auf. Er
beugte sich vor und griff nach dem Telefon. Während er auf den Anschluss
wartete, fuhr er fort: »Wissen Sie, was die betroffenen Versicherungsgesellschaften
uns erzählen werden, wenn wir nicht sehr bald wenigstens einen Teil des
Diebesgutes wieder auftreiben?«
    Er hob die Hand, als Karla antworten wollte, und sprach in den
Hörer: »Ja. Korngold hier. Kann ich mit Großinquisitor Loyal sprechen? Danke,
ich warte.«
    Er drehte seinen Schreibtischsessel zum Fenster, und Karla
betrachtete seinen Hinterkopf. Der Großinquisitor. Korngolds Amtskollege von
der Zentralen Magischen Aufklärung. Ein harmlos aussehender Höllenhund.
    Ihre Gedanken wurden von Korngolds Stimme unterbrochen. »Fred, ich
muss mit dir reden. Es geht um den Bücherraub.«
    Korngold lauschte eine Weile ungeduldig und fiel dem anderen dann
ins Wort: »Ja, ich weiß. Fred, halt mal einen Moment die Luft an! Meine
Ermittlerin kommt mit einer ungeheuerlichen Behauptung zu mir, und ich will
herausfinden, was da los ist. Hör zu.« Er schilderte kurz, was Karla ihm gerade
berichtet hatte. Dann hörte er zu. Er hatte sich wieder zum Schreibtisch
gedreht, und sein Blick flog immer wieder zu einem blau leuchtenden Knopf am
Telefon, der rhythmisch flackerte, während der Großinquisitor sprach.
    Â»Danke«, sagte Korngold schließlich. »Das ist es auch, was ich
meiner Ermittlerin gesagt habe. Nein, euer Mann hat diese Information
angeschleppt. Ich weiß ja nicht, wie du ihn einschätzt …« Wieder lauschte
er, schüttelte sacht den Kopf. Grinste. Schnalzte mit der Zunge. Gab kleine,
amüsierte Laute von sich. »Doch, das ist sehr interessant«, sagte er
schließlich. »Gut. Danke, dass du mich informiert hast. Wir sprechen später
noch … ja, ich melde mich. Bis dann, Fred.« Er legte auf und gluckste.
Seine Laune schien sich während des Gespräches gravierend verbessert zu haben.
»Van Zomeren«, sagte er und nahm ein Pfefferminzbonbon aus einer Schale auf dem
Tisch, »Ihr neuer Kollege hat Sie an der Nase herumgeführt, wie es scheint.«
    Karla schüttelte den Kopf. »Das denke ich nicht. Die Kuratorin hat
den Toten

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