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Last days on Earth

Last days on Earth

Titel: Last days on Earth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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gesehen.«
    Â»Haben Sie mit ihr gesprochen oder der Dunkelmagier?« Korngold schob
das Bonbon von der einen Backe in die andere.
    Â»Wir beide.« Karla zögerte. Eigentlich stimmte das nicht. Das
Gespräch hatte Raoul geführt, sie hatte nur zugehört und gelegentlich eine
Zwischenfrage gestellt.
    Korngold sah den Zweifel in ihrer Miene und nickte nachdrücklich.
»Sehen Sie? Er hat sie beeinflusst.«
    Das hatte Brad allerdings. Karla wurde unsicher. »Wieso gehen Sie
davon aus, dass der Großinquisitor die Wahrheit sagt?«
    Korngold deutete auf das blaue Lämpchen, das jetzt erloschen war.
»Wir haben gegenseitige Vorsichtsmaßnahmen getroffen«, erklärte er. »Wenn einer
von uns lügt, können wir das erkennen. MLD .
Magischer Lügendetektor.«
    Karla starrte das Lämpchen fasziniert an. »Ich dachte, die
funktionieren nicht?«
    Korngold zerbiss genüsslich das Bonbon. »Nicht für offizielle
Zwecke. Das kriegen wir bei Gericht nicht durch. Aber inoffiziell – doch. Das
funktioniert sehr gut. Genauso wie der Abhörschirm gegen dieses
herumschnüffelnde Daimonenpack.«
    Das Geräusch des zwischen seinen Zähnen zersplitternden Bonbons
endete nach einem knirschenden Crescendo. Korngold spülte einen Schluck Kaffee
hinterher, fuhr mit der Zunge über seine Zähne und sagte: »Also, van Zomeren,
das mit den Morden ist purer Unsinn. Gehen Sie professioneller an die Sache
heran, wenn ich bitten darf. Die Untersuchungsberichte sind Ihr Arbeitsmaterial.«
Er musterte sie nicht unfreundlich. »Was wollten Sie noch von mir?«
    Karla sortierte ihre Gedanken. »Der Sammler«, sagte sie schließlich.
»Felsenstein. Können Sie mir einen Termin bei ihm besorgen?«
    Korngold warf einen schnellen Blick auf die Unterlagen. »Oh«, sagte
er. » DER Felsenstein.« Er trommelte nachdenklich
mit den Fingern auf die Schreibunterlage. »Ich werde es versuchen«, sagte er
dann. »Sonst noch etwas?« Karla verneinte und erhob sich.
    Â»Halten Sie mich auf dem Laufenden, Magistra.« Der Obermagister warf
die Akte auf den Stapel neben seinem Ellbogen. »Und tun Sie mir und sich einen
Gefallen: Nehmen Sie diesen – hm – seltsamen Vogel, der leider ihr Partner ist,
nicht allzu ernst. Lassen Sie ihn mitlaufen, aber kümmern Sie sich nicht um
ihn. Er ist ein wenig …« Korngold suchte nach einem Ausdruck und begann
wieder unterdrückt zu lachen. »… ein wenig verdreht. Stören Sie sich
möglichst wenig an ihm. Dann sollten Sie keine Schwierigkeiten haben, den Fall
zu einem schnellen Abschluss zu bringen.«
    Karla stand auf dem Korridor und nagte an ihrem Daumennagel. Sie
wusste nicht, was sie denken sollte. Ganz offensichtlich wusste die ZMA ebenso wenig von den Morden wie ihr eigener Laden.
Aber warum, bei Merlins Magengeschwür, sollte Raoul sie dermaßen aufs Glatteis
geführt haben? Oder wusste er am Ende gar nichts davon, war das ein böser
Streich seines Daimons?
    Sie betrat in Gedanken versunken ihr Büro.
    Â»Carlo, da ist was für dich abgegeben worden«, empfing Mick sie. Die
junge Hexe saß an ihrem Schreibtisch und feilte hingebungsvoll ihre grün
lackierten Nägel.
    Karla öffnete den Briefumschlag, auf den Mick mit ihrer Nagelfeile
gezeigt hatte, und zog einige Zeitungsausschnitte und einen hastig
geschriebenen Begleitbrief heraus. Sie überflog ihn und schob gleichzeitig die
Ausschnitte unter ihre Schreibtischunterlage. Sie sah auf die Uhr, und im
gleichen Augenblick klopfte jemand an.
    Â»Pünktlich wie ein Hexer«, sagte Karla und warf ihr Notizbuch und
den Brief in ihren Rucksack. »Herein.«
    Raoul steckte den Kopf zur Tür herein und schenkte ihr und vor allem
Mick einen strahlenden Blick. »Guten Morgen, die Damen«, sagte er. »Karla, Ihr
Taxi ist da.«
    Karla nahm ihre Jacke vom Haken. »Mick, wenn jemand nach mir fragt,
bin ich bis heute Nachmittag außer Haus.«
    Â»Sie machen ein schrecklich grimmiges Gesicht«, sagte Raoul.
»Worüber denken Sie nach?«
    Die Aufzugtür glitt auf, und sie traten ein. »Die Morde«, erwiderte
Karla ausweichend. »Sie haben laut unseren Unterlagen nie stattgefunden.«
    Raoul hob gleichmütig die Schultern. »Das war ja die Frage – wieso
die MID Sie über diese Morde im Unklaren lässt.
Anscheinend haben Sie von Ihrem Vorgesetzten keine befriedigende

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