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Last Exit

Last Exit

Titel: Last Exit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olen Steinhauer
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Anwesen wichtiger Menschen verboten.
    »Keine Kameras?«, fragte Milo nach einiger Zeit.
    Oskar wiegte den Kopf, während Heinrich hinten im Gestrüpp stolperte. »Hier nicht. Nur auf beiden Seiten, wo die Straßen sind. Dort müssen wir vorsichtig sein.«
    »Sie hätten mich doch auf dem gleichen Weg wegbringen können, wie ich hergekommen bin.«
    »Leider ist das die einzige Möglichkeit, Ihre Sicherheit zu gewährleisten.«
    »Hätte nicht gedacht, dass Ihnen was daran liegt.«

    Oskar blieb stehen und musterte ihn scharf. Jeder Kommentar erübrigte sich. Dann gingen sie weiter.
    Sie gelangten zu einer Wohnstraße, wo sich ein idyllischer Steinbogen über den Bach spannte, und Oskar deutete auf die Kameras. Es waren drei: eine auf den Steinen, zwei in den Bäumen. Sie hielten sich im Wald, bis sie fünfzig Meter weiter auf die Straße stießen. Dort warteten sie, bis ein weißer Lieferwagen mit der Aufschrift einer Karlsfelder Installationsfirma stoppte. Am Steuer saß Gustav. Heinrich ließ sich auf dem Beifahrersitz nieder; Oskar stieg zu Milo nach hinten.
    Während der eineinhalbstündigen Fahrt entspannte sich Oskar allmählich. Zwar konnte er sich nicht für Milo erwärmen, aber anscheinend betrachtete er ihn auch nicht mehr als Erzfeind. Das war ein wichtiger Unterschied. Schließlich läutete sein Telefon, und er meldete sich. Nach mehreren unbestimmten Knurrlauten reichte er es Milo. »Für Sie.«
    »Hallo?«
    »Theodor Wertmüller«, sagte Erika. »Von ihm kommt die Anweisung, Sie freizulassen.«
    »Danke.« Milo wartete, aber es folgte nur Stille. In dieser Stille wurde ihm klar, dass er den Namen Wertmüller kannte. Nur woher, wusste er nicht. »Haben Sie das Ganze?«
    »Pardon?«
    »Die ganze Geschichte?«
    »Jedenfalls genug.«
    »Und Beweise?«
    Wieder folgte Schweigen. Nein, offenbar hatte sie keine Beweise, die für eine Festnahme des Mannes reichten.
    »Ich helfe Ihnen, wenn ich kann.«
    »Warum?«

    »Das sollte Ihnen inzwischen klar sein. Ich habe ihr nichts getan.«
    »Mir ist gar nichts klar, Mr. Weaver.«
    »War es Erpressung?«
    »Natürlich.«
    Dann zögerte Milo, weil ihm plötzlich eingefallen war, woher er den Namen kannte. »Wann?«
    »Was, wann?«
    »Wann wurde er erpresst?«
    »Darf ich das so verstehen, dass Sie etwas darüber wissen?«
    »Wenn ich Ihnen helfen soll, brauche ich Einzelheiten.« »Im Dezember.«
    Milo spürte, wie ihm die Säure die Kehle hinaufkletterte. Er schluckte schwer. »Können Sie mir sonst noch was sagen?«
    Sie seufzte. Milo glaubte Windgeräusche wahrzunehmen – sie war draußen, um keine Mithörer fürchten zu müssen. »Ich glaube nicht, dass ich Ihnen was sagen muss. Sie können Ihre Leute fragen.«
    »Das mache ich. Und wenn ich was Brauchbares rausfinde, werde ich es irgendwie an Sie weitergeben.«
    »Hoffen wir, dass ich Ihre Hilfe nicht brauche.«
    »Ja, hoffen wir es.« Milo zögerte. »Eine letzte Sache noch.«
    »Ja?«
    »Budapest. Sie haben mir erzählt, dass ich in Budapest war, aber das stimmt nicht. Haben Sie das erfunden?«
    Sie klang überrascht. »Das haben wir über eine Quelle erfahren. Sie waren dort, keine Frage. Nicht nur als Schriftsteller – Sie haben sich auch als Arzt und als Filmproduzent ausgegeben.«
    »Warum?«

    »Das wissen Sie nicht?«
    »Bitte, es ist wichtig.«
    »Sie haben nach einem amerikanischen Journalisten namens Henry Gray gesucht. Er war gerade aus dem Koma erwacht und ist kurz darauf verschwunden. Anscheinend haben Sie seine Freundin belästigt, eine Journalistin. «
    »Hat sie auch einen Namen?«
    »Zsuzsanna Papp, glaube ich. Ungarin. Arbeitet für Blikk .«
    »Habe ich diesen Henry Gray gefunden?«
    »Nein, soweit wir wissen, nicht. Wir wissen nur, dass Sie dort ein paar Tage herumgeschnüffelt haben und dann wieder abgereist sind.« Sie stockte. »Läuft da jemand rum, der Ihren Namen benutzt?«
    »Danke, Erika. Ich melde mich, falls ich helfen kann.«
    Er gab Oskar das Telefon zurück, der es mit einem schrägen Grinsen abschaltete. Es war keine Spur beruhigender als das Lächeln seiner Chefin. »Mr. Weaver will uns also helfen. Entschuldigen Sie bitte, wenn mich das nicht mit Hoffnung erfüllt.«
    Als sie kurz vor Mittag stoppten, befanden sie sich im Zentrum von Innsbruck. »Der Bahnhof ist nur einen Block entfernt.« Oskar deutete in die Richtung, dann händigte er Milo seine Brieftasche, das zerlegte Telefon, den Schlüsselring und den iPod aus, dazu zweihundert Euro in kleinen Scheinen, »als

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