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Last Lecture - die Lehren meines Lebens

Last Lecture - die Lehren meines Lebens

Titel: Last Lecture - die Lehren meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Pausch
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sich dahinter ein geschniegelter Streber oder irgendeine Dumpfbacke verbarg, die noch nicht einmal ihre Arme um das Tier schlingen konnte: Wenn der Typ das größte Plüschtier hatte, dann war er definitiv der Coolste auf dem Platz.
    Mein Dad war der gleichen Meinung. Er fühlte sich nackt in einem Riesenrad, wenn er keinen gewaltigen, frisch gewonnen Bären oder Affen neben sich sitzen hatte. Angesicht der Konkurrenzlust in meiner Familie artete das Ganze schließlich in einen Kampf aus: Wer von uns konnte das größte Biest aus dem Reich der Plüschtiere gefangen nehmen?
    Bist du je mit einem Riesentier im Arm über den Rummel gelaufen? Ist dir je aufgefallen, wie die Leute dich ansehen und beneiden? Hast du je versucht, mit einem Plüschtier eine Frau zu betören? Ich habe es … und habe sie geheiratet!

    Riesige Stofftiere haben von Anfang an eine wichtige Rolle in meinem Leben gespielt. Einmal, als ich drei und meine Schwester fünf Jahre alt waren, gingen wir in einen Spielwarenladen, und mein Vater sagte, er würde uns jedes Spielzeug schenken, auf das wir uns einigen könnten, vorausgesetzt, wir wären bereit, es uns zu teilen. Wir sahen uns um und sahen uns um. Schließlich schauten wir nach oben und entdeckten auf dem obersten Regal einen riesigen Stoffhasen.
    »Den nehmen wir!«, sagte meine Schwester.
    Es war wahrscheinlich das teuerste Stück im ganzen Laden. Aber mein Vater hielt immer Wort. Also kaufte er ihn. Sehr wahrscheinlich fand er, dass das eine gute Investition war. Ein richtiges Heim konnte immer noch ein weiteres riesiges Plüschtier gebrauchen.
    Als ich größer wurde und mit immer neuen und immer größeren Stofftieren auftauchte, argwöhnte mein Vater, dass ich die Leute übers Ohr hauen würde. Er glaubte, ich hätte drüben bei den Schießbuden die Gewinner abgepasst und dann irgendeinem Dummen, der nicht ahnte, wie sehr ein riesiges Plüschtier die Welt verändern kann, fünfzig Cent dafür zugesteckt. In Wahrheit habe ich niemals für ein Stofftier bezahlt.
    Und ich habe nie jemanden ausgenommen.
    Okay, ich gebe es zu, ich habe mich angelehnt. Das ist die einzige Art, wie man beim Ringewerfen Erfolg hat. Ich bin ein Anlehner, aber kein Gauner.
    Ich habe immer dann gewonnen, wenn mich meine Familie nicht beobachten konnte. Und ich weiß, dass ich damit Misstrauen erregte. Aber ich fand, dass sich Stofftiere am besten dann einsacken ließen, wenn ich nicht vom Familienpublikum unter Druck gesetzt wurde. Ich wollte
auch nicht, dass jemand erfuhr, wie lange es dauerte, bis ich Erfolg hatte. Beharrlichkeit ist eine Tugend, aber es muss ja nicht immer jeder wissen, wie sehr man sich für etwas anstrengt.

    Bist du je mit einem riesigen Plüschtier über den Rummel gelaufen?
    Heute bin ich bereit zu enthüllen, dass es zwei Geheimnisse gibt, um ein Riesenstofftier zu gewinnen: lange Arme und ein kleines Einkommen, über das man frei verfügen kann. Ich hatte das große Glück, mit beidem gesegnet zu sein.

    Bei meiner Last Lecture erzählte ich von meinen Stofftieren und zeigte Fotos von ihnen. Aber ich wusste von vornherein, was die Zyniker mit ihrer langen Computererfahrung im Zeitalter der digitalen Bildbearbeitung denken würden: Hat er diese Stoffbären reinkopiert? Oder hat er die echten Gewinner überredet, ihm ihre Preise für ein Foto auszuleihen?
    Wie sollte ich mein Publikum in diesem zynischen Zeitalter überzeugen, dass ich sie wirklich alle selbst gewonnen hatte? Nun ja, ich konnte sie ihnen in natura zeigen. Also bat ich ein paar meiner Studenten, im richtigen Moment hereinzukommen, jeder mit einem Riesenplüschtier im Arm, das ich im Lauf der Jahre gewonnen hatte.
    Ich brauche diese Trophäen nicht mehr. Und auch wenn ich wusste, dass meine Frau den Stoffbären liebte, den ich ihr ins Büro gesetzt hatte, als ich um sie warb, wollte sie drei Kinder später doch keine ganze Armee mehr davon in unserem neuen Haus verteilt sehen. (Außerdem ließen sie Federn, vielmehr Styroporkügelchen, die dann irgendwann ihren Weg in Chloes Mund fanden.)
    Ich wusste, wenn ich die Stofftiere behielt, würde Jai irgendwann bei Goodwill Toys anrufen und fordern: »Holt sie endlich ab!« Oder schlimmer noch, sie würde glauben, dass sie das nicht dürfte. Deshalb dachte ich mir: Warum soll ich sie nicht Freunden geben?
    Als sie dann alle in einer Reihe hinter mir saßen, verkündete ich: »Wer ein Stück von mir haben will, der braucht am Ende nur herunterzukommen und sich einen Bären

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