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Latin Lover verzweifelt gesucht

Latin Lover verzweifelt gesucht

Titel: Latin Lover verzweifelt gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
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Trotzdem lächelte sie. Wenn Michael und sie so fortfuhren, dann hätten sie die vier Jahre ohne Sex bald wettgemacht. Sie stieß die Badezimmertür auf und sah, dass dort Licht brannte.
    “Oh, entschuldige”, sagte sie und wollte die Tür wieder schließen.
    “Komm rein. Ich bin schon fertig.”
    “Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gern für einen Moment allein sein.” Als er nicht sofort ging, schob sie ihn hinaus. “Du könntest dich nützlich machen, indem du Kaffee aufsetzt”, rief sie ihm noch nach, bevor sie die Tür schloss.
    Sie musste sich erst daran gewöhnen, dass sie nicht mehr Herr im eigenen Haus, besser gesagt, in ihrer eigenen Wohnung war. Sie sah sich in dem winzigen Bad um und lächelte. Vor ein oder zwei Tagen hatte Michael eine Zahnbürste mitgebracht. Es gefiel ihr, dass sie neben ihrer lag. Und es gefiel ihr auch, dass seine Rasiercreme und der Rasierer in ihrem Schrank standen, zusammen mit seinem Deo und dem Aftershave. Selbst sein Slip, der auf dem Fußboden lag, störte sie nicht. Sie überlegte, was Michael wohl davon halten würde, wenn er ihre Unterwäsche auf seinem Badezimmerboden finden würde.
    Dann überlegte sie, wie groß die Chance dafür war. Auf einmal schwand ihr Lächeln. Es gefiel ihr nicht, dass sie das dachte, was sie gerade dachte, aber sie konnte nicht anders.
    Okay, sie hatten beschlossen, ihre Affäre vor Kollegen und Freunden geheim zu halten. Was zwischen ihnen geschah, war so intim und ging niemanden etwas an. Im Moment jedenfalls nicht. Ob das jemals anders sein würde, war eine Frage, die Kyra sich nicht zu stellen wagte. Aber irgendwie war es schon eigenartig, dass sie in der letzten Zeit kein einziges Mal in Michaels Wohnung gewesen waren.
    Sie bürstete sich mit heftigen Bewegungen die Zähne. Was bedeutete das? Hatte er vielleicht seine Putzfrau gefeuert, und sein Zuhause war ein einziges Chaos? War es ihm vielleicht nur nicht in den Sinn gekommen, sie zu sich einzuladen?
    Oder gefiel es ihm hier bei ihr einfach besser?
    Von wegen. Michael hasste ihre Wohnung, seit sie eingezogen war. Abgesehen davon, dass sie ihm mit den hohen Decken und den Holzdielen viel zu unmodern war, versetzte ihn Mrs. Kaminsky stets in Angst und Schrecken.
    Vorher – na ja, bevor sie entdeckt hatten, was ihnen in den letzten vier Jahren entgangen war – hatte er Kyra ab und zu auch zu sich eingeladen. Meistens waren sie aber doch bei ihr gelandet, wahrscheinlich weil hier in dem Viertel entschieden mehr los war als in Michaels Neubausiedlung.
    Trotzdem …
    Michael klopfte an die Tür. “Kommst du auch noch mal wieder raus? Wir sind schon spät dran.”
    Spät? Sie riss die Augen auf. Sie hatte fast vergessen, dass heute Donnerstag war und sie beide um neun im Büro sein mussten.
    Hastig spülte sie den Mund aus und öffnete die Tür. Als sie Michael ein frisches Handtuch zuwarf, meinte sie nur: “Lass mir noch ein bisschen warmes Wasser übrig, wenn du duschst.”
    Er umschloss ihr Handgelenk, was ihr sofort einen Wonneschauer durch den Körper jagte. “Wir könnten doch auch gemeinsam duschen.”
    Mit ihm jetzt auch noch unter die Dusche? Das war heute Morgen zu viel für sie. Lächelnd küsste sie ihn. “Ein anderes Mal.”
    Sie wollte sich von ihm freimachen, doch er hielt sie fest. “Was ist los mit dir?”
    Kyra entschied, dass es durchaus auch Nachteile hatte, den besten Freund zum Liebhaber zu haben. Er wusste sofort, wenn einem eine Laus über die Leber gelaufen war.
    “Nichts. Ich habe nur gerade über ein paar Dinge nachgedacht.”
    “Über den Fehler in der Buchhaltung?”
    Sie stöhnte. “Nein. Aber jetzt denke ich daran.”
    Michael zog sie in die Arme. “Hey, es wird alles gut werden. Du wirst den Fehler finden, ihn korrigieren, und dann ist die Sache wieder in Ordnung.”
    “Das glaubst du. Ich nicht.” Sie konnte nicht widerstehen und strich ihm mit der Fingerspitze über die Unterlippe. “Es ist nämlich so, dass ich den Fehler bereits gefunden habe. Ein Auszahlungsschein der Bank über dreihundert Dollar für die Portokasse wurde auf dreitausend erhöht, ohne dass das Geld dort gelandet ist.”
    Er grinste. “Siehst du. Ich wusste doch, dass du den Fehler aufspüren würdest.”
    “Damit ist es aber nicht getan. Auf dem Auszahlungsschein steht nämlich meine Unterschrift. Aber keine Angst, ich werde noch herausfinden, wessen Fehler das war, denn meiner ganz gewiss nicht.” Sie küsste ihn leicht auf den Mund, ehe sie wie nebenbei

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