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Latin Lover verzweifelt gesucht

Latin Lover verzweifelt gesucht

Titel: Latin Lover verzweifelt gesucht
Autoren: Tori Carrington
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fragte: “Was hältst du übrigens davon, wenn wir heute Abend zu dir fahren?” Sie lächelte. “Ich wollte schon immer mal in deinem riesigen Doppelbett schlafen.”
    Aufmerksam beobachtete sie sein Gesicht, doch das, was sie darin las, gefiel ihr nicht. Er zog die Augenbrauen zusammen. “Ich bin heute Abend mit den Nevilles zum Essen verabredet.”
    “Dann fahren wir halt hinterher zu dir.”
    “Ich dachte, ich komme danach einfach hier vorbei.”
    “Ich verstehe.” Sie entwand sich seiner Umarmung.
    “Habe ich etwas Falsches gesagt?”
    “Nein, nein.” Sie schluckte. “Ich finde es nur merkwürdig, dass wir in der vergangenen Woche nicht ein einziges Mal bei dir gewesen sind, während du dich hier langsam, aber sicher einnistest.”
    “Das ist es? Stört dich das?” Er grinste. “Willst du, dass ich meine Zahnbürste wieder mitnehme?”
    Sie stieß ihm in die Seite. “Fass die Zahnbürste an, und du bist ein toter Mann.”
    Er hob die Arme. “Dann lass ich sie natürlich hier.”
    “Gut.”
    Als er wieder nach ihr greifen wollte, schob sie ihn energisch von sich. “Erst wirfst du mich aus dem Bad, und jetzt trödelst du herum”, sagte sie streng.
    Michael lachte. “Du hättest mich warnen sollen, dass du eine grausame Frau bist.”
    “Das wusstest du doch schon vorher”, konterte Kyra und schlüpfte aus dem Bad.
    “Ich finde deinen kurzen Rock absolut skandalös, Kyra. Man kann dir ja bis sonst wohin gucken.” Phyllis Kichler, die Sekretärin, schüttelte tadelnd den Kopf.
    Wieder einmal mäkelte sie an Kyras Garderobe herum. Im Laufe der Woche waren ihre Bemerkungen immer abfälliger geworden. Die ältere, schwierige Frau war Kyra zwar noch nie wohlgesonnen gewesen, doch jetzt nahm sie sich das Recht heraus, sie in aller Öffentlichkeit zu beleidigen.
    “Vielen Dank für den Hinweis.” Kyra bemühte sich um ein Lächeln. “Ist Janet frei? Sie hat einen Zettel auf meinem Schreibtisch hinterlassen, dass sie mich sprechen will.”
    Doch so schnell ließ Phyllis sich nicht vom Thema abbringen. “Zu meiner Zeit hätte man dich gefeuert, wenn du in solch einem Aufzug im Büro erschienen wärst.”
    Zu ihrer Zeit hatte Phyllis wahrscheinlich ziemlich ähnlich ausgesehen wie Kyra jetzt. Die Sechziger waren auch nicht gerade prüde Zeiten gewesen. Tatsächlich war ein Großteil von Kyras neuer Garderobe ein Rückgriff auf diesen Stil.
    Aber sie machte sich nicht die Mühe, die Sekretärin darauf hinzuweisen, aus Angst, dass die Diskussion dann noch endlos dauern würde.
    Nein, sie hatte momentan genug mit diesem Fehler in der Buchhaltung zu tun, auf den Janet anscheinend ein besonderes Augenmerk geworfen hatte.
    “Ist Janet frei?”, fragte Kyra erneut.
    Phyllis machte eine wegwerfende Handbewegung. “Natürlich ist sie frei. Sie wartet schon auf dich. Oh, und vielleicht solltest du wissen, dass dein Zuspätkommen nicht unbemerkt geblieben ist.”
    Kyra verkniff sich eine weitere Bemerkung, öffnete die Tür zu Janets Büro und blieb abwartend stehen.
    “Kommen Sie herein, Kyra”, sagte Janet, ohne von ihrem Schreibtisch aufzuschauen.
    “Soll ich die Tür schließen?”, fragte Kyra.
    Janet betrachtete sie über ihre Brillengläser hinweg. “Das bleibt ganz Ihnen überlassen.”
    Kyra drehte sich um und sah Phyllis in der Nähe der Tür, wo sie vorgab, Akten zu ordnen.
    Kyra machte die Tür zu.
    Janet seufzte und nahm die Brille ab. Nicht zum ersten Mal bemerkte Kyra, wie attraktiv die Architektin war. Jedenfalls wenn sie lächelte, was sie leider selten tat. In den vier Jahren, in denen Kyra in der Firma arbeitete, hatte Janet sich meistens in ihrem Büro verschanzt oder war unterwegs auf Baustellen gewesen. Kyra fiel auf, dass sie nur wenig über die einzige weibliche Teilhaberin wusste.
    Janet stand auf. “Bitte, setzen Sie sich.” Sie wies auf den Stuhl gegenüber ihrem Schreibtisch, trat an einen kleinen Beistelltisch und hob eine Kanne. “Möchten Sie Kaffee?”
    “Gern.”
    Janet trug heute ein hellbraunes Kostüm mit einem wadenlangen Rock und dazu einen weißen Seidenrolli. Sie lächelte freundlich, als sie Kyra die Tasse reichte. “Schwarz, nicht wahr?”
    “Ja, danke”, erwiderte Kyra, obwohl sie ihren Kaffee am liebsten mit viel Milch und Zucker trank. Sie nippte daran und wartete, bis Janet wieder saß, bevor sie sagte: “Sie sind also auch auf den Auszahlungsschein gestoßen.”
    Janets Augen weiteten sich überrascht. “Ja, das ist richtig.”
    “Ich habe aber
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