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Latin Lover verzweifelt gesucht

Latin Lover verzweifelt gesucht

Titel: Latin Lover verzweifelt gesucht
Autoren: Tori Carrington
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nicht so viel Geld bei der Bank abgehoben.” Kyra stellte ihre Tasse auf dem Schreibtisch ab. “Ich dachte mir, das sollten wir klarstellen, bevor wir weiterreden.”
    Janet lehnte sich in ihrem Sessel zurück. “Ich verstehe. Dann haben Sie aber vielleicht eine Idee, wer es war?”
    “Daran arbeite ich noch.”
    “Ich verstehe.”
    Schon wieder. Kyra hasste es, wenn Menschen das sagten, weil das hieß, dass sie etwas verstanden, was sie selbst nicht verstand.
    “Gibt es noch etwas?”, fragte Kyra.
    “Ich fürchte, ja. Ich habe eine externe Firma beauftragt, eine Revision durchzuführen.”
    “Eine externe Firma? Meinen Sie einen Rechnungsprüfer?” Kyra war entsetzt. Janet wollte jemand Fremdes hinzuziehen?
    Janet nickte. “Ja. Unser Anwalt hat mir versichert, dass das eine reine Formalität ist. Das heißt jetzt nicht, dass Sie unter Verdacht stehen oder etwas Ähnliches.”
    Was hieß, dass es genau so war.
    Kyra verfluchte ihre hochhackigen Schuhe, denn sie fürchtete, dass sie jetzt nicht in der Lage wäre, mit sicheren Schritten aus dem Büro zu gehen. Und die Schuhe auszuziehen und in die Hand zu nehmen war keine Lösung.
    “Ich verstehe”, sagte sie jetzt auch.
    Und dieses Mal wussten sie beide, was sie verstand. Und es war nichts Angenehmes.
    Janet lächelte. “Ich bin sicher, dass sich die Angelegenheit zur Zufriedenheit aller klären wird.”
    Merkwürdig, dachte sie. Hatte Michael heute Morgen nicht etwas Ähnliches gesagt?
    “Wann kommt der Rechnungsprüfer?”
    “Heute Nachmittag. Und ich verlasse mich darauf, dass Sie ihm, so gut es geht, helfen.”
    “Natürlich.”
    Kyra stand auf. Das bedeutete Überstunden.
    Janet lächelte. “Dann verstehen wir uns.”

9. KAPITEL
    Michael kam mit einem Tablett ins Schlafzimmer, nur um festzustellen, dass Kyra tief und fest schlief. Leise setzte er das Tablett ab. Es war mitten in der Nacht von Samstag auf Sonntag, und Kyra hatte ohne Unterbrechung mit dem Rechnungsprüfer gearbeitet, den Janet hinzugezogen hatte, um die gesamte Buchhaltung der letzten Monate zu kontrollieren. Vor fünfzehn Minuten war sie nach Hause gekommen, hatte kurz geduscht und sich danach aufs Bett geworfen. Eingewickelt in ein Handtuch, das Haar noch nass, war sie sofort eingeschlafen.
    Michael zupfte an dem feuchten Frotteestoff. Er sollte ihr lieber etwas Trockenes anziehen, bevor sie sich noch erkältete.
    Er schaute sich suchend um, sah eines seiner Oberhemden und entschied, dass es zur Not auch ging. Nachdem er sie aus dem Handtuch geschält und ihr das Hemd übergestreift hatte, setzte er sich zu ihr aufs Bett und strich ihr zärtlich das Haar aus dem Gesicht. Süße kleine Kyra.
    Überrascht stellte er fest, dass sein Beschützerinstinkt wieder erwacht war. In der vergangenen Woche war sie für ihn nur Kyra, die Sexgöttin gewesen, die seine Welt aus den Angeln gehoben hatte. Doch jetzt, da er sah, wie sie selbst im Schlaf noch die Stirn sorgenvoll runzelte, kehrte seine ursprüngliche, beinahe brüderliche Zuneigung zu ihr zurück. Sie kehrte nicht nur zurück, sondern vermischte sich mit seinem unstillbaren Verlangen. Die beiden Gefühle ergänzten sich.
    Kyra war eine unglaubliche Frau. Stark, intelligent und sexy. Er konnte sich nicht erinnern, wann er jemals so viel Sex in so kurzer Zeit gehabt hatte. Und wenn sie nicht im Tiefschlaf wäre, würden sie sich wahrscheinlich schon wieder leidenschaftlich lieben.
    Sein Blick wanderte nochmals zu ihrem Gesicht. Ohne das Make-up, das sie neuerdings trug, war es leicht, sich die alte Kyra vorzustellen, die seine beste Freundin gewesen war.
    Er strich ihr über die Wange und überlegte. Sollte er jetzt nach Hause fahren, oder sollte er bleiben, obwohl er von heftigem Begehren geplagt wurde? Er wusste nicht, warum, aber er hielt es nicht unbedingt für klug, wenn Fürsorge und Verlangen sich miteinander vermischten. Bisher war es ihm auch ganz gut gelungen, strikt zwischen ihrer Freundschaft und ihrer Liebe zu unterscheiden. Und so sollte es auch bleiben. Und wenn es nur war, weil er nicht den Mut hatte, an etwas anderes zu denken.
    Gut eine Woche war vergangen, seit Kyra ihn verführt hatte. Wie lange würde es noch dauern, bis ihre Gefühle umschlugen und sie ihn zum Teufel jagte? Er mochte nicht daran denken, doch er war ein realistischer Mann, der den Tatsachen ins Auge sah. Und es war mehr als wahrscheinlich, dass auch ihre Affäre wie alle anderen davor ein schnelles Ende finden würde. Es war dieses
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