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Latin Lover verzweifelt gesucht

Latin Lover verzweifelt gesucht

Titel: Latin Lover verzweifelt gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
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inzwischen fand sie es immer eigenartiger, dass sie stets nur in ihrer Wohnung waren. Sie glaubte nicht, dass Michael etwas vor ihr zu verbergen hatte, aber es musste doch einen Grund geben, warum er sie nicht zu sich einlud.
    “Okay”, sagte er zögernd. “Wann?”
    “So gegen sechs? Oder ist das zu früh für dich?”
    “Eher zu spät.”
    Sie hörte den erotischen Unterton in seiner Stimme und lächelte. “Ich könnte dich auch in einer Stunde dort treffen.”
    Am anderen Ende der Leitung ertönte im Hintergrund noch eine Stimme, und Michael antwortete darauf, ehe er zu ihr sagte: “Sechs Uhr also?”
    “Okay, sechs.”
    Kyra legte den Hörer auf. Michael war also bei seinen Eltern und hatte nicht einmal gefragt, ob sie ihn vielleicht begleiten wolle.
    Sie hatte Conchita und Antonio Romero einmal auf der Hochzeit einer Cousine von Michael getroffen. Er hatte sie in letzter Minute eingeladen, weil er keine andere Begleiterin hatte. Seine Eltern hatten einen netten Eindruck gemacht, obwohl Kyra kaum die Chance gehabt hatte, mit ihnen zu sprechen, da Michael sie immer sofort weggezogen hatte, sobald sie in ihre Nähe kamen. Angeblich hatte er sie vor dem Thema Heirat schützen wollen, mit dem seine Eltern sämtliche seiner Freundinnen behelligten.
    Nun gut, nach einer Woche wildem Sex war Michael noch nicht bereit, sie zum Essen mit zu seinen Eltern zu nehmen. Da ihre eigene Familie nicht als Vergleich dienen konnte, wusste sie nicht, ob das normal war oder nicht. Trotzdem fand sie, er hätte sie fragen können, auch wenn sie womöglich abgelehnt hätte.
    Ein anderer Gedanke kam ihr. Konnte es sein, dass Michael sich ihrer schämte? Doch nein, es war wahrscheinlicher, dass er ihr seine Eltern ersparen wollte.
    Dabei hätte sie die beiden gern näher kennengelernt.
    Sie schaute erneut auf die Uhr. Bis um sechs war es noch lange hin. Nach einem Blick auf den Aktenstapel auf ihrem Schreibtisch entschied sie, dass sie ihre Zeit auch sinnvoll nutzen konnte.
    Michael schob die Kartoffeln auf seinem Teller hin und her. Die Mahlzeiten bei seinen Eltern verliefen immer schweigend. Ihm war beigebracht worden, dass man sich die Konversation bis nach dem Essen aufhob. Das Klappern des Bestecks war das einzige Geräusch in dem riesigen Esszimmer, in dem seine Mutter stets den Tisch deckte, auch wenn sie nur zu dritt waren. Michael hatte sich immer gewünscht, auch einmal in der Küche essen zu dürfen. Doch seine Eltern bestanden auf Förmlichkeit, die sich in ihrem ganzen Lebensstil ausdrückte.
    “Na? Wer war denn das am Telefon?”, fragte sein Vater und legte die blütenweiße Stoffserviette neben seinen Teller.
    Michael räusperte sich. “Kyra.”
    Seine Eltern schauten sich an.
    “Erinnert ihr euch an Kyra? Sie war mit mir auf Ninas Hochzeit. Sie hat langes braunes Haar …” Hatte langes braunes Haar. “Wir sind alte Freunde.”
    Kaum hatte er das ausgesprochen, verspürte er ein schlechtes Gewissen.
    “Alte Freunde” war ja nun wirklich nicht die richtige Bezeichnung für sein Verhältnis zu Kyra. Aber wie sollte er es sonst beschreiben? Waren sie intime Freunde? Gute Freunde mit einem Bonus? Er runzelte die Stirn und legte ebenfalls seine Serviette zur Seite.
    “Oh ja, ich erinnere mich an sie”, sagte seine Mutter mit ihrem weichen Akzent. “Sie ist nett, ja?”
    Michael nickte, würde jedoch nicht erzählen, wie nett Kyra tatsächlich war.
    “Bring sie doch nächsten Monat mit zum Essen”, schlug sein Vater vor.
    Michael hustete und griff nach seinem Wasserglas. “Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist.”
    “Warum nicht?”, hakte seine Mutter nach.
    Ja, warum eigentlich nicht?
    Michael rieb sich die Schläfe. “Sie arbeitet sonntags”, log er und wand sich innerlich. Er hatte seine Eltern noch nie angelogen. Er hatte höchstens mal die Wahrheit etwas großzügiger ausgelegt oder etwas verschwiegen.
    Warum tat er es dann jetzt? Er war schließlich dreiunddreißig Jahre alt. Er brauchte nicht zu lügen. Schon gar nicht, wenn es wahrscheinlich war, dass er dabei erwischt wurde, was unweigerlich der Fall sein würde, wenn seine Beziehung zu Kyra über den morgigen Tag hinausging.
    “Dann verlegen wir das Essen eben auf einen Samstag”, erklärte seine Mutter, die für alles immer sofort eine Lösung wusste. “Wir brauchen ja auch gar nicht erst bis zum nächsten Monat zu warten. Wir könnten es schon kommenden Samstag machen. Oder den darauffolgenden, wenn dir das zu früh ist.”
    In

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