Latin Lover verzweifelt gesucht
Rasen vor dem Haus. “Ich weiß es nicht. Was denkst du?”
Er trat neben sie ans Geländer. “Ich weiß es auch nicht.”
Einen Moment lang schwieg er, dann spürte sie plötzlich seine Hand im Nacken. Sofort rann ihr ein wohliger Schauer über den Rücken. “Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, wie es mit uns weitergehen soll?”
Kyra wandte ihm langsam das Gesicht zu, und Michael las eine Vielzahl von Gefühlen darin. Die Abendsonne verlieh ihrer Haut einen rötlichen Schimmer, und ihre Augen leuchteten noch stärker als sonst.
Ihm war nicht klar gewesen, wie wichtig ihm ihre Antwort war, bis er ihr die Frage gestellt hatte. Es kostete ihn Überwindung, jetzt nicht zu erstarren, sondern weiterhin ihren Nacken zu massieren, während er auf ihre Reaktion wartete.
“Ob ich mir schon mal Gedanken darüber gemacht habe, wie es mit uns weitergehen soll?”, wiederholte sie gedehnt, bevor sie den Blick aufs Meer richtete.
Michael kämpfte gegen den Wunsch an, ihr Gesicht wieder zu sich herumzudrehen, damit sie ihn ansah.
“Ja, doch. Manchmal.”
Erleichterung durchströmte ihn. “Gut.” Mehr brauchte er im Moment nicht zu wissen.
Kyra lehnte sich leicht an ihn. “Wenn ich ehrlich bin, hatte ich schon befürchtet, dass du mich nicht mehr in deiner Wohnung haben wolltest. Es schien fast so, als ob du versuchen würdest, wenigstens einen Teil von dir von mir fernzuhalten.”
“Ein wenig ist es wohl auch so gewesen”, gab er zu, und sie sah ihn erstaunt an. Beinahe verlegen fuhr er sich durchs Haar. “Es kommt mir alles so merkwürdig vor. Ja, merkwürdig. Ich glaube, dasselbe Wort hattest du auch benutzt. Manchmal denke ich, dass die Dinge sich zu schnell entwickeln, und dann wiederum gehen sie mir nicht schnell genug voran.”
Kyra nickte und strich ihm ganz sanft mit den Fingerspitzen über den Unterarm.
“Manchmal möchte ich die Sache mit dem Sex vergessen und meiner besten Freundin Fragen stellen”, fuhr er fort. “Aber meistens möchte ich die Fragen vergessen und einfach nur Sex mit ihr haben.”
“Und jetzt?”, wollte Kyra wissen, und ihre Stimme klang ein wenig atemlos. “Was möchtest du im Moment?”
Sein Blick wanderte von ihrem lächelnden Mund hinunter zu ihren runden Brüsten, die sich gegen das schimmernde Material ihres Kleides pressten. “Im Augenblick würde ich am liebsten sagen, lass uns auf das Essen pfeifen und stattdessen die neue Sonnenliege, die hinter dir steht, ausprobieren.”
Ihr Lächeln wurde breiter. “Dann lass uns schnell hineingehen und essen, damit wir es uns anschließend hier gemütlich machen können.”
Er umfasste wieder ihren Nacken und zog sie näher zu sich heran. “Hört sich nach einer guten Idee an.”
Erst als Kyra Michael tief in sich spürte, während er sie küsste, verließen sie die Zweifel.
Sie drehte den Kopf und rang nach Atem, bevor sie ihren Mund auf seine Schulter presste, so als könne sie nicht genug von ihm bekommen. Wie beschlossen, waren sie zum Essen hineingegangen. Michael hatte sich ganz offensichtlich viel Mühe gegeben, um sie zu beeindrucken. Er war privat ein ebensolcher Perfektionist wie in seinem Beruf.
Er hatte auch einen Nachtisch vorbereitet, doch Kyra dachte an eine andere Art von Dessert. Sie hatte Michael bei der Hand genommen, ihn zurück auf die Terrasse geführt und auf dem Weg dorthin ihre Sachen abgestreift. Dann hatten sie die neue Liege ausprobiert. Der Sonnenuntergang hatte ihre nackten Körper in ein warmes rötliches Licht getaucht und Michael in ihren Augen wie einen aztekischen Gott erscheinen lassen.
Das war vor vier Stunden gewesen, und abgesehen von einem kurzen Abstecher ins Bad, hatten sie die Zeit ausgiebig genutzt.
Zu Kyras Erstaunen nahm ihr Verlangen nach Michael nicht ab. Im Gegenteil, jedes Mal, wenn sie mit ihm zusammen war, schien es sich noch zu verstärken. Selbst als sie körperlich total erschöpft war, begehrte sie ihn noch immer. Und dabei war es gleichgültig, ob sie sich in ihrer Wohnung auf dem quietschenden Metallbett liebten, im Büro auf seinem Zeichentisch oder hier draußen auf seiner Designer-Sonnenliege.
Sie schloss die Augen und grub ihm die Finger in den Rücken. Heute Abend schien ihr Liebesspiel noch besser als sonst, noch intensiver. Nein, Michael war intensiver. Sein Blick, seine Berührungen, all das raubte ihr den Atem. Und sie glaubte nicht, dass es nur daran lag, weil sie bei ihm zu Hause waren. Es waren seine Gefühle zu ihr, die sich
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