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Lauf des Lebens

Lauf des Lebens

Titel: Lauf des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LINDA HOWARD
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wutverzerrtem Gesicht in seinem Rollstuhl, direkt bei der Tür.
    „Was?“, stammelte sie.
    Er deutete auf die Gewichte. „Du bist Gewichtheberin!“, bellte er. Er war so wütend, dass er zitterte. „Du elende Schummlerin. Am Tag des Armdrückens wusstest du also ganz genau, dass du gewinnen würdest. Zum Teufel, wie viele Männer sind denn überhaupt in der Lage, dich zu schlagen?“
    Sie wurde rot. „Nicht jeder“, sagte sie mit einer Bescheidenheit, die ihn noch wütender zu machen schien.
    „Ich fasse es nicht!“ Sein Brüllen wurde immer lauter. „Obwohl du ganz genau wusstest, was es für mich bedeuten würde, von einer Frau im Armdrücken besiegt zu werden, bist du die Wette eingegangen. Und obendrein hast du dabei noch geschummelt!“
    „Ich habe nie verheimlicht, dass ich gut darin bin“, stellte sie klar und versuchte, ein Lachen zu unterdrücken. Er sah hinreißend aus! Hätte die Energie eines Wutanfalls ihn zum Laufen bringen können, hätte er auf der Stelle losrennen müssen. Ein Kichern entschlüpfte ihrer Kontrolle. Als er das hörte, hieb er mit seinem Arm auf die Lehne des Rollstuhls. Dummerweise traf er dabei die Schaltknöpfe, und der Rollstuhl begann vor- und zurückzuhüpfen wie ein Wildpferd unter einem unerwünschten Reiter.
    Dione konnte nicht mehr, sie gab all ihre Versuche auf, ernst zu bleiben und lachte, bis ihr die Tränen kamen. Sobald sie daran dachte, wie er seine Schaltknöpfe malträtiert hatte, schrie sie erneut auf vor Lachen und trommelte mit den Fäusten auf die Hantelbank. Schließlich musste sie sich mit den Händen den Bauch halten und nach Luft schnappen. Aber es half nichts: Jeder weitere Wutausbruch von Blake stürzte sie in einen neuen Lachkrampf.
    „Hör auf zu lachen!“, donnerte er so laut, dass seine Stimme von den Wänden widerhallte. „Setz dich hin. Wir schauen jetzt, wer diesmal gewinnt!“
    Sie war so schwach auf den Beinen, dass sie sich am Massagetisch entlangziehen musste, wo er schon mit aufgestütztem Ellbogen und drohender Miene auf sie wartete. Immer noch kichernd, ließ sie sich an den Tisch plumpsen.
    „Das ist nicht fair!“, protestierte sie und stellte ihren Arm gegen seinen. „Ich bin noch nicht bereit. Warte, bis ich mit Lachen fertig bin.“
    „War es etwa fair, dass du mich in dem Glauben ließest, ich würde gegen eine zarte, normal e Frau antreten?“, zischte er.
    „Ich bin vollkommen normal!“, fuhr sie hoch. „Du bist fair und anständig geschlagen worden, das weißt du ganz genau!“
    „Nichts da! Du hast gemogelt, und ich will eine Revanche.“
    „Okay, okay. Gib mir nur eine Minute.“ Mühsam unterdrückte sie ein erneut aufsteigendes Glucksen und legte ihre Hand in seine. Sie spannte ihre Muskeln an. „Okay, ich bin fertig.“
    „Bei drei“, sagte er. „Eins … zwei, drei!“
    Es war reines Glück, dass sie bei diesem schnellen Countdown mithalten konnte. Sie brachte ihren gesamten Körper zum Einsatz und merkte schnell, dass seine Gewichtszunahme und die paar Trainingstage, die er gehabt hatte, seine Kraft gesteigert hatten. Nicht viel, aber vielleicht genug, um zu gewinnen – zumal er von seiner Wut befeuert und sie von ihrem Lachkrampf erschöpft war.
    „Du hast geschummelt!“, attackierte sie jetzt ihrerseits, biss die Zähne zusammen und versuchte mit aller Kraft, dem Druck seines Arms standzuhalten.
    „Du hast es nicht anders verdient!“
    Sie keuchten, grunzten und beschimpften sich einige Minuten lang. Der Schweiß trat ihnen auf die Stirn. Sie saßen eng beisammen, Gesicht an Gesicht, und ihre miteinander verbundenen Arme wurden immer härter vor Anspannung. Dione stöhnte laut auf. Blakes allererster Kraftschub war größer gewesen als ihrer, aber nicht groß genug, um die Sache schnell zu beenden. Jetzt ging es ums reine Durchhaltevermögen, und sie hatte das Gefühl, ihm darin überlegen zu sein. Sie hätte ihn gewinnen lassen können, um seinem Ego zu schmeicheln, aber sie wollte ihn nicht auf diese Weise täuschen. Wenn er gewann, dann sollte es unabhängig von ihr sein, aus sich selbst heraus.
    Ihre Entschlossenheit schien sich in ihrem Gesicht widerzuspiegeln, denn er knurrte: „Verdammt noch mal, bei dieser Übung müsstest du mich eigentlich gewinnen lassen.“
    Sie prustete und rang nach Luft. „Wenn du mich besiegen willst, dann musst du dir das erkämpfen“, keuchte sie. „Ich lasse niemanden gewinnen.“
    „Aber ich bin dein Patient.“
    „Du bist ein Opportunist.“
    Er biss

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