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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Ja?«
    »Es gibt einen starken Schutz gegen das Gedankenlesen«, erklärte die Lehrerin. »Wenn du ihn perfekt beherrschst, dann ist es einem anderen so gut wie unmöglich, in deine Gedanken einzudringen. Selbst wenn es sich bei ihm um einen Großmeister handeln sollte!«
    »Echt? Und wie geht das?«
    »Du musst zunächst den direkten Blickkontakt vermeiden. Wenn du jemandem in die Augen siehst, erleichterst du ihm nämlich den Zugang zu den Gedanken. Nicht umsonst behauptet man, dass die Augen der Menschen der Spiegel ihrer Seele sind.«
    »Das hat Mama auch immer gesagt.« Laura klang traurig.
    »Siehst du? Man muss also den Blickkontakt vermeiden und einfach gar nichts denken.«
    »Was?« Laura schien perplex. »Man muss einfach nichts denken?«
    »Ja«, sagte Miss Mary. »Rein gar nichts.«
    »Aber - das geht doch überhaupt nicht!«
    Die Lehrerin lächelte das Mädchen aufmunternd an. »Doch, Laura - das geht. Man muss es nur üben. Und deshalb wollen wir unseren Unterricht auch mit einer Übung dazu beginnen. Bitte setz dich.«
    Laura nahm auf einem Stuhl gegenüber von Mary Morgain Platz und blickte die junge Lehrerin erwartungsvoll an.
    »Schließe die Augen, und lasse deinen Gedanken freien Lauf!«, gebot ihr diese mit sanfter Stimme.
    Nahezu willenlos gab Laura sich den Anweisungen hin, die Mary ihr erteilte. »Welche Gedanken dir auch kommen mögen - lasse sie einfach zu und versuche in keinster Weise, sie zu beeinflussen oder in eine bestimmte Richtung zu lenken. Lass sie durch dein Bewusstsein fließen, ruhig und träge wie einen breiten Strom. Ohne Absicht und ohne Ziel. Biete ihnen keinen Widerstand, und mit der Zeit wirst du merken, wie sie allmählich abnehmen und immer mehr versickern, bis sie zu einem dünnen Rinnsal geworden sind, das schließlich versiegt.«
    Laura machte alles genau so, wie die Lehrerin es ihr gebot. Schließlich musste sie alles Nötige so schnell wie möglich lernen und wollte es auch. Wie sollte sie sonst gegen die Dunklen bestehen? Wenn sie sich nicht anstrengte, dann würde der Hüter des Lichts sterben! Die Dunklen Mächte würden siegen! Die Herrschaft des ewigen Nichts anbrechen!
    Dann wäre alles verloren!
    Das Gedankenkarussell in ihrem Kopf setzte sich wieder in Bewegung, drehte sich wilder und wilder - und da wurde Laura plötzlich klar, dass sie alles falsch gemacht hatte!
    Sie hatte einfach alles falsch gemacht.
    Sie öffnete die Augen und schaute Mary verzweifelt an. Die Lehrerin lächelte. Sie hatte jeden von Lauras Gedanken verfolgt. Das Mädchen zuckte resignierend mit den Schultern.
    »Das geht nicht«, sagte es. »Man kann einfach nicht nichts denken.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja!« Lauras Stimme klang trotzig.
    »Nun, dann wird das ja auch stimmen«, sagte Mary Morgain tonlos. »Immerhin hast du es ja endlose fünfundvierzig Sekunden lang versucht. Es war zwar erst dein erster Versuch, aber kein Zweifel - wenn es dir beim ersten Mal nicht gelungen ist, dann wirst du es mit Sicherheit nie schaffen können. Niemals.«
    Laura schluckte. Mary hatte ja Recht - wie konnte sie nur so ungeduldig sein? So kleinherzig und ohne jeden Mut?
    Die Lehrerin machte ein kummervolles Gesicht. »Schon wieder falsch, Laura!«, sagte sie. »Du hast nicht den geringsten Grund, dir etwas vorzuwerfen! Du hast ja Recht - zumindest beinahe: Nichts zu denken ist viel schwieriger, als man glaubt. Aber es geht! Du musst es nur üben. Oft und ausdauernd üben. Immer und immer wieder. Und du wirst sehen: Mit jedem Male wird es dir leichter fallen. Bis du eines Tages schließlich an dein Ziel gelangst. Und dann wirst du dich fragen, was daran eigentlich so schwer sein konnte. Denn plötzlich bereitet es dir nicht mehr die geringsten Schwierigkeiten. Und deshalb, Laura, schließe wieder die Augen, und mach einfach weiter. Immer weiter. Bitte!«
    Mary Morgain schaute das Mädchen eindringlich an. Laura schloss erneut die Augen und ließ die Gedanken strömen. Und sie fühlte, dass sie ruhiger wurde.
    Immer ruhiger.

11
     
    Eine entsetzliche Verwandlung
     
    er Tennisball ploppte mit einem dumpfen Knall gegen das hölzerne Scoreboard und fiel dann auf den Ring des Basketballkorbes. Das zerfetzte Netz, das daran hing, zitterte leicht. Der Ball tanzte zweimal unentschlossen auf und ab, bis er sich schließlich doch dafür entschied, außerhalb des Ringes hinunter auf den Boden zu fallen.
    »Zu blöd!«, schimpfte Lukas. »Der war ja schon fast drin!«
    Er stand auf dem Basketball-Court hinter

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