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Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Wein so gierig, dass ihm der Rebensaft aus den Mundwinkeln lief.
    Laura aber starrte nachdenklich auf die Frau an Reimars Seite. Wer konnte sie nur sein? Was verbarg sie? Mit einem Male bemerkte sie, dass Syrin ihren Blick erwiderte. Sie schien Laura förmlich durchbohren zu wollen mit ihren kalten Reptilienaugen. Laura schauderte. Gänsehaut prickelte über ihren Rücken.
    Da neigte Syrin sich zu dem Grausamen Ritter und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Reimar lauschte angestrengt. Plötzlich drehte er den Kopf, schaute Laura an und musterte sie erstaunt.
    Das Mädchen spürte, wie sein Puls sich beschleunigte, und es hörte das Herz in seiner Brust. Es pochte lauter und lauter.
    Als der Grausame Ritter die Hand hob, verstummten die Gespräche am Tisch mit einem Schlag und alle wandten ihre Aufmerksamkeit dem Gastgeber zu. »Spielmann!«
    »Ja, Euer ‘ochwo’lgeboren?«, antwortete der vermeintliche Troubadour, um ungezwungene Fröhlichkeit bemüht.
    »Ihr seid Eurem Gehilfen, diesem Laurenz, doch ein guter Lehrmeister, nehme ich an?«
    Percy machte einen kleinen Diener. »Iisch versuche mein Bestes zu geben, mein ‘err.«
    Reimar von Ravenstein musterte ihn wie ein lauerndes Tier. »Dann müsste es doch möglich sein, dass auch er etwas zu unserer Unterhaltung beiträgt, nicht wahr?«
    »Äh.« Percy räusperte sich überrascht und sah Laura eindringlich an. Sie wollte schon den Kopf schütteln, als ihr klar wurde, dass der Grausame Ritter eine Weigerung nicht akzeptieren würde. Die harmlos klingende Frage war in Wahrheit ein Befehl, gegen den Widerspruch zwecklos war. Schicksalsergeben nickte sie – was blieb ihr auch anderes übrig?
    Erneut deutete Percy eine Verneigung vor dem Grausamen Ritter an. »Nun, mein ‘err, auch wenn Laurenz erst am Anfang seiner Ausbildung ste’t, wird er versuchen, Eusch ein weniisch Freude zu bereiten.«
    »Das will ich dem Burschen auch geraten haben!« Ein spöttisches Grinsen trat in das Gesicht von Reimar von Ravenstein. »Schließlich wollen wir unseren Gast nicht enttäuschen!« Er tauschte einen verschlagenen Blick mit Syrin. »Das käme fürwahr einer Beleidigung gleich! Wenn ich dich also zu uns bitten darf, junger Laurenz?« Damit wies er direkt vor die Mitte der Tafel.
    »Fürschte diisch niischt«, flüsterte Percy Laura aufmunternd zu. »Dir wird schon was einfallen.«
    Laura erhob sich zitternd. Die Drohung in Reimars Stimme war ihr nicht entgangen. Während sie sich langsam dem Burgherren und seinem unheimlichen Gast näherte, überlegte sie fieberhaft, was sie zu ihrer Unterhaltung vortragen sollte. Ein Lied zu singen war völlig ausgeschlossen. Beim Sprechen konnte sie die Stimme verstellen, sodass sie wie die eines Jungen klang. Ihr Gesang dagegen würde sie unweigerlich verraten.
    Vielleicht ein Gedicht? Leider hatten sie im Internat schon ewig lange keine Gedichte mehr gelernt, und den grobschlächtigen Gesellen einen der Kinderreime vorzutragen, die sie noch im Gedächtnis hatte, kam wohl kaum in Frage. Die würden das eher als Beleidigung auffassen – und was dann geschehen konnte, daran wollte Laura lieber nicht denken.
    W as sollte sie nur tun?
     
    »K ein Zweifel – Alienor will sich den Wunschgauklern anschließen.« Der Hüter des Lichts sah Paravain und Morwena nachdenklich an. »Pfeilschwinges Botschaft lässt keinen anderen Schluss zu! Die Herrschaften pflegen sich im Steinernen Forst zu treffen, um die letzte Wegstrecke zur Dunklen Festung gemeinsam zurückzulegen.«
    Der Weiße Ritter stöhnte auf. »Wenn das so ist, dann gibt es keine Rettung mehr für sie. Der Steinerne Forst liegt einige Tagesreisen von uns entfernt. Selbst wenn ich mit meinen Männern auf der Stelle aufbreche und reite wie der Wind, können wir sie nicht mehr abfangen. Und freiwillig wird sie wohl kaum umkehren.«
    Die Heilerin war bestürzt. Sie musste sich um Fassung bemühen, um zu antworten. »Mit Sicherheit nicht. Dafür kenne ich meine Elevin zu gut. Wenn Alienor sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann gibt sie nicht eher Ruhe, bis sie am Ziel angelangt ist.«
    »Aeolon wird uns leider auch keine große Hilfe sein, fürchte ich«, erklärte Elysion.
    Der Weiße Ritter staunte. »Ihr kennt den Luftflößer?«
    »Leider! Er zählt zu den vielen, die sich nach dem Wind richten und es jedem recht machen wollen. Wenn Alienor ihn gebeten hat, sie zu den Wunschgauklern zu fliegen, dann wird er ihr die Bitte erfüllen – zumal er sich einiges davon verspricht.«
    »Sich

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