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Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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einiges davon verspricht?«, wunderte sich Morwena. »Alienor wird ihn doch wohl kaum entlohnen?«
    Elysion lächelte hintergründig. »Nein. Alienor nicht.«
    »Wollt Ihr damit andeuten…?«
    Der Hüter des Lichts nickte. »Natürlich. Die Wunschgaukler werden Aeolon ein Scherflein zustecken, wenn er ihnen deine Elevin zuführt. Weit weniger zwar, als sie selbst von Borboron erhalten, aber ihm wird es genügen.«
    Paravain hieb mit der Faust auf den Tisch. »Dann ist er auch nicht besser als die Verführer!« Seine Stimme bebte vor Zorn. »Wie kann man sich nur dazu hergeben, andere ins Verderben zu führen – und sich dafür auch noch bezahlen zu lassen?«
    Ein Ausdruck der Bitterkeit legte sich auf Elysions Gesicht. »Wie ich Aeolon kenne, bereitet ihm das nicht das geringste Problem. Im Gegenteil – er hat noch nicht einmal das Gefühl, unrecht zu handeln. Er selbst tut Alienor ja nichts zu Leide, und was die Wunschgaukler mit ihr anstellen, geht ihn nichts an.« Resigniert zuckte der Hüter der Lichts mit den Schultern. »Zumindest glaubt er das. Er will es sich mit keinem verderben und hält sich deshalb aus allem heraus.«
    »Wie einfach er es sich doch macht!«, sagte Morwena empört.
    Der Hüter des Lichts sah die Heilerin an. »Ich verstehe, dass du ihm zürnst. Doch eigentlich hat er unser Mitleid verdient. Denn der Tag wird kommen, an dem er sich entscheiden muss, auf welcher Seite er steht. Und dann wird er verloren sein.«
    »Es wird ihm recht geschehen!« Paravain schien der Verzweiflung nahe. »Alienor hingegen hat es nicht verdient, in ihr Verderben zu laufen!«
    Der Hüter der Lichts schritt auf den Weißen Ritter zu und schaute ihn eindringlich an. »Du bereitest mir Sorgen, Paravain.«
    »Sorgen?« Der junge Mann war sichtlich überrascht. »Aber wieso denn, Herr?«
    »Weil du dazu neigst, allzu schnell die Hoffnung zu verlieren. Du weißt doch – wer auf die Kraft des Lichts vertraut, wird niemals vergeblich hoffen!«
    »Ich weiß, Herr.« Paravain klang zerknirscht. »Aber was können wir denn jetzt noch für Alienor tun?«
    »Was hast du denn getan, als dein Knappe in den Schwefelsumpf eingedrungen ist? Damals, als ich daniederlag und mit dem Tod gerungen habe?«
    Der Ritter sah den Hüter des Lichts erstaunt an. »Damals? Ich hab Pfeilschwinge zu…« Plötzlich erhellte ein Strahlen sein jungenhaftes Gesicht. »Ja, natürlich – Silvan! Er ist doch ganz in der Nähe des Steinernen Forstes zu Hause!«
     
    D er Grausame Ritter schaute Laura erwartungsvoll an. »Nun zier dich nicht länger, und leg endlich los, Laurenz!«
    Auch die Frau mit den schlitzartigen Pupillen warf ihr neugierige Blicke zu, und Laura hatte plötzlich den Eindruck, als versuche Syrin, ihre Gedanken zu lesen. S oll sie ruhig! Es wird ihr nicht gelingen, denn mittlerweile versteh ich mich sehr gut darauf, sie abzuschirmen.
    »Ähm«, hob Laura an, räusperte sich und verneigte sich dann vor dem Publikum. »Ihr müsst verzeihen, aber wie Ihr bereits gehört habt, beherrsche ich erst wenige der Fertigkeiten, über die ich dereinst verfügen möchte.« Sie errötete, wozu es keiner Schauspielkunst bedurfte, denn der Auftritt vor den rauen Burschen kostete sie Überwindung. »Ich will dennoch versuchen, Euch ein paar kleine Zauberkunststücke zu zeigen.«
    »Zauberkunststücke? Da sind wir aber gespannt!«, rief Reimar freudig.
    Laura sammelte sich und richtete den Blick auf den goldenen zweiarmigen Leuchter, der vor dem Grausamen Ritter stand. Ihre Augen wurden ganz leer, während sie mit höchster Konzentration auf die Flamme der rechten Kerze starrte, um dieser ihren Willen aufzuzwingen: Gehorche mir, und sei mir zu Diensten! Um die Ritter über ihre telekinetischen Fähigkeiten hinwegzutäuschen und ihrer Darbietung einen magischen Anstrich zu geben, machte sie beschwörende Gesten mit den Händen – ähnlich denen, die sie bei einem Zauberkünstler im Fernsehen gesehen hatte. Dann schnippte Laura mit den Fingern – und tatsächlich: Die Flamme erlosch.
    Ein Raunen ging durch die Reihen, und überraschte »Ahs« und »Ohs« waren zu hören. In Syrin aber schien eine merkwürdige Wandlung vorgegangen zu sein. Den Bruchteil einer Sekunde kam es Laura so vor, als trage diese den Kopf einer riesigen Schlange! Erschrocken zuckte Laura zurück – aber da war das Schlangenhaupt bereits wieder verschwunden. Syrin war leichenblass. Nur ihre Augen erinnerten noch an die Boa in Morduks Hütte. Gleich dem Reptil schien Syrin

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