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Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Titel: Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Die schulterlangen Haare leuchteten blond. Die Begleiterin war einen Kopf kleiner und pummelig. Ihre Locken schimmerten rötlich.
    Ganz anders als der Junge vor ihnen bewegten die drei sich mit äußerster Vorsicht. Tief geduckt schlichen sie am äußersten Rand der Treppe, der im Schlagschatten der Burggebäude lag, hinunter in den Hof. Auch dort waren sie darauf bedacht, sich dicht bei den Mauern zu halten, wo ihre Schemen mit der Dunkelheit verschmolzen.
     
    Den Augen von Rebekka Taxus entgingen sie trotzdem nicht. Pinky stand hinter dem Fenster des Lehrerzimmers, das sich auf den Innenhof hin öffnete, und starrte hinunter auf die drei Ausreißer, die offensichtlich nicht ahnten, dass sie beobachtet wurden. Ein spöttisches Lächeln lag auf ihrem Gesicht, als sie sich an den Mann wandte, der direkt neben ihr stand. Für einen Moment hatte es den Anschein, als würde sich ein Dutzend kleiner Vipern um ihren Kopf ringeln. »Diesse törichten Bälger«, lispelte sie. »Ssie glauben wohl tatssächlich, unss übertölpeln zu können.«
    »Sieht ganz so aus!«, antwortete Dr. Quintus Schwartz. Sein kantiges Gesicht lag im Dunkeln. Die Augen darin leuchteten rot wie glühende Lava. »Zu dumm, dass sie uns unterschätzt haben. Sie haben ihre Rechnung ohne uns gemacht – und deshalb wird dieses Gör seinem Schicksal diesmal nicht entgehen. Sie hat noch immer nicht gemerkt, mit wem sie es zu tun hat. Mit einer Gegnerin, die weit mächtiger ist als sie! Laura hat ihre Meisterin gefunden, und der Sieg ist unser! Und nichts, Rebekka, nichts wird die Herrschaft des Ewigen Nichts jetzt noch abwenden können!«
    »Du hasst Recht!« Pinky Taxus trat ganz dicht an ihn heran
    und schmiegte sich eng an ihn. Ihr Gesicht war von Triumph gezeichnet. »Ssollen wir ihnen nicht folgen?«
    Quintus Schwartz schüttelte kaum merklich den Kopf. »Hast du die Worte der Großen Meisterin schon vergessen? Sie will den Moment, in dem sie mit Laura Leander abrechnet, ganz alleine auskosten. Und ehrlich gesagt…« Ein Seufzer entrang sich seiner Brust. »Du weißt doch: Sie ist so Furcht erregend in ihrer Wut, sodass ich nicht darauf erpicht bin, dabei zu sein!«
     
    Als Laura die Umrisse von Sturmwind aus der Dunkelheit vor sich auftauchen sah, wusste sie, dass alles gut werden würde. Nikodemus Dietrich hatte den Hengst an den verabredeten Treffpunkt gebracht, der auf halbem Weg zwischen seinem Hof und Burg Ravenstein gelegen war.
    Der Bauer lehnte am Gatter einer Viehweide und hielt die Zügel des gesattelten Schimmels in der Hand. Erschaute Laura einen Moment so verwundert an, als sei sie eine Fremde, bevor sich ein Grinsen aufsein Gesicht legte. »Meine Güte«, sagte er. »Ich hätte dich fast nicht erkannt. In diesen Klamotten könntest du glatt für einen Jungen durchgehen.«
    Laura wusste nicht, ob sie das als Kompliment auffassen sollte oder nicht. »Danke«, sagte sie mit leicht säuerlichem Grinsen und nahm die Sonnenbrille ab. »Philipp Boddin hat fast die gleiche Statur wie ich und war zum Glück bereit, mir zu helfen.«
    Es hatte sie einige Überwindung gekostet, Philipp um Hilfe zu bitten. Mr. Cool war tief gekränkt gewesen über die Vorwürfe, die Laura ihm an den Kopf geworfen hatte. Dass er gemeinsame Sache mit den Dunklen gemacht und sie in eine gemeine Falle gelockt hätte! Mit klopfendem Herzen hatte sie ihn in seinem Zimmer aufgesucht und sich für ihr unmögliches Verhalten entschuldigt. Er hatte die Entschuldigung zwar angenommen, aber gleichzeitig dämmerte Laura, dass sie sein Vertrauen verloren hatte, eine Einsicht, die ihr einen Stich ins Herz versetzt hatte.
    Dennoch hatte Philipp ihr bereitwillig seine Klamotten zur Verfügung gestellt, damit sie die Dunklen hinters Licht führen konnte.
    Laura setzte die Strickmütze ab. Sie hatte ihr langes Haar zu einem Knoten binden müssen, um es darunter verstecken zu können. Erleichtert trat sie dicht an den Schimmel heran und schlang die Arme um seinen Hals. »Bist du bereit, mein Alter?«
    Sturmwind wieherte.
    »Ich habe ihn ordentlich gefüttert und getränkt«, erklärte Nikodemus, »er müsste problemlos bis morgen früh durchhalten. In den Satteltaschen findest du Proviant – für dich und für ihn.« Er senkte die Stimme. »Hast du die Teile dabei?«
    Das Mädchen deutete auf den Rucksack. »Sie sind da drin, und alles, was ich sonst noch brauche.«
    »Dann kann ich dir nur noch viel Glück wünschen.« Der Bauer umarmte Laura und strubbelte ihr dann mit seiner

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