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Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Titel: Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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magst. Du kannst es nicht sehen, und dennoch bestimmt es dein Leben. Doch erst, wenn du es erkennst, verhilft es dir zum wahren Glück.‹ Was mag das wohl sein, Laura?«
    Welch seltsames Rätsel!
    Ratlos starrte das Mädchen vor sich hin. Was sollte das alles nur bedeuten? Dann wiederholte es die Frage für sich in Gedanken: ›Es kann dir zum größten Feind werden – oder zum besten Freund. Du kannst ihm niemals entfliehen, wohin du auch gehen magst. Du kannst es nicht sehen, und dennoch bestimmt es dein Leben. Doch erst, wenn du es erkennst, verhilft es dir zum wahren Glück. ‹ – Was, in aller Welt, konnte damit nur gemeint sein?
    Laura grübelte und grübelte, aber es war wie verhext: Es wollte ihr einfach nichts einfallen, was auf diese Frage gepasst hätte.
    »Warum antwortest du denn nicht, Laura?«, meldete sich die Sphinx mit der einschmeichelnden Stimme zu Wort. »Deine Zeit ist gleich um – oder willst du aufgeben?«
    »Nein, nein – natürlich nicht!«, rief Laura schnell und dachte angestrengt nach. Doch ihr Kopf war so leer wie eine gelöschte Festplatte. Nicht eine vernünftige Antwort kam ihr in den Sinn. Zu allem Überfluss schwebten die Lichtkugeln, die um den Obelisken gekreist waren, nun auch noch auf sie zu und schwirrten um ihren Kopf.
    Als ob es im Moment nichts Wichtigeres gäbe!
    »Laura, antworte, sonst werde ich dich zerreißen!«, mahnte die Sphinx.
    Außer dir zählt nichts, kam es Laura unvermittelt in den Sinn. Sie schüttelte sich. Wie kam sie bloß auf diesen dummen Gedanken? Ausgerechnet jetzt? Und warum ließen diese Lichterscheinungen nicht von ihr ab?
    »Deine Zeit ist um!«, verkündete die Sphinx.
    Die edlen Züge der Kriegerin verzerrten sich im Zorn. Sie riss den Mund ganz weit auf – und noch im gleichen Moment verformten sich ihre Zähne zu einem Furcht erregenden Raubtiergebiss. Die Zunge schnellte aus dem Maul, verwandelte sich in eine glitschige Schlange und züngelte bereits vor Laura – als plötzlich ein Stimmchen in Lauras Rücken krähte:
    »Nein, nein!«, schrie es, »ich will die Frage beantworten, ich!« Und schon hüpfte Malhiermalda vor der Silbernen Sphinx auf und ab, hin und her.
    Die Schlangenzunge glitt zurück in das Maul, und wieder lächelte die Sphinx. »Nun denn, du Wicht«, sagte sie, »wenn es dich drängt, vor deiner Schicksalsgenossin in den Tod zu gehen, dann sei es dir gewährt. Willst du die Frage noch einmal hören?«
    »Nein, nein«, krähte der Platzwechsler und sprang hin und zurück. »Nicht nötig, schließlich ist sie ja so was von leicht! Obwohl…« Er hielt für einen Augenblick inne. »Wenn Ihr sie vielleicht doch noch mal wiederholen könntet? Nur zur Sicherheit, meine ich.«
    Da ging Laura auf, was Malhiermalda mit seiner wahnwitzigen Aktion bezweckte: Er wollte ihr Zeit zum Nachdenken verschaffen! Er setzte sein Leben aufs Spiel, nur damit sie die Orakelfrage vielleicht doch noch lösen konnte!
    Überlege, Laura!, hämmerte es ihr durch den Kopf, während die Sphinx ihre Frage wiederholte. Streng dich an! Doch alles was ihr einfiel, war: Du selbst bist das Wichtigste.
    Was für ein Blödsinn! Wie kam sie bloß auf diesen grässlichen Gedanken, der nur von einem Egoisten stammen konnte?
    Wie wild fuchtelte sie mit den Händen vor ihrem Gesicht herum, um die tanzenden Lichter zu vertreiben, die nicht von ihr ablassen wollten. Doch es gelang ihr einfach nicht.
    »Nun, du Wicht«, hörte sie die Stimme der Silbernen Sphinx. »Wie lautet die Antwort?«
    »Oh, oh! Übel, übel!«, sagte Malhiermalda nur und verharrte zitternd an Ort und Stelle. »Die Antwort… Natürlich… die Antwort, die lautet… nun, ja… die lautet:… Das Licht! Ja, genau: das Licht!«
    »Das Licht?«, wiederholte die Sphinx. Dann lächelte sie wieder. »Nun, du Wicht, das ist gar nicht mal so schlecht – aber leider falsch!« Damit schoss die Zunge aus ihrem Maul und schlang sich um den Platzwechsler. Nur einen Herzschlag später war Malhiermalda im Schlund des Untiers verschwunden.
    Oh, nein!
    Laura schloss die Augen.
    Du selbst bist… diese Worte drifteten schon wieder durch ihre Gedanken – und mit einem Mal erschloss sich ihr alles! Sie verstand, warum Bertrun das Zeichen des Labyrinths ausgewählt hatte – weil das Labyrinth den Weg zum Selbst bezeichnete! Auch die Sätze der Mutter an jenem Nachmittag ergaben plötzlich einen ganz anderen Sinn: »Die Aufgabe, das bist du selbst. Nur wenn du sie annimmst, kannst du du selbst werden!« Da

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