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Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Titel: Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Aussicht auf Alariks Unterstützung ließ Laura Hoffnung schöpfen.
    »Nun, daran habe ich natürlich auch schon gedacht«, erwiderte Elysion. »Deshalb habe ich die Nebelflößer gebeten, Laura bis zu den Tosenden Wassern zu bringen. Von dort aus ist es nur ein Tagesritt bis zum Fatumgebirge. Das verwunschene Tal mit dem kleinen See wird sie dann leicht selber finden. Und vielleicht trifft sie unterwegs auch jemanden, der den Weg dorthin kennt!«
    Plötzlich fiel Alarik etwas ein. »Trotzdem möchte ich Laura gerne Gesellschaft leisten«, sagte er rasch. »Damit sie es einfacher hat.«
    »Ja, bitte!«, meldete das Mädchen sich zu Wort. »Bitte erlaubt Alarik, mich zu begleiten.«
    Der Hüter des Lichts bedachte sie mit einem musternden Blick. Dann wandte er sich wieder dem Knappen zu. »Es ist nicht ganz ungefährlich, sich den Nebelflößern anzuvertrauen.«
    »Ich weiß«, antwortete Alarik unbeirrt. »Ein Grund mehr, Laura nicht allein ziehen zu lassen!«
    Schmatzfraß ließ einen fiependen Laut hören, als wolle er sich der Bitte seines Herrn anschließen.
    Noch schien der Hüter des Lichts unentschlossen, dann aber nickte er. »Gut, so sei es! Die Nebelflößer erwarten euch am Oberlauf des Donnerflusses, wo er eine große Schleife um das Rollende Steinmeer macht. Du weißt, wie du dort hinkommst?«
    »Natürlich, Herr!«
    Dann wandte Elysion sich an Laura. »Die Aufgabe, die dir bevorsteht, ist weit schwerer als alle, die du jemals bewältigen musstest. Und dennoch: Vertraue auf die Kraft des Lichts und auf dich selbst, dann wird es dir auch diesmal gelingen.«
    Kaum eine Viertelstunde später waren Laura und Alarik bereit zum Aufbruch. Sturmwind und das Steppenpony waren gefüttert und getränkt; Satteltaschen und Wasserschläuche barsten fast vor Vorräten. Auch die Taschen von Philipps Jacke, die Laura immer noch trug, füllte sie mit Proviant. Dann verabschiedeten sich die beiden von Elysion und seiner Gefolgschaft, saßen auf und ritten davon.
    Der Hüter des Lichts sah ihnen lange nach, und seinem Mienenspiel war anzusehen, dass ihn Furcht Erregendes bewegte.
    Bald schon hatten die Reiter die Hügel überquert, die das Tal der Zeiten säumten, und das Ufer des Rollenden Steinmeeres erreicht. Am Horizont schimmerte Buschwerk auf, und in der Ferne war ein Rauschen zu vernehmen.
    Laura richtete sich im Sattel auf. »Ist das dort hinten der Donnerfluss?«
    »Ja.« Alarik lächelte. »Ich hab dir doch gesagt, dass es nicht weit bis zum Treffpunkt ist.«
    Für eine Weile ritten sie schweigend nebeneinander her. Laura ließ den Blick immer wieder über die öde Landschaft schweifen, die sich westlich von ihnen erstreckte. Die Steine, die sie bedeckten, schienen stetig auf und ab zu wogen, sodass der Eindruck entstand, als würden steinerne graue Wellen über die Ebene hinwegrollen.
    Eigenartig!
    Aber war nicht alles in Aventerra eigenartig? Zumindest nach menschlichen Maßstäben?
    Laura wandte sich wieder zu dem Knappen an ihrer rechten Seite. »Bist du diesen Nebelflößern jemals begegnet?«
    »Natürlich. Schließlich bin ich in dieser Welt hier zu Hause!«
    Laura musste lächeln über Alariks empörtes Gesicht. »Wer oder was sind das denn, diese Nebelflößer?«
    »Sie gehören zu den geheimnisvollsten Geschöpfen von ganz Aventerra. Sie bewegen sich zwischen Traum und Tag dahin.« Der Junge schien es zu genießen, dass er mehr wusste als Laura. »Du hast doch bestimmt schon die flüchtigen Schatten bemerkt, die häufig während der Dämmerung wie Nebelschlieren über die Flüsse und Seen streichen?«
    »Natürlich!« Laura erwiderte sein Lächeln. »Aber dafür gibt es doch eine ganz einfache Erklärung, wie Lukas…«
    »Ich weiß«, fiel Alarik ihr ins Wort. »Dein Bruder kann eben nicht hinter die Oberfläche der Dinge blicken, und deshalb behilft er sich mit diesen vermeintlichen Erklärungen. Sonst würde er wissen, dass sich im geheimnisvollen Zwielicht hinter den Dunstschleiern das Reich der Nebelflößer verbirgt. Sie kennen als Einzige die uralten Wasserpfade, die von den Wassergeistern angelegt worden sind, und können mit ihren Flößen in kürzester Zeit große Entfernungen zurücklegen. Insbesondere natürlich auf einem derart reißenden Strom wie dem Donnerfluss. Deshalb hat Elysion sie ja auch um Hilfe gebeten.«
    »Und? Wie sehen sie denn aus?«
    »Warte es doch ab, Laura«, sagte der Junge. »Du wirst sie schon bald treffen.« Damit gab er dem Braunen die Sporen und sprengte davon.

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