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Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Titel: Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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nicht stimmt?«
    Darauf wusste Laura nichts zu erwidern.
    »Wir sollten lieber auf Nummer sicher gehen«, fuhr der Junge fort. »Die paar Minuten der Ruhe wird Malhiermalda schon überstehen.«
    Am Rande des Dschungels, der sich auf der Hochebene vor ihnen ausdehnte, hielten sie an. Ringsum am Horizont reckten sich die schroffen Gipfel des Fatumgebirges dem Himmel entgegen. Elysion hatte Recht behalten. Sie waren noch keinen ganzen Tag unterwegs, und ihr Ziel lag dennoch fast greifbar nahe. Irgendwo in dem Dschungel vor ihnen musste sich das Tal mit dem kleinen See verbergen, der das Geheimnis des Lebens kannte. Und die Furcht erregende Sphinx, die den Eingang des Tales bewachte.
    Lauras Vorschlag, ein Feuer zu machen und Tee zu kochen, lehnte Alarik ab. »Das würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Es wird bald dunkel, und deshalb habe ich auch nur von einer kurzen Rast gesprochen.« Er holte einige Duftäpfel und Königsfrüchte aus der Satteltasche. »Erst wenn wir an der Silbernen Sphinx vorbei sind, haben wir Zeit, uns länger auszuruhen.«
    »Das schafft ihr nie, das schafft ihr nie!«, krähte der Platzwechsler, den Alarik an dem Baum hinter sich festgebunden hatte. »Weil es nämlich noch keiner geschafft hat.«
    Der Junge warf ihm einen grimmigen Blick zu. »Du wirst schon sehen! Und jetzt sei endlich still – oder soll ich dich auch noch knebeln?«
    »Oh, oh! Übel, übel!« Das Ballongesicht wurde blassblau. »Alles, nur das nicht!«
    Alarik setzte sich in den Schatten einer großen Palme und biss in einen Duftapfel. Auch Schmatzfraß, der auf den niedrigsten Ast geswuupt war, kaute laut schmatzend auf einem Apfel herum.
    Laura setzte sich neben den Jungen und ließ sich eine Königsfrucht schmecken.
    »Oh, oh – wie das duftet«, seufzte Malhiermalda hinter ihnen.
    Das Mädchen drehte sich um und sah, dass der Wicht voller Gier auf die Königsfrucht starrte. »Wollen wir ihm nicht eine abgeben?«, fragte es Alarik.
    »Später – sonst müssten wir ihn ja wieder losbinden.«
    Schweigend kauten die beiden vor sich hin. »Was ich dich schon die ganze Zeit fragen wollte…«, sagte Laura schließlich.
    »Ja?«
    »Als du den Nebelflößer nach dem Fahrpreis gefragt hast – was hatte seine seltsame Antwort denn zu bedeuten?«
    »Oh, oh«, flüsterte Malhiermalda beklommen.
    Sturmwind scharrte unruhig mit den Hufen.
    »Ach«, sagte Alarik beiläufig. »Das ist nicht weiter wichtig.«
    »Oh, oh.« Der Platzwechsler wurde lauter.
    Sturmwind schnaubte.
    »Dann kannst du es mir ja auch verraten, oder?«
    »Ach, es ist nur…«, hob der Junge bedächtig an. »Man… Man sagt…«
    »Ja?«
    »Man sagt, wer sich den Nebelflößern anvertraut, stirbt vor der Zeit.«
    Lauras Augen wurden groß vor Entsetzen. »Was?«
    »Ja. Weil sie sich zwischen Tag und Traum dahinbewegen, wo die Zeit viel schneller verrinnt als anderswo.«
    »Aber das ist ja…«, sagte Laura mit offenem Mund.
    »… nichts weiter als ein törichter Aberglaube«, erklärte Alarik. »Ganz bestimmt sogar.«
    »Oh, oh!«, kreischte Malhiermalda wie von Sinnen.
    Sturmwind stieg auf die Hinterbeine und wieherte aufgeregt.
    Noch im gleichen Moment vernahm Laura das Rauschen, das sich rasend schnell näherte. Sie hob den Blick zum Himmel – und sah den Drachen, der mit wildem Flügelschlag direkt auf sie zuhielt.
    Der Junge neben ihr sprang auf und starrte ebenfalls auf das Untier. Er wusste sofort, dass Gurgulius es auf Laura abgesehen hatte und nicht auf ihn.
    Natürlich!
    Nur Laura konnte erreichen, dass Hellenglanz wieder zu einer mächtigen Waffe des Lichts wurde – und genau das wollte Borboron verhindern!
    Laura stand wie erstarrt. Der Drache war nun schon so weit heran, dass beide Köpfe deutlich zu erkennen waren. Und auch die mächtigen Reißzähne, die in den weit geöffneten Mäulern aufblitzten.
    Die Worte des kleinen Traumspinners kamen dem Knappen in den Sinn. »Gurgulius ist blind, erkennt seine Beute aber unfehlbar am Geruch!«, hatte er ihm zugeflüstert. Und plötzlich wusste Alarik, was er tun musste. »Deine Jacke, Laura!«, schrie er das Mädchen an.
    »Meine… Ähm… Aber wieso denn?«
    »Gib schon her!« Alarik schien wie von Sinnen. »Mach schon! Schnell!«
    In seiner Hast packte er selber zu, zog dem Mädchen die Jacke vom Leib und warf sie sich über die Schulter. Dann stürmte er dem Monstrum entgegen. »Hier bin ich!«, schrie er. »Hier! Hier! Hier!«
    Nur Augenblicke später stieß Gurgulius auf Alarik hinab, packte ihn

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