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Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Titel: Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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die Große Meisterin an Quintus Schwartz und Pinky Taxus, die im Schatten neben der Mauer standen und sie beklommen beobachteten. »Habt ihr alles genauso gemacht, wie ich es euch befohlen habe?«
    »Aber natürlich, Herrin.« Der Lehrer verbeugte sich tief.
    »Und was ist mit dir?«, herrschte sie Rebekka Taxus an. »Hast du meine Anweisungen ebenfalls ausgeführt?«
    »Sselbsstversständlich!«, antwortete Pinky rasch und verbeugte sich nun auch. In ihrem Inneren aber brodelte es. Was bildet sich diese Hexe bloß ein, dass sie glaubt, uns ständig Befehle erteilen zu können?, dachte Rebekka, der schon bei dem Gedanken an ihren ekelhaften Auftrag der Mageninhalt erneut hochkam. Die pechartige Masse, die sie aus dem letzten Winkel des tiefsten Burgkellers hatte holen müssen, hatte so entsetzlich gestunken, dass der Lehrerin hundeübel geworden war.
    Einfach widerlich!
    Aber nicht genug damit: Sie hatte auch noch den Bauch der Stoffpuppe damit füllen müssen, bis der fast geplatzt war. Aber gut! Wenn die Große Meisterin das so wollte, sollte sie ihren Willen haben! Widerspruch war ohnehin sinnlos, es sei denn, man war lebensmüde.
    Verstohlen schielte Rebekka zu der unheimlichen Frau, die gerade die liegenden Gestalten umkreiste und ein schwarzes Pulver auf den Boden rieseln ließ. Fragend blickte Pinky ihren Kollegen an, doch Schwartz zuckte nur ratlos mit den Schultern.
    Nachdem die Große Meisterin die rätselhafte Prozedur beendet hatte, wandte sie sich erneut an die Lehrer. »Seid ihr bereit?«
    Die beiden nickten ergeben.
    Die Herrin wandte sich um, legte den Kopf in den Nacken und reckte die Krallenhände empor.
    Quintus und Pinky folgten ihrem Beispiel.
    Nach einigen Momenten des Schweigens glühten die Reptilienaugen der Großen Meisterin auf wie Schwefel. Sie bewegte die Lippen. »Ashtarar!« Ihre Stimme klang so schaurig, dass selbst die haarigen Spinnen, die in dem gruftartigen Gewölbe ihre Netze spannten, die Flucht ergriffen. »Ashtarar! Ashtarar!«
    Zischend entzündete sich das Pulver auf dem Boden. Flammen schössen empor und formten einen hell lodernden Ring aus Feuer, der fast bis zur Decke reichte.
    Unwillkürlich wichen die Lehrer zurück. Die Hände immer noch erhoben, lauschten sie dem monontonen Gesang, den die Große Meisterin nun anstimmte. Er währte kaum eine Minute. Im gleichen Moment, in dem er abbrach, erstarben auch die Flammen.
    Einen Moment konnte Rebekka Taxus nichts mehr sehen, bis sich ihre Augen wieder an das Zwielicht gewöhnt hatten. Allerdings mussten sie ihr einen Streich spielen, denn ihr war, als bewegten die Knochenhände und -füße in den Rüstungen sich. Auch in die Puppe mit dem prall gefüllten Bauch schien Leben gekommen zu sein.
    Eine Halluzination, weiter nichts!
    Aber dann bemerkte Pinky Taxus, dass ihr Blick sie nicht getrogen hatte – und ein entsetzter Aufschrei entfloh ihrem weit geöffneten Mund.
     
    Laura und Lukas begleiteten Rika Reval bis zu ihrem Auto, das sie auf dem Gästeparkplatz vor der Burg abgestellt hatte.
    Bevor die Archäologin die Tür des Geländewagens – es war ein nagelneuer Landrover – öffnete, überreichte sie Laura ihre Visitenkarte. »Prof. Dr. Rika Reval« war darauf zu lesen. Außerdem zwei Telefonnummern, die des Festanschlusses in ihrem Büro und die des Handys. »Nur für den Fall, dass ihr zufällig auf die Dokumente von Muhme Martha stoßen solltet«, sagte sie. Zum Abschied schüttelte sie den Geschwistern die Hände. »Tut mir aufrichtig Leid, was mit euren Eltern passiert ist. Und noch etwas: Wenn ihr Lust haben solltet, meinem Team und mir bei den Ausgrabungen mal über die Schulter zu schauen, könnt ihr jederzeit vorbeikommen!«
    »Cool.« Laura strahlte, und auch Lukas schien sich riesig zu freuen. »Das werden wir sicherlich tun. Ganz bestimmt sogar.«
    »Würde mich freuen.« Rika blinzelte ihnen freundlich durch ihre Hornbrille zu. »Ihr findet uns ganz in der Nähe der Burgruine. Na dann bis bald.«
    Die junge Frau wollte sich gerade hinter das Lenkrad schwingen, als Lukas sie noch einmal ansprach: »Sie haben diese Schwertspitze nicht rein zufällig dabei? Ich würde mir nämlich gerne mal ansehen, wie so was aussieht.«
    Frau Reval schüttelte den Kopf. »Das Fundstück befindet sich gerade im Labor und wird eingehend untersucht. Ich könnte dir höchstens ein Foto zeigen, wenn dir das reicht?«
    »Ja – klaromaro!«
    Schmunzelnd kramte Rika in den Taschen ihres Parkas herum, holte den Ausdruck eines

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