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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Borboron Erfolg haben sollte, benötigt er immer noch unsere Hilfe, um Waffen aus dem Eisen schmieden zu lassen. In diesem Falle wird genau das geschehen, was du befürchtest: Er wird uns reichen Lohn versprechen – und nicht im Traum daran denken, sein Versprechen zu halten. Aber darauf sind wir bestens vorbereitet, Vetter – und so wird Borboron eine große Überraschung erleben, wenn wir in den Besitz von Sterneneisen gelangen sollten!«
     
    A ls Lukas die Wohnzimmertür aufriss, fuhr seine Stiefmutter erschrocken herum und starrte ihn an. »Lukas!«, hauchte sie – und warf das Buch in den Kamin.
    Es fing augenblicklich Feuer.
    »Nein!«, schrie der Junge auf und stürzte zur Feuerstelle.
    Er hatte sie fast schon erreicht, als Maximilian Longolius ihn abfing. »Aber, aber«, tadelte er. »Was soll denn das?«
    »Lass mich!« Der Junge versuchte sich loszureißen, doch der Mann hielt ihn eisern fest, sodass Lukas ohnmächtig mit ansehen musste, wie das alte Papier ein Raub der Flammen wurde. Tränen traten in seine Augen. »Das werdet ihr noch bereuen, das schwöre ich euch!«
    Sayelle gab vor, gar nichts zu verstehen. »Wovon sprichst du, Lukas?«
    »Jetzt tu doch nicht so!«, fuhr er die Stiefmutter an, um deren geschminkte Lippen ein süffisantes Lächeln spielte. »Du weißt ganz genau, was ich meine!« Er deutete auf die verkohlten Reste des Buches. »Ihr habt es aus Papas Arbeitszimmer in Ravenstein gestohlen. In der Mittsommernacht!«
    »Unsinn!« Die Stiefmutter schaute ihn tadelnd an. »Warum sollten wir? Außerdem wäre das gar nicht möglich gewesen. An dem Tag waren wir doch in Japan unterwegs, nicht wahr, Max?«
    Longolius nickte nur.
    »Wart ihr nicht!«, schrie Lukas. »Und dafür gibt es Zeugen.«
    Sayelle schüttelte den Kopf. »Also ehrlich, Lukas. Langsam mach ich mir Sorgen um deinen Geisteszustand. Der Umgang mit diesem alten Zausel von Professor scheint dir gar nicht zu bekommen. Es wird wohl besser sein, wenn wir dich endlich dort abmelden, nicht wahr?«
    »Das könnte dir so passen!«, zischte Lukas voller Wut.
    »Hey, hey!« Sayelle verengte den Blick. »Ich bin immer noch deine Erziehungsberechtigte – vergiss das nicht, Bürschchen!«
    »Sei nicht so streng zu ihm!«, meldete Longolius sich zu Wort. »Lukas ist im Moment sicher ganz durcheinander. Das Verschwinden seiner Schwester macht ihm bestimmt schwer zu schaffen – und deshalb darfst du nicht alles auf die Goldwaage legen, was er sagt.«
    »Halten Sie sich da raus!«, giftete Lukas den Mann mit der Gelfrisur an. »Erklären Sie mir lieber, warum Sie alle diese Bücher aufgekauft haben?«
    »Diese Bücher? Welche Bücher denn?« Longolius klang überrascht.
    »Die von Heinrich Freudenpert!«
    Mr. L warf Sayelle einen Blick zu. »Weißt du, wovon er spricht?«
    Mit schmalem Lächeln schüttelte die Frau den Kopf.
    »Also wirklich.« Longolius gab sich nun keinerlei Mühe mehr, seinen Spott zu verbergen. »Wie ich schon gesagt habe: Der Junge ist ganz durcheinander. Aber wir wollen ihm das nicht verübeln. Er kann schließlich nichts dafür!«
     
    K aum war die Kerkertüre hinter Venik und Laura ins Schloss gefallen, nahm der Magier wieder seine ursprüngliche Gestalt an. »Hätte mein Vater vor seinem Tod bloß genügend Zeit gefunden, mich eingehend in der Kunst der Verwandlungsmagie zu unterrichten«, jammerte er zerknirscht.
    Laura antwortete nicht. Sie wanderte in der kleinen Zelle auf und ab und rüttelte immer wieder an der Gittertür, die gleich mit zwei dicken Schlössern gesichert war.
    Sie wusste nicht, wie lange sie so hin und her gerannt war, als sie ein ersticktes Schluchzen hörte. Es kam von der Pritsche, auf der sich Venik ausgestreckt hatte.
    Sie trat zu ihm. »Was hast du denn?«
    »Es kann nicht mehr lange dauern«, jammerte er. »Todesurteile werden für gewöhnlich im Morgengrauen vollstreckt.«
    »Unsinn! Glaubst du denn nicht, dass wir hier lebend rauskommen?«
    »Wie denn?«, schniefte Venik.
    Laura blieb stumm. Natürlich hatte sie längst über eine mögliche Flucht nachgedacht. Doch sosehr sie sich auch den Kopf zermartert hatte, es war ihr nicht eingefallen, wie sie aus dem Verlies entkommen könnten.
    Da sprang Venik auf und starrte Laura an, als wäre sie ein Mondkalb. »Moment mal«, hauchte er.
    »Was ist denn los? Was hast du denn so plötzlich?«
    Doch Venik raunte nur: »Natürlich! Genauso müsste es gehen!« Er eilte zu dem Gitter, vor dem der Kerkerwärter an einem Tischchen saß und sich

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