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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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»Schafft sie mir aus den Augen!«
     
    Dunkle Wolken ballten sich über der Hochebene zusammen, auf der ein eisiger Wind toste. Der See, der sich über weite Teile des Plateaus erstreckte, schien dennoch in hellen Flammen zu stehen. Immer wieder loderten Feuerzungen aus seiner Tiefe empor und schössen in den Nachthimmel. Den Anführer der Sklavenjäger kümmerte das nicht. Ihn trieb etwas ganz anderes um. Deshalb hatte er den Nebelflößer, der seit Urzeiten den Fährdienst auf dem See versah, gebeten, ihn zu Beolor zu bringen.
    Endlich hatte das seltsame Floß, das wie ein Dunstschleier zwischen den Flammen dahinglitt, das Ufer erreicht. Ohne den Flößer auch nur eines Blickes zu würdigen, sprang der Wolfsköpfige an Land, schnürte den Pelz, den er über seine Lederkleidung geworfen hatte, enger um den Leib und eilte auf den nahen Vulkankegel zu, der die Schmiedehöhle barg.
    Wie immer wartete Beolor auch dieses Mal bereits vor dem Eingang seiner Höhle. Die Sprache der Nebelflößer, die sich ohne Worte, nur mit Hilfe ihrer Gedanken, zu verständigen pflegten, war ihm bestens vertraut. Daher wusste der Anführer der Dunkelalben stets, wer auf dem Weg zu ihm war, noch ehe er die Umrisse des Nebelfloßes gewahrte. Die Kälte konnte Beolor offenbar nichts anhaben, denn unter der ledernen Schmiedeschürze trug er nichts weiter als einen einfachen Leinenkittel, der im Laufe der Jahre eher die Farbe von Ruß angenommen hatte.
    Kroloff hechelte über den leicht ansteigenden Pfad zur Schmiedehöhle und streckte dem hünenhaften Dunkelalben wortlos die pelzige Hand entgegen. Dessen Händedruck war so kräftig, wie es vom besten Schmied von ganz Aventerra nur zu erwarten war.
    »Kroloff, mein Vetter«, grüßte er mit kehliger Stimme. »Was führt dich zu mir?«
    »Ich will nicht lange drum herumreden.« Kroloffs Stimme ähnelte einem bösen Knurren. »Ich weiß, dass du ebenso wie wir schon lange in Borborons Diensten stehst, und deshalb bin ich gekommen, um dich vor ihm zu warnen.«
    Er berichtete seinem Vetter, was im Leuchtenden Tal vorgefallen war und wie sehr es seine Männer und ihn erbost hatte, dass man ihnen nicht nur den versprochenen Lohn schuldig geblieben war, sondern sie auch noch sehr geringschätzig behandelt hatte. »Borboron und seine Schergen gebärden sich immer schlimmer. Sie führen sich auf, als gäbe es niemanden außer ihnen. Wie ich bei meiner Rückkehr in unser Dorf erfahren habe, warst du es, der ihn auf den Gedanken gebracht hat, ins Leuchtende Tal einzufallen. Was immer auch der Grund dafür gewesen sein mag, Beolor, sei auf der Hut: Borboron ist nicht mehr zu trauen. Er wird auch dich betrügen.«
    Der Herr der Dunkelalben musterte den Besucher forschend. Das dichte Zottelhaar verbarg jede Regung seines Gesichtes. Nur das Aufblitzen der Augen verriet, dass Kroloffs Worte ihn berührten. »Ich danke dir für den Rat, Vetter«, sagte er, während er dem Wolfsköpfigen besänftigend eine Pranke auf die Schulter legte. »Aber sei unbesorgt! Ich habe längst bemerkt, dass der Schwarze Fürst sich in der letzten Zeit sehr verändert hat. Borboron scheint es kaum noch erwarten zu können, Elysion und die Krieger des Lichts endlich zu besiegen, und diese Gier nach Macht lässt ihn jedes Maß und jede Rücksicht vergessen. Aus diesem Grunde habe ich ihn ja auf das Leuchtende Tal aufmerksam gemacht.«
    »Aber…« Kroloff ließ die Zunge aus dem Mundwinkel hängen. Seine gelben Wolfsaugen weiteten sich. »Ich verstehe nicht…«, hechelte er.
    »Einer meiner Männer hat dort zufällig ein Labyrinth von schmalen Gängen entdeckt, die bis tief in den Berg führen – bis in die Nähe der Erzlager, die den Drachen gehören.«
    Die Augen des Wolfsköpfigen wurden noch größer. »Du meinst das Gestein, das von den Sternen geregnet ist?«, fragte er ungläubig.
    »Genau! Es ist ungemein kostbar – und dennoch würde ich es niemals wagen, mich daran zu vergreifen. Mit dem Roten Feuerdrachen ist nämlich nicht zu spaßen, und deshalb habe ich Borborons Aufmerksamkeit ja auch darauf gelenkt, verstehst du?« Beolor grinste listig.
    Kroloffs Unterkiefer klappte herunter. »Du glaubst, dass er trotz allem nicht davor zurückschrecken wird, das Erz zu schürfen?«
    »Du sagst es, Kroloff!« Die smaragdgrünen Augen funkelten belustigt. »Der Schwarze Fürst war mir überaus dankbar für den Hinweis. Dabei ist sein Unternehmen nicht nur lebensgefährlich, sondern auch fast aussichtslos. Doch selbst wenn

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