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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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deshalb sind Sie ihr heimlich nachgegangen?«
    »Natürlich. Du weißt doch, dass unseren Feinden alles zuzutrauen ist, und so bin ich Laura bis zu der Stelle gefolgt, wo Nikodemus Dietrich mit Sturmwind auf sie gewartet hat.«
    »Verstehe.« Der Junge rieb sich die Augen. »Und dass der Förster Sie beobachtet hat, haben Sie nicht bemerkt?«
    »Natürlich nicht.« Der alte Herr schüttelte die graue Löwenmähne. »Und dass Laura die Sonnenbrille und die Mütze zurückgelassen hat, ebenso wenig. Aber das war nicht mal mein größter Fehler.«
    »Ich weiß.«
    Der Direktor schmunzelte. »Hab ich mir fast schon gedacht, du Super-Kiu!«
    Gegen seine Gewohnheit wurde Lukas verlegen. »Sie haben vergessen, Lauras Verschwinden bei der Polizei anzuzeigen – was auch nur zu verständlich ist. Schließlich wussten Sie ja, wo sie sich befindet.«
    »Es war trotzdem unverzeihlich.« Morgenstern erhob sich und wanderte in seinem Büro auf und ab. »Als mir das bewusst wurde, war es allerdings schon zu spät. Denn im Gegensatz zu mir haben unsere Gegner nicht geschlafen und mein Versäumnis eiskalt zu ihrem Vorteil genutzt. Auch wenn Nikodemus mich letztendlich entlasten konnte, müssen wir nun mit den Folgen leben – leider!« Er deutete auf seinen Schreibtisch, auf dem sich ein gutes Dutzend Briefe stapelte.
    »Alles Abmeldungen?«, fragte Lukas beklommen.
    Der Direktor nickte betrübt. »Es werden sicherlich noch mehr werden, und deshalb sehe ich schwarz für die Zukunft von Ravenstein.«
    Der Professor schwieg, und auch der Junge brütete für eine Weile stumm vor sich hin. Es war so still im Büro, dass das fröhliche Vogelgezwitscher, das durch die Fenster drang, fast wie eine Belästigung klang.
    Nach einer Weile brach Lukas das Schweigen. »Warum haben Sie mich eigentlich an das Grab von Oma Lena geschickt?«
    Als würde er von der Erinnerung übermannt, nickte Morgenstern versonnen. »Weißt du«, sagte er schließlich, »deine Oma war eine sehr geheimnisvolle Frau. Sie hat nicht viel geredet, und schon gar nicht über die Zeit, bevor sie hierher gekommen ist und ihren späteren Mann kennen gelernt hat. Selbst Michael Luzius, der zwar kein Wächter, uns aber nahe verbunden war, hat sie kaum etwas über ihre Vergangenheit erzählt.«
    »Warum denn nicht?«, fragte Lukas neugierig.
    »Weil sie ihn nicht in Gefahr bringen wollte – jedenfalls hat sie ihm das auf die entsprechenden Fragen geantwortet. Eines Tages aber hat sie ihm anvertraut, dass sie im Besitz eines großen Geheimnisses sei. Und dass sie Sorge dafür getragen habe, dass derjenige, für den es bestimmt sei, davon auch erfahren werde – selbst nach ihrem Tod.«
    »Aber…« Der Junge sah den Professor aus großen Augen an. »Wieso glauben Sie, dass sie mich damit gemeint haben könnte?«
    »Weil sie ihrem Mann anvertraut hat, dass derjenige es an seinen besonderen Fertigkeiten erkennen würde, die ihn von anderen Menschen unterscheiden.«
    »Sie meinen diese Trugbilder, die ich in letzter Zeit sehe?«
    »Richtig, Lukas.« Morgenstern trat vor den Jungen hin und bedachte ihn mit einem ernsten Blick. »Auch dein Vater hat entsprechende Andeutungen gemacht. Obwohl er natürlich wusste, dass du nicht zum Kreis von uns Wächtern zählst, meinte er Hinweise zu haben, dass deine Oma dir außergewöhnliche Fähigkeiten vererbt hat. Deshalb habe ich dich zu ihrem Grab geschickt. Weil ich wusste, dass sie den Stein lange vor ihrem Tod in Auftrag gegeben und die Inschrift selbst bestimmt hat.«
    »Aber was es mit dieser geheimnisvollen Schrift auf sich hat, wissen Sie auch nicht?«
    »Nein, Lukas.« Der alte Mann sah sehr besorgt aus. »Ich habe dir alles erzählt, was ich weiß. Aber vielleicht hat ja dein Vater mehr über sie rausfinden können? Lass uns also darauf hoffen, dass Laura ihn tatsächlich befreien und mit ihm zu uns zurückkehren kann.«
     
    L aura war tagelang nicht ansprechbar. Sie verweigerte jede Nahrung und war kaum zum Trinken zu bewegen. Die meiste Zeit lag sie apathisch auf dem Lager im Schatten der großen Samteiche und starrte schweigend vor sich hin. Dass Riaanu, der ihr so wertvolle Dienste geleistet hatte, inzwischen mit den Sklavenjungen aufgebrochen war, um diese nach Hause zu geleiten, hatte sie nicht gemerkt. Und dass er Schmatzfraß mitgenommen hatte ebenso wenig. Lauras Gedanken kreisten um den toten Knappen.
    Dass Alarik dem Roten Feuerdrachen zum Opfer gefallen war, hatte ihr jeden Lebensmut genommen. Sie fühlte sich schuldig an

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