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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Schmieden von Hellenglanz ausreichen würde.
    »Das ist in der Tat nicht besonders viel«, erklärte auch der Dunkelalb mit gerunzelter Stirn. »Das Eisen reicht höchstens für einen einzigen Versuch. Wenn er fehlschlägt, wird das Schwert des Lichts dreigeteilt bleiben.«
    Laura wurde ganz schwindelig. Selbst Beolor unterliefen Fehler beim Schmieden, wie sie wiederholt beobachtet hatte, und dabei war er ein unbestrittener Meister seines Fachs. Der beste Schmied von ganz Aventerra, wie Braamir ihr wiederholt mit sichtlichem Stolz mitgeteilt hatte. Wenn selbst einem Könner wie ihm gelegentlich etwas misslang, wie sollte sie, eine blutige Anfängerin, Hellenglanz dann auf Anhieb zusammenschmieden können?
    Doch ihr blieb zum Üben kaum Zeit. Die Tage waren inzwischen deutlich kürzer geworden. Am Morgen hatte sie zudem Wildgänse entdeckt, die in der typischen Keilform über die Vulkangipfel am Rande der Ebene dahinzogen. Laura vermutete, dass das Herbstnachtsfest nur noch wenige Tage entfernt sein konnte.
    »Meister Beolor«, sprach sie den Schmied deshalb an. »Wann, glaubt Ihr denn, dass ich mich an das Schwert des Lichts wagen kann?«
    »Nun… Du hast nur einen Versuch und solltest nichts überstürzen.«
    »Ich weiß«, sagte Laura beklommen. »Aber die Zeit drängt, und deshalb dachte ich…?«
    »Wie du meinst. Dann lass uns morgen eine Probe mit einem gewöhnlichen Schwert machen. Sollte sie gelingen, übst du noch einige Tage, um an Sicherheit zu gewinnen, bevor du dir Hellenglanz vornimmst – einverstanden?«
    Laura strahlte übers ganze Gesicht. »Das ist ein guter Vorschlag, finde ich.«
    »Das wird sich noch herausstellen«, brummte Beolor so leise, dass Laura es nicht hören konnte. Lauter setzte er hinzu: »Jetzt aber Schluss für heute! Du solltest dich früh schlafen legen, damit du morgen ausgeruht bist.«
    Da wurde Laura bewusst, dass sie hundemüde war. Sie verabschiedete sich eilig und warf sich auf das Lager, das man ihr in einer kleinen Höhle bereitet hatte.
     
    L ukas schüttelte den Kopf. »Ich verstehe einfach nicht, dass ich da nicht früher drauf gekommen bin«, sagte er und zeigte auf die Kopie mit dem Spruch. »Wenn ich’s mir recht überlege, ist die Antwort doch kinderleicht, oder nicht?« Erwartungsvoll sah er Kaja und Philipp an, die neben ihm vor dem Drachenmuseum von Drachenthal standen. Kaja nahm ihm das Blatt aus der Hand und las:
     
    »Nimm eins, zwei, drei,
    dann ist’s dabei,
    obwohl stets zwei sind dann zu viel.
    Dem Stolz von Wales
    bestimmt gefällt’s,
    wenn wie Kolumbus kommst ans Ziel.«
     
    Naserümpfend schaute sie den Jungen an. »Oh, nö!«, sagte sie. »Tut mir Leid, aber ich raff das nicht.«
    »Nein?«
    »Nein!« Sie schaute zu Mr. Cool. »Du vielleicht?«
    Philipp stierte auf den Zettel und kratzte sich dann am Kopf. »Sorry«, sagte er schließlich. »Aber mir ist das auch zu hoch!«
    Lukas konnte es nicht fassen. Die Verzweiflung der letzten Wochen war von ihm abgefallen wie lästige Pfunde, sodass er wieder ganz der Alte war. »Dabei ist das doch so easy!« sagte er und begann zu dozieren. »Passt auf: Wenn wir die Wörter ›eins‹, ›zwei‹ und ›drei‹ nehmen – was ist allen gemeinsam?«
    »Es sind alles Zahlen«, schlug Kaja vor.
    Lukas zog eine Grimasse.
    »Sie haben alle vier Buchstaben«, vermutete Mr. Cool.
    »Schon besser!« Lukas lächelte. »Und weiter?«
    »Yo!«, sagte der Junge und kniff die Augen zusammen. »Und in allen drei Wörtern ist ein ›ei‹ enthalten.«
    »Exaktenau!« Lukas strahlte. »Das ist die Lösung. Von allen drei Wörtern bleibt ein ›ei‹ übrig, wenn man die zwei Buchstaben, die zu viel sind, wegnimmt.«
    »Oh, nö!« Kaja schnaufte empört. »Das ist ja pipieinfach!«
    »Sag ich doch.« Lukas knuffte sie. »Und da es sich beim ›Stolz von Wales‹ um einen Drachen handelt, kann nur ein Drachenei damit gemeint sein.«
    »Ja, logisch!«, erklärte das Mädchen. »Das hab ich doch gleich gesagt.«
    »Yo!«, kommentierte Mr. Cool. »Jetzt kapiere ich auch, warum du uns hier ins Drachenmuseum schleppst. Weil es hier –«
    » – eine weithin berühmte Sammlung von Dracheneiern gibt«, fiel Lukas ihm ins Wort. »Und ich bin fest davon überzeugt, dass Oma Lena in einem davon etwas versteckt hat.«
    Nur Minuten später standen die drei vor der Sammlung, die sich im ersten Stock des Museumsgebäudes befand. In einer großen Glasvitrine waren rund zwei Dutzend Dracheneier auf blauem Samt ausgebreitet. Auf der

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