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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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großen Flügeltore ankündigte. Schon stürmte ein Trupp gedrungener Steppenponys durch das Südtor. Beim Anblick der in schwarzes Leder gekleideten Reiter drückte Alienor sich an die Mauer. Die Gesichter der Männer mit den gelben Augen waren von schwarzen Zotteln bedeckt, und aus ihrem wild wuchernden Haar schauten pelzige Spitzohren hervor: die Wolfsköpfigen!
    Alienor zitterte.
    Sie hatte die Sklavenjäger noch nie gesehen. Wie eine Horde Schafe wurden zwei Dutzend aneinander gefesselte Jungen in den Hof getrieben. Kaum hatten sie unter der strengen Aufsicht des Anführers, der mit einer Lederpeitsche herumfuchtelte, Aufstellung genommen, da erschien Borboron. Er lächelte wohlgefällig.
    »Das habt ihr gut gemacht, du und deine Männer, Kroloff. Sie sind klein und kräftig und werden die ihnen zugedachte Aufgabe sicher gut erfüllen können.«
    »Nichts freut uns mehr, als Euch zufrieden zu stellen, Herr«, antwortete der Anführer mit hechelnder Stimme. »Diesmal war es nicht so einfach. Das Hochland von Karuun ist nur dünn besiedelt. Wir mussten viele Dörfer durchkämmen, bis wir diese Knaben beisammen hatten.«
    Der Schwarze Fürst verzog belustigt das Gesicht. »Wenn ihr so weitermacht, wird sich die Jagd dort bald nicht mehr lohnen. Aber die Karuuner haben kein besseres Schicksal verdient. Sie verstehen zwar tüchtig zu arbeiten, sind jedoch stur wie Vieh und unterstützen noch immer Elysion und seine Kreaturen des Lichts mit all ihren Kräften.«
    »Ganz recht, Herr«, hechelte Kroloff. »Wir haben diesen armseligen Dörflern gezeigt, wer in Aventerra regiert.« Er drehte sich zu seiner Meute um. »Nicht wahr, Männer?«
    Ein unheimliches Gelächter war die Antwort.
    Der Schwarze Fürst wartete, bis das bellende Lachen verstummt war. »Die Erwachsenen –«
    »Haben wir, wie üblich, im Sammellager abgeliefert«, kam der Anführer der Frage zuvor, bevor er in plötzlicher Sorge das Wolfsgesicht verzog. »Das war doch richtig, Herr? Wir sollten doch nur die Jungen hierher bringen?«
    »Ganz recht, Kroloff.« Der Tyrann klopfte ihm auf Schulter. »Doch bevor ihr euren Lohn in Empfang nehmt, möchte ich euch noch um etwas bitten.«
    Der Wolfsköpfige wusste genau, dass es sich keineswegs um eine Bitte handelte. Er deutete eine ungelenke Verbeugung an und warf Borboron einen schrägen Blick zu. »Nur zu, Herr.«
    Mit einer herablassenden Kopfbewegung deutete der Dunkle Herrscher auf die verschüchterten Sklaven. »Bringt diese Bälger zu ihrem Bestimmungsort! Meine Garde ist gerade auf dem Weg dorthin. Sie soll nicht länger als nötig auf so kräftige Helfer verzichten müssen.«
    »Wie Ihr wünscht, Herr.« Erneut dienerte Kroloff, obwohl seine Miene verriet, dass er von dem Vorschlag nicht begeistert war.
    Dem Schwarzen Fürsten entging der Unmut seines Gefolgsmannes nicht. »Es liegt ohnehin auf eurem Heimweg, und selbstverständlich sollt ihr für eure Mühe auch entlohnt werden.«
    Die Miene des Wolfsköpfigen, in dessen Augen eben noch unterdrückter Zorn gefunkelt hatte, entspannte sich. Seine Männer ließen ein zufriedenes Knurren hören.
    »Ich danke Euch!«, sagte Borboron. »Ihr werdet noch einen weiteren Jungen mitnehmen. Doch zuerst dürft ihr euch stärken. Der Fhurhur…« – Er deutete auf das Männchen im scharlachroten Kapuzenmantel, das sich abseits im Schatten der Mauer gehalten hatte – »… wird euch das Ziel genau beschreiben. Ihr habt nicht länger als eine Stunde, dann will ich euch wieder durchs Tor reiten sehen!«
    »Zu Befehl, Herr!«, antwortete Kroloff, bevor er seine Männer zum Eingang der Trutzburg geleitete. Alienor fiel auf, dass ihre Bewegungen an den federnden Trab von Wolfen erinnerten.
    Der Schwarzmagier wandte sich an den Schwarzen Fürsten. »Ich verstehe Euch nicht, Herr«, sagte das gelbgesichtige Männchen mit der Rabenstimme. »Warum habt Ihr diesen Hunden eine Entlohnung versprochen? Sie sind Eure Untergebenen und Euch zu absolutem Gehorsam verpflichtet.«
    »Natürlich!« Ein hintergründiges Lächeln spielte um Borborons Lippen. »Aber die Aussicht auf ein paar Silberstücke wird diese Narren dazu anhalten, sich zu beeilen und nicht einen der Sklaven entwischen zu lassen. Du weißt doch: Je mehr Helfer uns im Leuchtenden Tal zur Verfügung stehen, desto eher werden wir an unser Ziel gelangen.«
    »Gewiss, Herr, gewiss.«
    »Und was die Wolfsköpfigen betrifft: Aslan weiß bestens darüber Bescheid, welchen ›Lohn‹ er ihnen auszuzahlen hat.«
    Der

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