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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Wagen gehabt? Oder von dem Gespräch zwischen Dr. Schwartz und Pinky? Und warum hatte er in der Nacht geglaubt, den Roten Tod auf dem Alten Schindacker zu sehen?
    M erkwürdig, höchst merkwürdig, das alles!
    Das Klopfen an der Tür wurde jetzt so laut, dass es Lukas aus dem Grübeln riss. Er richtete sich auf, setzte die Brille auf die Nase und blickte zum Eingang. »Ja?«
    Das Wort war noch nicht verklungen, als Mr.. Cool die Tür aufriss und in sein Zimmer stürzte. »Schnell, Lukas«, rief er, und seine Augen waren groß wie Untertassen. »Schalt den Fernseher an! Du wirst nicht glauben, was du da siehst!«
     
    A ngeführt von Riaanu, der sich im Güldenland bestens auskannte, erreichten Laura und Venik gegen Abend Burg Gleißenhall. Sie thronte auf einer Erhebung inmitten fruchtbaren Landes und war mit ihren verschachtelten Gebäuden, spitzen Türmen und verspielten Zinnen, verwinkelten Erkern und Gauben weithin sichtbar. Laura fühlte sich an ein Schloss aus einem Märchenbuch erinnert.
    An einer Gabelung hielt Riaanu sein Zweihorn an und deutete auf den staubigen Fahrweg, der sich durch satte Wiesen und Felder zum Burgtor schlängelte, das nicht weiter als eine Meile entfernt war. »Folgt immer der Straße«, sagte er. »Dann könnt ihr euer Ziel nicht verfehlen.«
    Überrascht zog Laura die Stirne kraus. »Verlässt du uns schon?«
    »Ja.« Der junge Mann schielte unruhig zur Sonne, die immer tiefer sank. »Ich muss dringend weiter.«
    »Dann werden wir König Malik eben von dir grüßen«, schlug Venik vor.
    »Besser nicht.« Riaanus Blick wirkte plötzlich gehetzt. »An eurer Stelle würde ich mit keiner Silbe erwähnen, dass ihr meine Bekanntschaft gemacht habt, wenn ihr nicht auf Maliks Gastfreundschaft verzichten wollt.«
    Dem Mädchen und dem jungen Magier blieb kaum Zeit, sich bei ihrem kundigen Führer zu bedanken und sich von ihm zu verabschieden, denn Riaanu sprengte plötzlich auf seinem Zweihorn in südlicher Richtung davon. Als das Mädchen sich wenige Augenblicke später umdrehte, um ihm noch einmal zuzuwinken, war keine Spur mehr von ihm zu entdecken.

K apitel 13 Ein
schäbiger
Fernsehauftritt
    ayelle Leander-Rüchlin – wie immer tadellos frisiert – blickte direkt in die Kamera. Hinter ihrem Kopf war ein Porträt von Laura eingeblendet. Das Gesicht der Stiefmutter war blass und so gramverzehrt wie das einer Schmerzensmadonna.
    Wahrscheinlich alles nur Show, dachte Lukas, während er auf den Fernsehschirm starrte, über den die Achtzehn-Uhr-Nachrichten von »WWM-TV« flimmerten. Die Abkürzung stand für »WorldWideMedia-Television«, wie Lukas wusste, wurde von ihm aber nur »WorldWideManipulations-TV« genannt. Der Sender gehörte Max Longolius, und mit Sicherheit war es niemand anderer als Mister L gewesen, der Sayelle zu diesem Aufsehen erregenden Auftritt vor einem Millionen-Publikum verholfen hatte.
    N atürlich – wer denn sonst?
    Die Stiefmutter machte ihre Sache gut. Verdammt gut sogar, wie Lukas voller Anerkennung zugestehen musste. Mit der gequälten Miene und dem Mitleid erregenden Blick ihrer Augen – für den Tränenfilm hatte bestimmt ein Maskenbildner gesorgt! – musste sie auf unbedarfte Zuschauer wie die perfekte Inkarnation einer leidenden Mutter wirken.
    »Jeder, der mich kennt, weiß, wie sehr mir das Wohlbefinden meiner Kinder am Herzen liegt«, hauchte Sayelle mit dünner Stimme ins Mikro. Sie sah aus, als werde sie gleich in Tränen ausbrechen. »Und insbesondere natürlich das meiner Tochter Laura…« Lauras Foto wurde kurzzeitig bildschirmfüllend eingeblendet. »Denn Mutter und Tochter, das ist eine ganz besondere Beziehung, wie mir die Mütter unter den Fernsehzuschauern mit Sicherheit bestätigen werden. Deshalb bitte ich Sie alle, die Sie draußen vor den Fernsehapparaten sitzen und mir zusehen, ganz herzlich: Bitte helfen Sie mir, meine Laura wiederzufinden! Und helfen Sie auch meinem Sohn Lukas…«
    Lukas war so fassungslos, dass er keine Worte fand. Besonders als nun auch noch ein Porträtfoto von ihm gezeigt wurde.
    »… damit der verzweifelte Junge seine Schwester bald wieder in die Arme schließen kann. Denn sonst…« – Sayelle fing nun tatsächlich an zu weinen. Zwei dünne Tränchen verirrten sich auf ihre Wangen – »… sonst hat unser Leben doch gar keinen Sinn mehr.« Sie machte eine kurze Pause und räusperte sich, als müsse sie die Stimme wiederfinden. »Wer Laura gesehen hat oder uns einen sachdienlichen Hinweis auf ihren

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