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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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sondern schenkt uns die nötigen Kräfte, unserer Aufgabe gerecht zu werden. Deshalb ist dieser Ort so überaus wichtig für das Überleben unseres Volkes und damit auch für den Fortbestand von Aventerra.«
    »Wann hat Borboron Euch denn aus dem Leuchtenden Tal vertrieben?«, fragte Elysion.
    »Nun – außerhalb der Versammlungszeit halten sich dort stets nur wenige von uns auf, Herr.« Virpo schwebte auf Elysion zu. »Wir sind ja mit den Miesemotten, Zauderlingen und so weiter beschäftigt. Überall in Aventerra sammeln wir ihre Larven und Eier ein, damit diese üble Brut sich nicht über die Maßen ausbreitet. Vor einigen Wochen nun ist der Schwarze Fürst mit seiner Schwarzen Garde im Leuchtenden Tal aufgetaucht und hat die kleine Schar unserer Brüder, die sich dort aufhielt, gefangen genommen. Herr Yirpo aber…« – Er deutete auf den größeren der Gefährten auf der anderen Lehne -»… hat er mit einer Botschaft zu uns geschickt.«
    Der Hüter des Lichts sah den Flatterflügler an. »Was solltest du deinen Brüdern denn mitteilen?«
    »Dass sich keiner von uns je wieder im Leuchtenden Tal blicken lassen soll«, antwortete der und schwirrte aufgeregt auf und ab. »Und dass jeder, der sich diesem Befehl widersetzt, auf der Stelle getötet wird.«
    »Hört! Hört!« Auch Zirpo schien helle Empörung gepackt zu haben. »Dieser Finsterling, der elende!«, schimpfte er und fuchtelte mit den Ärmchen.
    Der Hüter des Lichts stützte das Kinn auf die Hand und blickte die Besucher nachdenklich an. »Wissen die Herren vielleicht, was den Schwarzen Fürsten zu dieser schändlichen Tat bewogen hat?«
    Wieder senkte Virpo resignierend den Kopf. »Nein. Und dieser widerliche Totschlagling hat bestimmt nicht die Absicht, uns das zu verraten.«
    Elysion starrte gedankenverloren vor sich hin, während die junge Heilerin Paravain forschend musterte. Doch der Anführer der Weißen Ritter zuckte nur ratlos mit den Schultern.
    »Wir bitten Euch, diesen Bösetuling wieder aus dem Leuchtenden Tal zu vertreiben, Gebieter«, erklärte Virpo. Als Elysion immer noch schwieg, fuhr er fort: »Borboron hat uns schlimmes Unrecht zugefügt – und das gibt Euch das Recht, gegen ihn vorzugehen. Das besagen doch die uralten Gesetze Aventerras.«
    »Das ist richtig, Herr Virpo.« Elysion nickte bedächtig. »Wer auch immer gegen die ungeschriebenen Regeln verstößt, die das Zusammenleben aller Geschöpfe unserer Welt bestimmen und denen natürlich auch der Schwarze Fürst unterliegt, darf dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Wenn nötig sogar mit Gewalt.«
    »Eben! Eben!«, zirpten Yirpo und Zirpo.
    »Aber könnt Ihr Euch auch vorstellen, welche Folgen es haben würde, wenn wir gegen Borboron in den Kampf zögen? Unzählige Männer und Frauen müssten ihr Leben lassen – und deswegen, meine Herren, sollten wir uns fragen, ob es nicht eine andere Lösung gibt, als gewaltsam gegen unsere Feinde vorzugehen.«
    »Hört! Hört!«, wisperten Yirpo und Zirpo sich zu, während Virpo der Altere für einen Moment vergaß, mit den Flatterflügeln zu schlagen, sodass er beinahe abgestürzt wäre. »Wie würde eine solche Lösung Eurer Meinung nach aussehen?«, fragte er, nachdem er sich wieder gefangen hatte.
    »Bevor wir diese Frage angehen, müssen wir erst herausfinden, was der Schwarze Fürst im Schilde führt«, erklärte der Hüter des Lichts. »Nur wer die Pläne des Feindes kennt, kann eine angemessene Gegenstrategie entwickeln.« Damit wandte er sich dem Anführer seiner Leibgarde zu. »Das ist es doch, was wir den Knappen und jungen Rittern während ihrer Ausbildung beizubringen versuchen – nicht wahr, Paravain?«
    »Sehr wohl, Herr.« Der junge Mann verneigte sich und lächelte sanft. »Wer sich von seinem Gegner reizen und allzu schnell zu unbedachtem Handeln verleiten lässt, wird sich selbst zum größten Feind. Wer aber kühles Blut bewahrt, seinen Feind durchschaut und sich seine Schwächen zu Nutze macht, der vermag selbst gegen eine Übermacht zu bestehen.«
    »Genauso verhält es sich!«, bekräftigte Elysion, an die Delegation der Flatterflügler gewandt. »Und deshalb gestattet mir, ihr Herren Virpo, Yirpo und Zirpo, dass ich Euch einen Vorschlag mache!«
     
    »Habt ihr wohl geruht in der Nacht?« König Malik genoss dampfenden Tee aus einer Tasse aus durchscheinendem Porzellan und sah seine Gäste dabei fragend an. Trotz der frühen Stunde – auf den Blättern der Bäume, die durch die Glasfenster des königlichen

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